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Marianne Neidinger
u. a.

Abwasserlexikon

1.1.2000

Lexikon:

für Begriffe rund ums Abwasser

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aaRdT,

Abk. für allgemein anerkannte Regeln der Technik, im Technischen u. Umweltschutzrecht gebrauchter Begriff, der als Maßstab für die Anwendung eines Verfahrens die Anerkennung durch die Mehrheit der auf einem speziellen Gebiet tätigen Fachleute voraussetzt; eine Erweiterung: Stand der Technik.

Abbau:

Chemische Verbindungen werden durch physikalische, chemische und/oder biologische Vorgänge in einfacher gebaute Stoffe zerlegt. Man unterscheidet den nicht biologischen (abiotischen) und den biologischen Abbau. Der abiotische Abbau von Wasserinhaltsstoffen kann z.B. durch Lichtenergie (= Photoabbau) erfolgen. Der biologische Abbau von Stoffen ist eine Leistung lebender Organismen. Nach der Abbaustufe (Ausmaß des molekularen Abbaus) unterscheidet man vor allem den Primärabbau, den Totalabbau und die Mineralisation. Die einzelnen Verbindungen werden in den verschiedenen Umweltmedien (Luft, Wasser, Boden) unterschiedlich stark abgebaut. In den Bereichen Wasser und Boden spielt der biologische Abbau u.a. durch Mikroorganismen (speziell Bakterien und Pilze), eine entscheidende Rolle. Durch den Abbau werden einerseits die in den abgestorbenen Lebewesen gebundenen Stoffe wieder dem natürlichen Stoffkreislauf zugeführt. Andererseits erfolgt durch den stufenweisen Abbau schädlicher in Umwelt gelangter Produkte deren Entgiftung. Große Mengen im Abwasser enthaltener leicht abbaubarer Stoffe werden auf diese Weise in Kläranlagen unschädlich gemacht. Eine Zerlegung schwer abbaubarer Stoffe ist hier dagegen nur in geringem Maße möglich, so daß ein erheblicher Teil von ihnen anschließend in die natürlichen Gewässer gelangt. Bei den Bemühungen um eine Herabsetzung der Gewässerbelastung durch schwer abbaubare Stoffe kommt daher auch deren Ersatz durch leicht abbaubare, ungefährliche Stoffe große Bedeutung zu. Die Geschwindigkeit, mit der der Abbau eines Stoffes in einem Medium (Wasser, Boden, Luft) unter den dort vorliegenden Bedingungen erfolgt, wird oft anhand der Halbwertszeit angegeben: darunter versteht man diejenige Zeit, nach der die Hälfte der ursprünglich vorhandenen Menge des betroffenen Stoffes abgebaut oder umgewandelt ist. Die Zerlegung von aus vielen Atomen bestehenden organische Verbindungen in einfachere durch biologische (z. B. durch Enzyme oder Mikroorganismen), chemische (z. B. langsame Oxidation, Verbrennung, Umwandlung) oder durch physikalische (z.B. UV-Strahlung) Einflüsse.

Abbaubarkeit

Eigenschaft eines Stoffes, durch biochemische, chemische oder physikalische Reaktionen umgewandelt werden zu können. Endprodukte der Reaktionen sind entweder andere Verbindungen (Metabolite) oder im Falle der vollständigen Mineralisierung u. a. CO2, H2O, NO3.

Abbaugrad,

Der Grad der biologischen oder chemischen Zersetzung organischer Verbindungen, die vor allem auf Stoffwechselvorgängen von Mikroorganismen beruht.

Abfall

Ist was in menschlichen Siedlungen und Produktionsstätten abfällt.

Gemäß Definition im Abfallgesetz "bewegliche Sachen, deren sich der Besitzer entledigen will oder deren geordnete Beseitigung zur Wahrung des Wohls der Allgemeinheit insbesondere des Schutzes der Umwelt geboten ist". Die Abfallvermeidung u. Abfallverwertung haben Vorrang vor der sonstigen Entsorgung, Reststoffe, die einer Wiederverwertung zugeführt werden (Schrott, Altpapier, Altglas) fallen nicht unter die Abfall-Definition, sondern sind Wirtschaftsgut. Nach dem Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW-AbfG) sind es "alle beweglichen Sachen, die unter die im Anhang I aufgeführten Gruppen fallen u. deren sich ihr Besitzer entledigt, entledigen will oder entledigen muß". Entscheidend für den neuen Abfallbegriff sind die oben genannten Entledigungstatbestände. Diese Definition führt dazu, daß die bisher nicht unter die Abfall-Definition fallenden Reststoffe künftig vom Abfallrecht erfaßt werden.

Abfallarten:

nach dem Abfallgesetz vom 27. August 1986 gibt es folgende Abfallarten:

  • Abfälle aus Haushalten

  • Abfälle, die nach ihrer Art und Menge nicht mit den in Haushaltungen anfallenden Abfällen beseitigt werden kann.

  • Abfälle aus gewerblichen und sonstigen Unternehmen, die nach Art, Beschaffenheit oder Menge in besonderem Maße gesundheits-, luft- oder wassergefährdend, explosibel oder brennbar sind oder Erreger übertragbarer Krankheiten enthalten oder hervorbringen können (§ 2 Abs. 2 AbfG).

Abfallentsorgung

umfaßt gemäß Definition im Abfallgesetz die Abfallverwertung u. das Ablagern von Abfällen einschließlich, der Teilschritte Einsammeln, Befördern, Behandeln und Lagern, im engeren Sinne das Behandeln und Ablagern. Zum Behandeln gehören hauptsächlich die chemisch-physikalische Vorbehandlung (Zerkleinerung, Neutralisierung u. Entgiftung), Verbrennung sowie die Kompostierung. Die Ablagerung erfolgt auf oberirdischen Deponien bzw. in Untertagedeponien.

Abfallentsorgungsanlagen

bis auf Deponien nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz genehmigte Anlagen zum Behandeln und Lagern von Abfällen; sie reichen von hochmodernen Sonderabfallverbrennungsanlagen bis zum dafür hergerichteten Grundstück, auf dem Abfälle zwischengelagert werden.

Abfallgesetz

Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz.

Abfallverwertung

die stoffliche und thermische Verwertung, die prinzipiell gleichgestellt sind (siehe aber TA Siedlungsabfall); zur stofflichen Verwertung gehört die Wiederverwendung und Weiterverwertung mit und ohne Konditionierung.

Abfluß,

der Teil des Niederschlags auf der Erde, der oberirdischen in Bächen und Flüssen in die Ozeane (75% der Landoberfläche) und die abflußlosen Becken (25%) abfließt. (s. a. Wasserhaushalt)

Abschreibung

Absetzbare (Schwebestoffe):

Feststoffe, die z.B. mit Abwasser fest-flüssige Gemische (sog. Suspensionen) bilden. Absetzbare Stoffe können durch Anwendung des Schwerkraftprinzips vom Wasser getrennt werden. Dieser Vorgang erfolgt in Absetzbecken, Klärteichen, Sandfängen und Eindickern.

absetzbare Stoffe,

Feststoffe, die sich in einer Wasserprobe in einer bestimmten Zeit am Boden absetzen. Absetzbecken.

Absetzbecken,

große Sammelbecken zur mechanischen Entfernung von ungelösten Schwebstoffen aus langsam durchfließenden Abwässern; ähnlich der Absetzbrunnen oder Dortmundbrunnen, der sich besonders zum Abscheiden von flockigen Partikeln eignet.

Abwasser

ist benutztes Wasser unterschiedlicher Qualität, das abgeleitet wird.

Durch häuslichen, gewerblichen, industriellen, landwirtschaftlichen und sonstigen Gebrauch in seinen natürlichen Eigenschaften verändertes Wasser.

Hierzu gehört auch das aus bebauten Gebieten (befestigten/versiegelten Flächen) abfließende Niederschlagswasser. Abwasser kann vielfältige Verunreinigungen enthalten. Sie können in folgende wesentliche Belastungs- und Schadstoffgruppen unterteilt werden:

  • leicht abbaubare organische Stoffe,

  • schwer abbaubare organische Stoffe,

  • Pflanzennährstoffe

  • Schwermetallverbindungen

  • Salze und

  • Abwärme

Um die Gewässer zu schützen, müssen die Schadstoffe durch Behandlung des Abwassers und andere Maßnahmen möglichst weitgehend reduziert werden.

Im engeren Sinne, das durch häuslichen, gewerblichen und industriellen Gebrauch verschmutzte, seiner Menge und Zusammensetzung nach stark schwankende Wasser, ebenso das von bebautem Gelände (Dächern, Straßen) abfließende Niederschlagswasser; enthält gelöste, kolloidale und feste Verunreinigungen. Der Abwasseranfall von Städten schwankt in weiten Grenzen zw. 50 - 400 I pro Tag und Einwohner, der Flächenbedarf für eine vollständige Kläranlage schwankt zw. 0,5 und 2,0 m2 pro Einwohner.

AbwAG

Abwasserabgabengesetz

Abwasserabgabe,

Gesetz von 1976, wirksam ab 1. 1. 1981. Für das Einleiten von Abwasser in ein Gewässer ist eine Abgabe zu zahlen. Die Abgabe richtet sich nach der Schädlichkeit des Abwassers, die unter Zugrundelegung der Abwassermenge, der Metalle Quecksilber und Cadmium, der oxidierbaren Stoffe und der Giftigkeit des Abwassers gegenüber Fischen in Schadeinheiten errechnet wird. Durch Gesetz von 1986 ist ab 1. 1. 1990 auch für die organischen Halogenverbindungen (AOX) und für die Metalle Chrom, Nickel, Blei und Kupfer eine Abgabe zu zahlen..

Abwasserabgabengesetz

Das Abwasserabgabengesetz wurde am 13. 09. 1976 erlassen (BGBI. I, S. 2721, berichtigt S. 3007), trat am 01. 01. 1978 in Kraft und sieht eine Abgabepflicht ab 01. 01. 1981 vor. Das Gesetz wurde zuletzt am 06. 11. 1990 (BGBI. I, S. 2432) geändert. Auf der Grundlage des Abwasserabgabengesetzes müssen Einleiter schädlichen Abwassers (Gemeinden, Industrie) eine Abgabe zahlen. Die Höhe der Abwasserabgabe richtet sich nach der Schädlichkeit des eingeleiteten Abwassers. Für die Bestimmung der Schädlichkeit werden die Abwassermenge, die oxydierbaren Stoffe (in chemischem Sauerstoffbedarf), die Schwermetalle Quecksilber, Cadmium, Nickel, Chrom, Blei, Kupfer und die organischen Halogenverbindungen (AOX) sowie die Fischgiftigkeit des Abwassers der Bewertung zugrunde gelegt (§ 3 in Verbindung mit Anlage A). Die Schädlichkeit wird durch den Meßwert "Schadeinheit" (SE) ausgedrückt. Eine SE entspricht etwa der Schädlichkeit ungereinigten Abwassers eines Einwohners pro Jahr (Einwohnergleichwert). Je geringer die Schädlichkeit eines Abwassers ist, um so geringer ist auch die Abwasserabgabe. Die Abwasserabgabe soll daher dazu anreizen, die Schädlichkeit der Abwässer durch Vermeidungsmaßnahmen, nämlich Abwasserbehandlung, Einführung abwasserarmer oder abwasserloser Produktionsverfahren und Einführung umweltfreundlicher Produkte ("Umweltzeichen") zu vermindern. Die für eine SE zu entrichtende Abwasserabgabe (Abgabensatz) betrug 1981 DM 12,-. Der Abgabesatz steigerte sich jährlich und beträgt seit 1993 DM 60,-/SE. Werden Menge und Schädlichkeit der Abwässer durch Vermeidungsmaßnahmen soweit vermindert, daß sie den Mindestanforderungen nach § 7a Wasserhaushaltsgesetz oder den in der wasserrechtlichen Erlaubnis der Einleitung gesetzten strengeren Anforderungen entsprechen, so ermäßigen sich die Abgabesätze je Schadeinheit um 75% (§ 9 Abs. 5). Weitere lineare Ermäßigungen bei entsprechenden Behandlungsmaßnahmen sind möglich. Bei Einhaltung des Standes der Technik bietet die mögliche Reduzierung auf 20% einen zusätzlichen Anreiz. Das Aufkommen der. Abwasserabgabe ist für Maßnahmen, die der Erhaltung oder Verbesserung der Gewässergüte dienen, zweckgebunden (§ 13).

Abwasseranfall

Im Durchschnitt rechnet man in Mittel- und Westeuropa mit einem Abwasseranfall von 100 bis 250 Litern pro Einwohner und Tag. 1987 insgesamt angefallene Abwässer nach Herkunftsanteilen und Mengen angegeben:

Nr. Herkunftsbereiche

Mengen1) Mrd. m3/a

Anteile in %

1 Häusliches Abwasser

3,1

35,2

2 Abwasser von Gewerbebetrieben2)

1,1

12,5

3 Fremd- und Regenwasser

4,6

52,3

4 gesamt

8,8

100

1) bezogen auf die 1987 an Kläranlagen angeschlossenen Einwohner (55 Mio.)

2) Einschließlich Abwasser landwirtschaftlicher Betriebe, ohne kleingewerbliches Abwasser

Als Faustregel kann gelten, daß das im kommunalen Bereich anfallende Abwasser insgesamt zu etwa je einem Drittel aus Fremdwasser, häuslichem Abwasser und kleingewerblich/industriellem Abwasser besteht. In Industriegebieten und Betrieben der öffentlichen Stromversorgung, die ihre Abwässer und Kühlwässer über werkseigene Kanalisationen unmittelbar in die Gewässer einleiten (Direkteinleiter), sind 1987 folgende weiteren Kühl- und Abwassermengen angefallen:

- Industrie (Direkteinleiter) 9,4 Milliarden m3/Jahr
- Öffentliche Stromversorgung 29,9 Milliarden m3/Jahr

Insgesamt sind 1987 48 Milliarden m3 Abwasser und Kühlwasser in die Gewässer eingeleitet worden.

Abwasseranlagen

Unter Abwasserbeseitigungsanlagen versteht man alle Einrichtungen zur Abwasserbeseitigung, insbesondere zum Sammeln, Fortleiten, Behandeln, Einleiten, Versickern, Verregnen und Verrieseln sowie zum Entwässern von Klärschlamm im Zusammenhang mit der Abwasserbeseitigung. Abwasserbeseitigungsanlagen sind unter Berücksichtigung der Benutzungsbedingungen und Auflagen für das Einleiten von Abwasser (§§ 4 und 5 WHG) nach den hierfür jeweils in Betracht kommenden Regeln der Technik zu errichten und zu betreiben. Hierzu zählen insbesondere die technischen Bestimmungen für den Bau, den Betrieb und die Unterhaltung von Abwasserbeseitigungsanlagen. Entsprechen vorhandene Anlagen nicht diesen Vorschriften, so haben die Länder sicherzustellen, daß die erforderlichen Maßnahmen durchgeführt werden (§ 18b Abs. 2 in Verbindung mit § 7a Abs. 2 WHG).

Abwasserbehandlung,

Alle Techniken mit dem Ziel der schadlosen Ableitung, Reinigung, Verwertung, Rückgewinnung von wiederverwendbaren Wertstoffen und Senkung des Abwasseranfalls. Die mechanische Abwasserbehandlung dient der Abtrennung von Feststoffen; grobe Stoffe werden durch Rechen, Sand im Sandfänger, aufschwimmende Stoffe wie Fette und Öle durch sog. Leichtstoffabscheider, sink- und absetzbare Stoffe (oft nach einer Neutralisation) im Vorklärbecken zurückgehalten. Bei der biologischen Abwasserbehandlung wird die Fähigkeit von Kleinlebewesen (vor allem von aeroben Bakterien) ausgenutzt, organische Substanzen zu metabolisieren (Veratmen), das heißt sie in niedermolekulare Verbindungen, letztlich in Kohlendioxid, Wasser, Nitrat und Sulfat überzuführen. Dieser Prozeß ist der natürlichen Selbstreinigung der Oberflächengewässer nachgeahmt, wobei das Verfahren durch die Konzentrationserhöhung an Bakterien usw. und durch die Sauerstoffzuführung in Form von Luft in den biologischen. Kläranlagen wesentlich beschleunigt wird. Die biologischen. Abwasserbehandlung wurde notwendig, um die Vorfluter (Oberflächengewässer) nicht durch übermäßigen Sauerstoffverbrauch zu belasten. Bei der chemischen Abwasserbehandlung wird durch Zugabe von Kalk oder Natronlauge das Abwasser neutralisiert, wobei Kolloide und Salze ausfallen können; auch Eisen- und AIuminiumsalze können zugesetzt werden. Den physikalisch-chemischen Abwasserbehandlungs-Methoden werden Flotation, Ionenaustauscher, Umkehrosmose und andere Verfahren zugerechnet.

Abwasserbeseitigung

im allgemeinen Sinne die Rückführung des Abwassers in den natürlich Wasserkreislauf. Verfahrensmöglichkeiten: Einleitung in einen Vorfluter (oberirdische Gewässer, wie Bach, Fluß oder See), Einleitung in ein kommunales Entwässerungssystem, landwirtschaftlich Abwasserverwertung, Versickerung oder Versenkung, Eindampfen und Verbrennen, Transport ins Meer. Vor der Abwasserbeseitigung kann beziehungsweise muß eine Reinigung des Abwassers vorausgehen.

Abwasserbeseitigungspläne

Abwasserbeseitigungspläne (§ 18a Abs. 3 WHG) gehören zu den Planungsinstrumenten des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG). Abwasserbeseitigungspläne werden von den Ländern nach überörtlichen Gesichtspunkten aufgestellt (§ 18a Abs. 3 Satz 1 WHG) und sollen im Interesse des Gewässerschutzes eine optimale Behandlung der Abwässer durch Festlegung entsprechender Planziele gewährleisten. Die Abwasserbeseitigungspläne bauen auf den Festlegungen der wasserwirtschaftlichen Rahmenplanung auf, welche die wasserwirtschaftliche Grundlage für die Aufstellung der Abwasserbeseitigungspläne bilden. In den Abwasserbeseitigungsplänen sind insbesondere die Standorte für bedeutsame Anlagen zur Behandlung von Abwasser, ihr Einzugsbereich, Grundzüge für die Abwasserbehandlung sowie die Träger der Maßnahmen festzulegen (§ 18a Abs. 3 Satz 2 WHG). Diese Aufzählung des Mindestinhalts von Abwasserbeseitigungsplänen ist nicht erschöpfend. Den Ländern bleibt es überlassen, einzelne oder sämtliche Festlegungen der Abwasserbeseitigungspläne für andere Behörden, Planungsträger, Abwasserbeseitigungspflichten und sonstige Dritte für verbindlich zu erklären (§ 18a Abs. 3 Satz 3 WHG).

Abwasserbiologie

beschäftigt sich mit den biologischen Prozessen, den Organismen und den Lebensbedingungen in einem Abwasser oder einem mit Abwasser verunreinigten natürlich Gewässer und deren Verschmutzungsgrad.

Abwasser-Emissions-Kataster

s. Kataster.

Abwassereinleitung

Die Einleitung von Abwasser in oberirdische Gewässer stellt gemäß § 3 Abs. 1 Nr. 4 Wasserhaushaltsgesetz (WHG) einen Benutzungstatbestand dar und ist gemäß § 2 in Verbindung mit § 7 WHG erlaubnispflichtig. Durch die 4. Novelle zum WHG ist in dieses Gesetz der § 7a - eine für die Praxis grundlegende Bestimmung - eingefügt worden, durch den die Mindestanforderungen festgelegt werden, unter denen eine Erlaubnis für das Einleiten von Abwasser (nur) erteilt werden darf. § 7a WHG ist am 01. 10. 1976 in Kraft getreten. Durch die 5. Novelle zum WHG ist diese Vorschrift verschärft worden: für Abwässer mit gefährlichen Stoffen ist künftig der Stand der Technik einzuhalten. Nur wenn dieser eingehalten wird, darf eine Erlaubnis für das Einleiten erteilt werden. Hierzu erläßt die Bundesregierung mit Zustimmung des Bundesrates allgemeine Verwaltungsvorschriften über Mindestanforderungen an das Einleiten von Abwasser, die den allgemein anerkannten Regeln der Technik bzw. bei gefährlichen Abwässern dem Stand der Technik entsprechen müssen (§ 7a Abs. 1 Satz 3 WHG).

Die allgemeinen Verwaltungsvorschriften wurden ursprünglich grundsätzlich jeweils für einen bestimmten Herkunftsbereich erlassen. Eine Ausnahme bildeten die 1. AbwVwV (Gemeinden) und die 22. AbwVwV (Mischabwässer), die beide Abwasser aus unterschiedlichen Teilströmen (kommunaler Bereich - gewerblicher Bereich) erfaßten.

Nachdem die Herkunftsbereiche von Abwasser. das gefährliche Stoffe enthält, gem. § 7a Abs. 1 Satz 4 WHG durch die Abwasserherkunftsverordnung vom 03. 07. 1987 (BGBl. I, S. 1578, zuletzt geändert durch VO vom 27. 05. 1991, BGBl. I, 5. 1197) bestimmt waren, mußten die Verwaltungsvorschriften, die die Anforderungen für diese Stoffe enthielten, fortgeschrieben werden. Dabei konnten sie wesentlich vereinfacht werden. Die in den früheren einzelnen Verwaltungsvorschriften jeweils wiederkehrenden gleichartigen Regelungen wurden in der allgemeinen Rahmen-AbwasserVwV vom 08. 09. 1989 (GMBl. S. 518) zusammengefaßt. In ihrer Anlage sind alle maßgeblichen Analyse- und Meßverfahren beschrieben. In ihre Anhänge wird (der Numerierung der bisherigen Abw VwVen folgend) die Beschreibung des jeweiligen Anwendungsbreichs und die Anforderungen für die einzelnen Herkunftsbereiche aufgenommen.

Abwasserfahne,

die unterhalb der Abwassereinleitungsstelle in ein Gewässer sichtbare, oft aber nur fotografisch oder durch chemisch Methoden erfaßbare Gewässerverschmutzung; beruht auf der Langsamkeit der Durchmischung von Wasser.

Abwasserfischteich

zur Abwasserreinigung benutzte stehende bzw. aufgestaute Gewässer mit natürlich Besatz an Mikroorganismen, Wasserpflanzen und -tieren. Kennzeichnend ist das Auftreten von Karpfen, Schleien und anderen Fischen als Endkonsumenten der Nahrungskette. (s.a. Daphnientest, Fischtoxizität, Goldorfe)

Abwassergebühr

wird anhand des Wasserverbrauches berechnet (pro m3). Mitunter beträgt inzwischen der Preis bis zu 10 DM und darüber her. Bei den zunehmenden Kosten für die Instandhaltung, den Bau und die notwendige Verbesserung sowie Erweiterung bestehender Anlagen ist mit weiterhin steigenden Abwassergebühren zu rechnen.

Abwasser-Immissions-Kataster

s. Kataster

Abwasserkonzentration

Masse von Abwasserinhaltsstoffen je Volumeneinheit, z. B. mg/l.

Abwasserlast

Die Abwasserlast entspricht der .Masse der Abwasserinhaltsstoffe im Abwasservolumenstrom je Zeiteinheit. Sie vermindern den Sauerstoffgehalt des Wassers dadurch, indem sie als Substrat der biologischen Oxidation dienen. Die Abwasserlast wird aus dem Quotienten aus Einwohnergleichwert und Niedrigwasserabfluß des Gewässers berechnet. Die Abwasserlast-Zahlen können die Belastung eines Gewässers an beliebig vielen Stellen anzeigen, wobei die Selbstreinigung des Gewässers zwischen den Einleitungen berücksichtigt werden muß.

Die Belastung eines fließenden Gewässers durch Abwässer; ausgedrückt als Quotient aus Einwohnergleichwert und Niedrigwasserabfluß

Abwasserlastplan

Die bildliche Darstellung der Abwasserlast.

Abwasserpilze,

fädige Pilze, aber auch im übertragenen Sinn Fadenbakterien, die in kohlenhydratreichen Abwässern massenhaft auftreten und durch Pilztreiben Filter verstopfen bzw. zur Verschlammung beitragen

Abwasserreinigung

Sammelbezeichnung für alle Techniken zur Verringerung von Abwasserinhaltsstoffen durch biologische, chemische und/oder mechanische Verfahren.

Kommunale Abwässer und Abwässer vieler Industriebranchen, die in der Regel und überwiegend organische Abwasserinhaltsstoffe enthalten, müssen heute zumindest vollbiologisch behandelt werden. Sind die Abwässer besonders stark verschmutzt oder werden sie in leistungsschwache Gewässer oder in Seen eingeleitet, reichen vollbiologische Verfahren allein nicht aus. Die Abwässer müssen dann "weitgehend" (in Anlagen der "weitergehenden Abwasserreinigung") behandelt werden. Nach den Erfahrungen von 1970 bis 1987 stellt sich die Entwicklung der Abwasserreinigung. in den alten Bundesländern wie folgt dar:

  • die Zahl der an Kanalisationen angeschlossenen Einwohner ist von 31,6 auf etwa 56,5 Millionen angestiegen,

  • die Länge des Kanalnetzes ist von 61 000 auf 291 583 Kilometer angestiegen,

  • die Zahl der an vollbiologische Kläranlagen angeschlossenen Einwohner ist von 40 auf 88% der Gesamteinwohner angestiegen,

  • die Menge des vollbiologisch behandelten Abwassers ist von 16% auf 85% angestiegen, bezogen auf die in öffentlichen Kläranlagen behandelten Abwassermengen.

Abwasserreinigungstechnik

Oberbegriff für Technologien zur Reinigung von Abwässern. Kommunale Abwässer und Abwässer vieler Industriebranchen, die in der Regel und überwiegend organische Abwasserinhaltsstoffe enthalten, müssen heute zumindest vollbiologisch behandelt werden. Sind die Abwässer besonders verschmutzt oder werden sie in leistungsschwache Gewässer eingeleitet, reichen vollbiologische Verfahren nicht aus. Die Abwässer müssen dann in Anlagen der "weitergehenden Abwasserreinigung" behandelt werden.

Abwassersammler

Kanalisation oder zum Bestandteil der Kanalisation erklärter offener Wasserlauf, der Abwässer aufnimmt. (S.a. Verdünnung im Vorfluter).

Abwassertechnik

Alle Technologien, die sich mit der Reinigung von Abwässern beschäftigen. Während man sich früher meist mit der mechanischen Reinigung begnügte, wird heute die biologische Abwasserreinigung allgemein gefordert. Für die Zukunft werden noch weitergehende Abwasserreinigungsverfahren erforderlich, z. B. physikalisch-chemische Verbrennung von Konzentraten.

Abwassertechnische Vereinigung (ATV)

Technisch-wissenschaftlicher Verein, zu dessen Aufgaben im Bereich des Abwasser- und Abfallwesens die Ausarbeitung des ATV-Regelwerkes Abwasser, die wissenschaftliche und praktische Bearbeitung von Fachfragen, die Förderung der Fachausbildung und Fortbildung und die Vertretung gemeinsamer wirtschaftlicher und rechtlicher Belange des Fachgebietes gehören.

Abwasserteich:

Teich zur mechanisch-biologischen Reinigung organisch verschmutzter Abwässer. Zur Erhöhung der Reinigungsleistung und zur Verringerung des Platzbedarfs kann er zusätzlich belüftet werden.

Abwasserverbrennung

Verfahren, bei denen organische Abwasserinhaltsstoffe durch Oxidation mit Luftsauerstoff unter vollständiger Verdampfung des Wasseranteils in anorganische Verbrennungsprodukte überführt werden. Die Abwasserverbrennung bietet sich als technisch erprobtes Verfahren bei hohen Konzentrationen an organischen Abwasserverunreinigungen oder bei Verunreinigungen, die mit anderen Verfahren nicht ausreichend zerstört werden können, an.

Abwasservermeidung

Anwendung abwasserarmer bzw. abwasserloser Verfahren vor allem im industriellen und gewerblichen Bereich. Hierzu gehört zum Beispiel die Anwendung von Produktionsprozessen ohne Wasserverbrauch, die innerbetriebliche Umstellung auf wassersparende Kreislaufsysteme oder die Verwendung von Trockenkühltürmen anstelle von Naßkühltürmen.

Abwasserverwertung

Weiträumige Verteilung von Abwasser auf land- oder forstwirtschaftlich genutzte Flächen. Die landwirtschaftliche A. wird meist als Verregnung nach vorheriger mechanischer Reinigung betrieben. Als A. bezeichnet man auch den Wiedereinsatz von gereinigtem Abwasser im Produktionsprozeß.

Abwasserzweckverbände

sollen durch Zusammenlegen der Abwasserentsorgung die Kosten verringern. (Der Zweck... heiligt die Mittel!!,)

Vereinigungen mit dem Ziel, die Reinigung von Abwässern aus verschiedenen Betrieben oder Gemeinden gemeinschaftlich durchzuführen, z. B. in einem sog. Gruppenklärwerk für mehrere Orte. Eine Form der Abwasserzweckverbände stellen Wasser- und Bodenverbände (Genossenschaften) dar Beispiel: Wupperverband). In diesen Verbänden können auch natürliche und juristische Personen des Privatrechts wie Grundstückseigentümer, Bergwerke oder Industriegebiete Mitglieder sein bzw. zwangsweise beigezogen werden.

Anmerkung E.S.: Die Mitgliedschaft in einem Zweckverband befreit die Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden von der Verantwortung für die Qualität des Ablaufwasser, die auf den Verband übergeht.

Änderungssatzung:

vom Gemeinderat mehrheitlich beschlossene Änderung, z.B. der Entwässerungssatzung

Aerob

Bezeichnung für die Lebensweise von Organismen, die zum Leben Sauerstoff benötigen oder chemische Reaktionsweisen, die nur unter Sauerstoffzufuhr möglich sind.
Die aerobe Abwasserreinigung erfolgt in Belebungsbecken durch Mikroorganismen unter Zuführung von Sauerstoff.

Aerobe Abbauvorgänge,

Abbauvorgänge, bei denen Sauerstoff verbraucht wird.

Agglomeratien

Zusammenballung v Teilchen, z. B. durch Zugabe von Flockungsmitteln und Flockungshilfsmitteln.

Akkumulation

Anhäufung, Anreicherung, in biotischen und abiotischen Bereichen der Umwelt.

Aktivkohle

Hochporöser, reiner Kohlenstoff, mit großer Oberfläche (mit bis zu 300 m2 pro Gramm); wird gewonnen durch geeignete Verkohlung von Holz, Torf, Braunkohle u. a.. Verwendung als Adsorptionsmittel

Aktivkohle-Filter

Anlage zur adsorptiven Rückhaltung von Stoffen, die sich biologisch entweder sehr schwer oder gar nicht abbauen lassen. Aktivkohle-Verfahren werden sowohl bei der weitergehenden Abwasserbehandlung (dritte Reinigungsstufen) aber auch in der Trinkwasseraufbereitung eingesetzt

Algen

zusammenfassende Bezeichnung. für 2 systematische Großgruppen phototroph (d.h. unabhängig von organischen Stoffen anderer Organismen) lebender niederer Pflanzen; sie leben meist in Wasser frei schwimmend oder festsitzend, auch auf dem Land; hier z. T. in Symbiose mit Pilzen zu Flechten. Die organische Stoffproduktion der Algen ist Nahrungsquelle der Wassertiere; auch der Mensch nutzt die Algen: als Nahrungsmittel zur Gewinnung von Alginsäure und Jod und Herstellung von Gallerten (Agar-Agar, Carrageen), zu Dünger und Futter und als Rohstoffe zur Gewinnung pflanzlichen Öles.

Algenblüte

Grünfärbung und Trübung der Gewässeroberfläche bei Massenvermehrung bestimmter Algen, z. B. im Süßwasser durch die Gattung Anabaena, im Meerwasser vor allem von Dinoflagellaten. Ursache ist ein übermäßiger Nährstoffeintrag, vor allem von Phosphaten und Nitraten.

Alkylbenzolsulfonate

wichtigste Aniontenside für Wasch- und Reinigungsmittel.

Altlasten

Unter Altlasten versteht man Altablagerungen und Altstandorte, von denen eine Gefährdung für die Umwelt, insbesondere für die menschliche Gesundheit ausgehen kann oder zu erwarten ist. Altablagerungen sind z. B. verlassene oder stillgelegte Ablagerungsplätze für kommunale oder gewerbliche Abfälle, illegale Ablagerungen aus der Vergangenheit, stillgelegte Aufhaldungen und Verfüllungen mit Produktionsrückständen (auch Bauschutt).

Altstandorte sind z. B. Grundstücke stillgelegter Anlagen, nicht mehr verwendete Leitungs- und Kanalsysteme oder sonstige Betriebsflächen, auf denen mit umweltgefährdenden Stoffen umgegangen wurde.

Alte Deponien und Ablagerungen, die nicht nach dem heutigen Stand abgedichtet sind und ein Gefährdungspotential für die Umgebung, insbesondere das Grundwasser darstellen. Altlasten erfordern in der Regel umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an Ort und Stelle, ein ledigliches Abtragen und Deponieren an anderer Stelle hat in den USA bereits zu neuen Altlasten geführt. Von dem Bundesverband der Deutschen Industrie wurde 1985 eine Vermittlungsstelle gegründet. Sie gibt Auskunft über Fachfirmen, die das für eine optimale Sanierung von. Altlasten erforderlich Know-how besitzen. Für die Finanzierung der Sanierung von Altlasten (Altdeponien und Altstandorte, d.h. mit umweltgefährdenden Stoffen kontaminierte Grundstücke, die gewerblich, oder von kommunalen Betrieben genutzt wurden und ein Gefahrenpotential darstellen) gilt grundsätzlich das Verantwortlichkeitsprinzip aufgrund des Polizeirechts (Recht der öffentlichen Sicherheit und Ordnung). Ist ein Verantwortlicher (Handlungs- oder Zustandsstörer) nicht feststellbar oder heranziehbar, wird eine freiwillige Finanzierung durch die Wirtschaft und die öffentlichen Hände (Länder und Kommunen) (Solidaritätsbeiträge) über Kooperationsverträge angestrebt: Rheinland-Pfalz (1986), Hessen und Bayern (1989). Die zwangsweise Heranziehung der heutigen Sonderabfallerzeuger erfolgt über das Lizenzmodell: Nordrhein-Westfalen (1988).

Ammonium

Anorganische Stickstoffverbindung, die u. a. beim biologischen Abbau organischer Stickstoffverbindungen (z.B. Eiweiße). Gelangt Ammonium aus Kläranlagen, Düngemittelabschwemmungen u. a. in ein Gewässer, wird es dort unter Sauerstoffverbrauch (-Zehrung) durch Mikroorganismen zu Nitrat umgewandelt. Das in Kläranlagen gebildete Ammonium kann durch Nitrifikation und Denitrifikation weitgehend eliminiert werden. Stickstoffverbindungen fördern das Algenwachstum (Eutrophierung).

Anaerob

Bezeichnung für die Lebensweise von Organismen, die zum Leben keinen freien Sauerstoff benötigen, und für chemische Reaktionsweisen, die unter Ausschluß von Sauerstoff ablaufen. Die anaerobe Reinigung von Abwässern geschieht in Faultürmen und wird aus Gründen der Energieeinsparung besonders von Industriebetrieben angewandt, und zwar speziell für organisch stark verschmutzte Abwasser.

Das bei dem Faulungsprozeß entstehende Gas (Biogas) kann zum Heizen verwendet werden. Eine Vollreinigung ist jedoch auf diesem Wege nicht möglich.

Anaerobe Abbauvorgänge,

Abbauvorgänge, bei denen kein freier Sauerstoff verbraucht wird.

Anaerobier

Organismen, die ohne freien Sauerstoff leben; gewinnen Energie durch unvollständige Abbauvorgänge ohne die Anwesenheit von Sauerstoff (Gärung). Man unterscheidet obligate Anaerobier, für die Sauerstoff giftig ist und fakultative Anaerobier, die auch bei der Anwesenheit von Sauerstoff leben können.

Anorganische Salze

Größte Gruppe der anorganischen Verbindungen. In erheblichen Mengen anfallende und damit umweltrelevante Salze sind vor allem Chloride, Nitrate, Sulfate und Phosphate. Diese können wegen ihrer meist guten Löslichkeit häufig nur durch aufwendige physikalisch-chemische Reinigungsverfahren aus dem Abwasser bzw. bei der Trinkwasseraufbereitung entfernt werden.

Anorganische Verbindungen

Bezeichnung für chemische Verbindungen, die keine Kohlenstoffatome enthalten (einige sehr einfache Grundverbindungen des Kohlenstoffs, z. B. Carbonate werden allerdings ebenfalls als anorganisch bezeichnet).

Anoxisch

In der Abwassertechnik üblicher Begriff zur Beschreibung eines Milieus, in dessen (wäßriger) Umgebung kein gelöster, aber chemisch gebundener Sauerstoff (z. B. in Form von Nitrat) vorhanden ist.

Anschluß- und Benutzungszwang

wurde von der noch älteren Pflicht des Anschlusses an die öffentliche Wasserversorgung übernommen. Beim Abwasser können Landwirte mit dem Einverständnis der Gemeinde davon befreit werden.

Durch Satzung der Kommunen oder der Verbände begründete Pflicht für Unternehmer, private Haushalte usw., sich der kommunalen Abwasserbeseitigung anzuschließen und ihre Anlagen zu benutzen. Die Kosten werden durch Erhebung von Beiträgen und Gebühren auf die angeschlossenen Benutzer umgelegt.

Anschlußbeitrag

wird von den Gemeinden mit Gemeinderatsbeschluß festgelegt. Sollte sich an den Baukosten orientieren. Wird meist über Geschoßfläche und Grundstücksgröße erhoben.

Anschlußkosten

(tatsächliche) setzen sich aus dem Anschlußbeitrag und den privat entstehenden Kosten einschließlich des Anschlußschachtes zusammen.

AOX

Abkürzung für Adsorbierbare organische Halogenverbindungen, Analysenverfahren, das alle adsorbierbaren organischen Halogenverbindungen erfaßt; es beinhaltet als Summenparameter bei der Qualifizierung von Abwasser Halogenverbindungen unterschiedlichsten Gefährdungspotentials.

Arsen

s, As, chem. Element, das, mit anderen Elementen verbunden, in vielen Mineralien vorkommt und dessen Verbindungen giftig sind (greift als Kapillargift in den Gefäßzellen an). Der im Zusammenhang. mit verschiedenen Deponieskandalen in den letzten Jahren häufig zu findende Begriff Arsenschlamm ist ungenau. Es handelt sich dabei um Abfallschlämme aus der Nicht-Eisen-Metall-Gewinnung, die u. a. auch Arsenverbindungen (aus den Erzen stammend) enthalten. Die Anwendung von Arsenverbindungen im Pflanzenschutz ist in der Bundesrepublik Deutschland verboten.

ATV

Abwassertechnische Vereinigung e. V St. Augustin, will die auf dem Gebiet des Abwasser- und Abfallwesens tätigen Fachleute zusammenführen und das Abwasser- und Abfallwesen fördern, so daß die Reinhaltung der Gewässer gewährleistet ist; gegr. 1948. Die fachliche Arbeit wird in 8 Hauptausschüssen geleistet.

Aufbereitung von Wasser

qualitative Veränderung von Wasser, um seine Beschaffenheit dem jeweiligen Verwendungszweck anzupassen, z. B. als Brauch- oder Trinkwasser. Da Wasser bei seinem Kreislauf in der Natur in bakteriologischer, biologischer, chemischer und physikalischer Hinsicht vielfach so verändert wird, daß es häufig als Trinkwasser oder für gewerbliche Zwecke nicht brauchbar ist, muß es je nach dem Verwendungszweck aufbereitet werden.

Auflagen

der wesentlichste Bestandteil von gewerbe- und immissionsschutzrechtiche Genehmigungen, wasserrechtliche Erlaubnissen und Bewilligungen. In ihnen schreibt die Behörde u. a. die Begrenzungen für Emissionen vor, wie die Anlage zu betreiben oder ein Gewässer zu benutzen ist. Wird eine Auflage nicht erfüllt, so kann das den Entzug der Genehmigung, Erlaubnis oder Bewilligung zur Folge haben; es kann ordnungs- oder strafrechtliche Verfolgung eintreten.

Ausfällen

gelöste Stoffe durch Zusätze geeigneter Substanzen aus einer Lösung ausscheiden. Ausfällen ist ein wichtiges Trennprinzip in der analytischen Chemie.

Ausschreibungen:

Autoshampoos,

Mischungen von lackschonenden Tensiden.

Autotroph

Bezeichnung für den Ernährungstyp von Organismen, die zum Aufbau ihrer Körpersubstanz nur anorganische Stoffe (Wasser, Kohlendioxid, Salze, Stickstoffverbindungen) benötigen. Hierzu gehören alle grünen Pflanzen, Algen und einige Bakterien. Ist ein Organismus bei seiner Ernährung auf organische Stoffe angewiesen. bezeichnet man ihn als "heterotroph".

 

Badewasser

Die EG hat am 08. 12. 1975 eine "Richtlinie über die Qualität der Badegewässer" erlassen, die von den Mitgliedstaaten als Verwaltungsvorschrift in geltendes Recht umgesetzt wurde. Sie gilt für fließende und stehende Binnengewässer sowie Meerwasser. Mit dieser Richtlinie soll erreicht werden, daß nicht nur ästhetische Bedürfnisse erfüllt, sondern auch Gesundheitsgefährdungen ausgeschlossen werden.

Badreiniger,

Saure oder alkalisch Flüssigkeiten bzw. Aerosole mit Tensiden, Komplexbildnern und milden Säuren oder Alkalien.

Bakterien

Einzellige, mikroskopisch kleine Organismen von kugeliger, stäbchenförmiger oder gekrümmter Gestalt. Heterotrophe Bakterien können organische Verbindungen vollständig abbauen. Daher spielen sie eine wichtige Rolle bei der Selbstreinigung der Gewässer und der biologischen Abwasserreinigung in Kläranlagen.

Bakterienausscheider

Dauerausscheider.

Bakterienfilter

Filter aus Kieselgur, Asbest oder Agarschichten, natürlichen oder synthetischen Stoffen, z. B. Celluloseacetat hält Bakterien aus Flüssigkeiten oder Gasen zurück.

Bakteriengifte

teilt man ein in Ektotoxine (Exotoxine), die von lebenden, und Endotoxine, die von abgestorbenen Bakterien abgegeben werden. Die Trennung beider Begriffe ist unscharf.

Bakterientoxizität

Giftigkeit von Stoffen/Stoffgemischen für Bakterien.

Da Bakterien im Stoffhaushalt von Gewässern eine zentrale Rolle einnehmen und hier z. B. durch den Abbau organischer Substanzen sowohl zur Selbstreinigung der Gewässer beitragen als auch die Bereitstellung von Nährstoffen für Pflanzen sichern, müssen bakterienschädigende Stoffe in toxisch wirksamen Konzentrationen möglichst ferngehalten werden. Voraussetzung derartiger Schutzmaßnahmen ist die Kenntnis der Bakterientoxizität der betreffenden Stoffe; sie wird in standardisierten Laborprüfverfahren ermittelt.

Bakteriologie

Die Lehre vom Bau und der Lebensweise der Bakterien.

Bakteriologische Wasseruntersuchung

Mikrobiologische Untersuchungsverfahren zur Feststellung, wieviele Bakterien einer Wasserprobe auf einem Nährboden bestimmter Zusammensetzung zur Vermehrung zu bringen sind (Koloniezahl) und ob sich unter ihnen Keime aus dem Darm von Mensch und Tier befinden (z. B. Escherichia coli).

Die Bakteriologische Wasseruntersuchung gehört zur routinemäßigen Überwachung von Wasserversorgungsanlagen und dient dazu, den Ausbruch bzw. die Verbreitung wasserübertragbarer Krankheiten (z. B. durch Salmonellen) zu vermeiden.

Bakteriophagen,

Phagen, Viren, die ausschließliche in Bakterien zur Vermehrung kommen.

Bakteriostatisch

Nennt man alle Stoffe, die das Wachstum der Bakterien hemmen.

Bakterizide

Bakterienabtötende Stoffe; die bakterizide Wirkung unterscheidet sich von der bakteriostatischen dadurch, daß nach Entfernen des Mittels Wachstum und. Vermehrung der Bakterienzellen nicht wieder beginnen. (VC)

Bauwirtschaft

in Abhängigkeit von wasserwirtschaftlichen Auflagen, konjunkturellen Schwankungen und öffentlichen Baumaßnahmen.

Bay AGVw GO

Bay GO

(Bayerische Gemeindeordnung)

Bazillen

aerobe, stäbenfenförmige, sporenbildende Bakterien.

Bazillenträger

Bezeichnung für Tiere und Menschen, die Krankheitskeime in sich tragen, ohne selbst krank zu sein, Dauerausseheider.

Belastung

  1. Beanspruchung des gesamten Naturhaushalts durch Verunreinigungen und physikalische. Beeinflussung (z. B. Abwärme) der Luft, der Gewässer, des Bodens auf eine Weise, die das beeinflußte Gebiet nachteilig verändert, und der Pflanzen mit artfremden Stoffen, die bei einer Aufnahme durch Tiere und Menschen auch diese belasten können.

  2. Bei Kläranlagen das Verhältnis zwischen der Leistungsfähigkeit und der zugeführten Abwassermenge.

  3. Belastung. eines Gewässers: Menge der einem Gewässer zugeführten Verschmutzungsstoffe oder thermischen Energie innerhalb eines abgegrenzten Zeitabschnittes; Kriterium bei org. Stoffen ist der biochemische Sauerstoffbedarf (BSB).

Belastungsgrenzen

Schwellen- oder Grenzwerte für äußere Einwirkungen auf natürliche Systeme. Jedes natürliche System besitzt bis zu einem gewissen Grade die Möglichkeit, äußere Einwirkungen abzufangen und das System im Gleichgewicht zu halten (z. B. "Selbstreinigungskraft der Gewässer"). Über verschiedene labile Zwischenstadien stellt sich danach i. a. ein neues Gleichgewichtssystem ein, das i. a. aber artenärmer und weniger leistungsfähig sein kann und damit die Umweltqualität verringert.

Belebtschlammverfahren

ein Verfahren der biologischen Abwasserreinigung; durch ausgiebiges Umwälzen und Belüften (Sauerstoffeintrag) in einem Becken bilden sich durch den Stoffwechsel der Mikroorganismen sehleimige bakterienhaltige Flocken, in denen die biologische Selbstreinigung stattfindet; die Flocken setzen sich im Absetzbecken ab.

Belebungsanlagen

Anlagen zur biologischen Abwasserreinigung. Sie unterscheiden sich vom Tropfkörperverfahren dadurch, daß die schmutzabbauenden Bakterien und Kleinlebewesen sich nicht auf festen Flächen ansiedeln, sondern frei im Wasser schwebende Flocken bilden. In diesen Anlagen werden auf engstem Raum durch Umwälzen und Belüften große Mengen von Belebtschlamm in der Schwebe gehalten und mit Sauerstoff versorgt, wodurch eine schnelle Abwasserreinigung durch Adsorption an die Blähschlammflocke und z. T. auch durch biochemischen Abbau erzielt wird.

Belebungsverfahren

Verfahren der Abwasserreinigung, bei dem das Abwasser durch Kontakt mit Blähschlamm gereinigt wird. Die Bakterien des Blähschlammes bauen organische Substanzen ab; zu ihrem Stoffwechsel benötigen sie Sauerstoff aus dem Wasser, der ihnen in Belebungsbecken zugeführt wird. Nach der Reinigung des Abwassers im Belebungsbecken wird im Nachklärbecken die belebte Substanz (Blähschlamm) vom Abwasser abgetrennt und im Kreislauf in das Belebungsbecken zurückgeführt oder als Überschußschlamm entfernt.

Belüftung

Anreicherung des Wassers oder eines Gewässers mit Luft oder reinem Sauerstoff. Belüftungsverfahren werden in Kläranlagen, bei der Trinkwasseraufbereitung (zum Beispiel zur Entfernung von gelöstem Eisen oder Mangan) und zur Unterstützung der Selbstreinigungskräfte in Gewässern eingesetzt.

Benutzung der Gewässer

Begriff aus dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG).

Dazu werden folgende Maßnahmen gezählt:

Entnehmen und Ableiten von Wasser aus oberirdischen Gewässern, Aufstauen und Absenken solcher Gewässer, Entnehmen fester Stoffe aus oberirdischen Gewässern, wenn dies den Zustand oder Abfluß des Gewässers verändert, Einbringen und Einleiten von Stoffen in oberirdische Gewässer einschließlich Küstengewässer, Einleiten von Stoffen in das Grundwasser, Entnehmen, Zutagefördern, Zutageleiten, Ableiten, Aufstauen, Absenken und Umleiten von Grundwasser.

Weiterhin sind alle Maßnahmen, die erhebliche schädliche Auswirkungen auf die physikalische, chemische oder biologische Beschaffenheit des Wassers haben können, Benutzungen im Sinne des WHG.

Benzin

Ein Gemisch leichtsiedender Kohlenwasserstoffe. Wichtigster Kraftstoff; als Auto-Benzin (Otto-Kraftstoff) mit Oktanzahlen bis 100, als FIug-Benzin mit Oktanzahlen bis 100, als Waseh-Benzin zum Reinigen von Textilien, zum Entfetten von Wolle, Seide und Metall, zum Extrahieren von Fetten, Harzen und Ölen und zur Kautschuk-, Vaselin- und Paraffinfabrikation. Wird aus Erdöl durch Destillation sowie Crack- und Hydrierverfahren gewonnen.

Betriebswasser (Brauchwasser)

Wasser, das gewerblichen, industriellen, landwirtschaftlichen oder ähnlichen Zwecken dient, ohne daß im allgemeinen Trinkwasserqualität verlangt wird (eine Ausnahme ist z. B. für Lebensmittelbetriebe, das Trinkwasserqualität aufweisen muß). Betriebswasser muß je nach Einsatzzweck bestimmte Eigenschaften haben. So darf Kesselspeisewasser nicht korrodierend wirken oder Kesselstein bilden, und Bewässerungswasser muß frei von boden- und pflanzenschädigenden Stoffen sein.

Zur Einsparung von Trinkwasser wurden in mehreren Städten in Deutschland Ende vorigen Jahrhunderts neben den Trinkwassernetzen auch Betriebswasser-Netze eingerichtet. Aus diesen Netzen wurde Betriebswasser für industrielle und gewerbliche Zwecke, zum Bewässern öffentlicher Grünanlagen, für die Stadtreinigung und teilweise auch für private Haushalte zur Gartenbewässerung abgegeben. Das Betriebswasser wurde üblicherweise aus Flußwasser gewonnen. Inzwischen sind diese Versorgungsnetze im Bereich der Bundesrepublik aus wirtschaftlichen Gründen außer Betrieb genommen worden. Das Betriebswasser war teurer als das Trinkwasser geworden; vor allem, weil die Wasserabgabe pro km Leitungsnetz sehr gering war, aber auch, weil das Flußwasser nicht mehr ohne Aufbereitung in das Netz eingespeist werden konnte. In einigen Städten der Bundesrepublik wird Betriebswasser noch in besonderen Leitungen Industriebetrieben zugeführt.

Gebrauchswasser, für das keine Trinkwasserqualität verlangt wird (z.B. Kühlwasser).

Betroffene

jeder Bürger zahlt durch Beiträge, Steuern und Abgaben für etwaige Fehlinvestition in Form von unökonomischen langen Abwasserkanälen, bzw. teurer Klärschlammentsorgung in Form der hierfür benötigten Zuschüsse mit..

Bewässerung

Zufuhr von Wasser zum Boden und zur Pflanze mit dem Hauptziel der Förderung des Pflanzenwachstums. Die "anfeuchtende Bewässerung" soll als Ergänzung der natürlichen Niederschläge den Pflanzen, die für eine optimale Stoffproduktion benötigte Wassermenge bedarfsgerecht zur Verfügung stellen. Die "düngende Bewässerung" führt dem Boden mit dem Wasser auch Pflanzennährstoff teils in Lösung, teils in suspendierter Form zu.

Die "bodenreinigende Bewässerung" dient dazu, lösliche , pflanzenschädliche Stoffe aus dem Boden zu entfernen (z.B. Entsalzung). Die "erwärmende Bewässerung" kann die Bodentemperatur beeinflussen.

Aufleiten von Wasser auf Wiesen und anderes Kulturland, um die Pflanzen mit Wasser und Nährstoffen zu versorgen, den Boden zu erwärmen oder Schädlinge zu bekämpfen.

Bewertung wassergefährdender Stoffe

Verfahren zur Feststellung des Gefährdungspotentials eines chemischen Stoffes im Hinblick auf den Gewässerschutz durch biologische Testverfahren (Bestimmung der akuten oralen Säugetiertoxizität, der akuten Bakterientoxizität, der akuten Fischtoxizität (auch Daphnien- und Algentoxizität) und des biologischen Abbauverhaltens). Die Ergebnisse der Testverfahren werden in ihrer Gesamtheit in Wassergefährdungszahlen (WGZ) ausgedrückt, aus denen sich unter Berücksichtigung anderer wichtiger Aspekte wie Bioakkumulation, Mutagenität und Kanzerogenität die Wassergefährdungsklassen (WGK) ergeben. Die Einstufung ist Grundlage für Anforderungen zum Schutz der Gewässer an Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen, die dem Gefährdungspotential angemessen sind. Die Einstufung der Stoffe gemäß ihrem Wassergefährdungspotential kann auch wichtige Anhaltspunkte für die Beurteilung von Schadensfällen mit wassergefährdenden Stoffen geben. Wassergefährdende Stoffe werden danach in vier Wassergefährdungsklassen (WGK) eingestuft (0 = im allgemeinen nicht wassergefährdend, 1 = schwach wassergefährdend, 2 = wassergefährdend, 3 = stark wassergefährdend).

Gemäß dem Wasserhaushaltsgesetz § 19g werden wassergefährdende Stoffe mittels Verwaltungsvorschrift näher bestimmt und entsprechend ihrer Gefährlichkeit in Wassergefährdungsklassen eingestuft. Die "Verwaltungsschrift über die nähere Bestimmung wassergefährdender Stoffe und ihre Einstufung entsprechend ihrer Gefährlichkeit - VwV wassergefährdende Stoffe VwVwS -" wurde im Gemeinsamen Ministerialblatt vom 23. März 1990 (Herausgegeben vom Bundesminister des Innern, 41. Jahrgang, Nr. 8, S. 114) bekanntgegeben.

In Ergänzung dieser Verwaltungsvorschrift erscheint der Katalog wassergefährdender Stoffe, der zusätzlich zu den Wassergefährdungs-Klassen noch weitere Informationen zu den Stoffen (z. B. Bewertungszahlen, CAS-Nr., WN-Nummern, Synonymliste etc.) enthält. Eine ca. 700 Stoffe umfassende Fortschreibung des Kataloges wurde im Januar 1991 veröffentlicht; die nächste Fortschreibung ist für 1993 vorgesehen.

Beziehungsgeflecht

undurchschaubare Verbindungen; z. B. zwischen Baubehörden, Wasserwirtschaft, Ingenieuren, Landratsämtern, Bürgermeistern, Bürgermeistern, Baufirmen und Gemeinderäten.

Bioakkumulation

Anreicherung von Stoffen (z. B. Schwermetalle, Pflanzenschutzmittel, radioaktive Nuklide) in Organismen oder ganzen Ökosystemen.

Biochemischer Sauerstoffbedarf (BSB)

Maßzahl für die Menge an gelöstem Sauerstoff, die zum biologischen Abbau organischer Stoffe im Abwasser benötigt wird. Als Kennzahl wird meistens der BSB5 angegeben. Dieser gibt die Menge an Sauerstoff im mg/l an, die Bakterien und andere Kleinstlebewesen in einer Wasserprobe während 5 Tagen bei 20 oC beim biologischen Abbau benötigen.

BSB, ein Maß für die Summe aller biologisch abbaubaren organischen Stoffe im Wasser. Der BSB gibt an, wieviel gelöster Sauerstoff in einer bestimmten Zeit für den "biologischen Abbau der organischen Abwasserinhaltsstoffe benötigt wird; meist wird er für den Zeitraum von fünf Tagen ermittelt und deshalb BSB5 genannt.

Biokatalysatoren

Stoffe, die in kleinsten Mengen bei Lebewesen biochemische Reaktionen beeinflussen: Enzyme, Vitamine, Wuchsstoffe, Hormone.

Biologisch abbaubare Materialien

Substanzen, die durch Mikroorganismen oder deren Enzyme zersetzt werden können.

Biologische Abbaubarkeit

Eignung einer org. Substanz, durch Mikroorganismen zersetzt zu werden.

Biologische Abwasserreinigung

Biologische Abwasserreinigung

Biologische Abwasserreinigung

Die im Abwasser enthaltenen organischen Bestandteile werden in der Biologischen Abwasserreinigung einem Abbauprozeß unterzogen. Der Abbau erfolgt durch Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze in Verbindung mit Sauerstoff. Dabei entstehen durch Umwandlungsprozesse anorganische Verbindungen (z. B. Kohlendioxid oder Wasser) und eine beständige Biomasse. Letztere sinkt im Nachklärbecken zu Boden und wird dort als Rücklaufschlamm bzw. Überschußschlamm aus dem Wasser entfernt und weiterverarbeitet. Dieser Prozeß geht ohne Störung vor sich, solange die Kleinstlebewesen vor Säuren, Laugen und Giftstoffen geschützt sind und ihnen mit dem Abwasser stets neue Nahrung und genügend Sauerstoff zugeführt wird. In ausreichend bemessenen und sorgfältig betriebenen mechanisch-biologischen Kläranlagen können Abwässer so weit gereinigt werden, daß Fische darin leben können. Gleichwohl werden in den den Regeln der Technik entsprechenden Kläranlagen nur etwa 90 % der Schmutz- bzw. Schadstoffe und Krankheitserreger aus dem Abwasser entfernt. Dort, wo die Restbelastung aus städtischen oder industriellen Abwässern noch zu hoch ist und/oder die Selbstreinigungkraft des aufnehmenden Gewässers (Vorfluter) übersteigt, wird eine weitergehende Abwasserreinigung (Dritte Reinigungsstufen) notwendig.

Abbau von gelösten org. Substanzen durch Mikroorganismen, anaerob oder aerob in Belebtschlammanlagen (z. B. Becken, Bio-Hochreaktoren) oder auf sog. biologischen Rasen in Tropfkörpern. Geschieht in Kläranlagen durch technisch intensivierte biologische Selbstreinigung (z.B. Füllkörper, Oberflächenbelüfter), s.a. Belebtschlammverfahren.

Biologische Anlagen

Biologische Selbstreinigung

die durch Mithilfe von Mikroorganismen erfolgende Zersetzung organischer Substanzen im Abwasser und in durch Abwässer verschmutzten natürlichen Gewässern..

Biologischer Abbau

Molekularer Abbau (aerob bzw. anaerob) einer organischen Substanz (z.B. im Gewässer oder im Boden) durch komplexe Einwirkungen lebender Organismen hervorgerufen (s. a. Biologische Selbstreinigung und Mineralisation).

Biologischer Abbaugrad

auf den Ausgangswert bezogene Verminderung der Konzentration einer dem biologischen Abbau unterworfenen Lösung einer org. Substanz. (VCI

Biologischer Rasen

Die Kleinlebewesen, die die Füllkörper bzw. Bodenkörner in der biologischen Abwasserreinigung umhüllen.

Biologisches Abbauverhalten

Eigenschaft eines Stoffes, die zur Beurteilung seines Wassergefährdungspotentials hinzugezogen wird. Die Bestimmung des Biologischen Abbauverhalten erfolgt durch ein Testverfahren, bei dem ermittelt wird, ob und in welcher Zeitspanne Stoffe durch komplexe Einwirkung lebender Organismen biologisch abbaubar sind.

Bio-Membrantechnik

Blähschlamm (Belebtschlamm)

Aus ein- und mehrzeIligen Kleinlebewesen (z. B. Bakterien, Pilzen) bestehender Schlamm im Belebungsbecken einer Kläranlage. Die im Blähschlamm vorhandenen Kleinlebewesen bauen die im Abwasser vorhandenen organischen Substanzen unter Verwendung von Sauerstoff für ihren Stoffwechsel ab.

Blähschlamm hat schlechte Absetzeigenschaften, die aus der übermäßigen Vermehrung fadenförmiger Bakterien resultieren. Da der Blähschlamm nicht sedimentiert, sinkt zum einen die Reinigungsleistung in Belebungsbecken und zum anderen wird im Nachklärbecken bereits gereinigtes Abwasser durch die Schlammflocken kontaminiert. Die Bildung von Blähschlamm. wird durch einseitig belastete Abwässer gefördert. Sie kann durch eine chemische bzw. physikalische Behandlung (z. B. Fällung mit Grünsalz, Erhöhung der Belüftungsintensität) unterbunden werden.

Blei

Blei und seine Verbindungen gehören zu den starken Umweltgiften. Es wird vermutet, daß das meiste Blei in Kläranlagen aus Abschwemmungen von Straßen und Dächern stammt. Blei akkumuliert sich wie andere Schwermetalle in Klärschlämmen, Sedimenten aber auch in Lebewesen und wird so zum Umweltrisiko. Überschreitungen des Grenzwertes von Blei in Trinkwasser können in Altbauten auftreten, in denen das Trinkwasser noch durch Blei-Rohre geleitet wird.

Die Einleitung von Blei ist ab 01. 01. 1990 nach dem Abwasserabgabengesetz abgabepflichtig.

Blei, Pb, chemisches Element, blau-graues, sehr weiches und dehnbares Schwermetall. Im Körper des Menschen, in Tieren, Pflanzen und im Boden in Spuren vorhanden. Resorbiertes Blei wirkt als Enzymgift. Es beeinflußt direkt die kontraktile Substanz der glatten Muskulatur. Besondere Gefahren bei Bleidämpfen und löslichen Bleiverbindungen, führt zu Bleivergiftung und Gehirnschäden.

Borate

Salze der Borsäure H3B03 oder Metaborsäure HBO2; wasserhaltiges Natriumborat kommt als Borax in der Natur vor. Ausgangsmittel für Waschmittel sind die Perborate..

Brauchwasser

Regenwasser oder recyceltes Abwasser zum Gebrauch von Toilettenspülungen, Waschmaschine,. Bewässerung (kein Trinkwasser)

Je nach techn. Verwendungszweck - z. B. Kühlwasser, Kesselspeisewasser - unterschiedlich aufbereitetes Rohwasser, z. B. Grund- oder Oberflächenwasser.

Bundes-Immissionsschutzgesetz von 1974/1985/ 1990 ff

BlmSchG (vollständige Bezeichnung: Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge). Schutzziel des Gesetzes ist, Menschen, Tiere, Pflanzen und andere Sachen vor schädlichen Umwelteinwirkungen und vor Gefahren, erheblichen Nachteilen und Belästigungen, die insbesondere durch den Betrieb genehmigungsbedürftiger Anlagen herbeigeführt werden, schützen und dem Entstehen schädlicher Umwelteinwirkungen vorbeugen durch Regelungen für Errichtung, Betrieb und Überwachung von Anlagen sowie der Überwachung der Luftverunreinigung im Bundesgebiet

 

Cadmium

gehört zu den "gefährlichen Stoffen" im Klärschlamm.

Silberweißes, glänzendes Metall. Metallisches Cadmium wird zur Herstellung von Batterien (Nickel-Cadmium-Batterien) und zur Erzeugung galvanischer Schutzüberzüge auf Metallteilen eingesetzt. Die größte Menge dieses Metalls wird in Form von Cadmium-Verbindungen als Farbpigmente und in der Kunststoffherstellung (PVC) als Stabilisator verwendet. Cadmium reichert sich über die Nahrungskette in aquatischen Organismen und bei Verzehr auch im menschlichen Körper an. 6% des mit der Nahrung aufgenommenen Cadmiums gelangt in den menschlichen Körper und wird nur teilweise wieder ausgeschieden (Akkumulation). Bei andauernder Cadmium-Belastung kann es zu Nierenschäden und unter bestimmten Bedingungen zu Knochenveränderungen (Itai-Itai-Krankheit) kommen.

Auf aquatische Organismen wirkt Cadmium in höherer Konzentration wachstumshemmend. Cadmium-Salze sind stark gewässerschädigend und vergiften die Umwelt schon in sehr geringen Mengekonzentrationen. Die Einleitung von Cadmium ist nach dem Abwasserabgabengesetz abgabepflichtig.

Cadmium, s, Cd, ehem. Element, silberweißes, glänzendes und plastisches Metall, das [ubiquitär] u. a. im Mineral Zinkblende vorkommt und als Nebenprodukt bei der Zinkherstellung gewonnen wird. Cadmium ist gesundheitsschädlich, es wird über die Nahrungskette aufgenommen und besonders in den Nieren angereichert..

Cancerogen

[lateinisch-griechisch], kanzerogen, krebserzeugend.

Chemische Abwasserbehandlung,

Abwasserbehandlung z.B. mit Fällmitteln (/Fällungsverfahren), wie Aluminium-, Eisen- oder Calciumsalzen, die im Abwasser Hydroxidflocken bzw. schwer lösliche Verbindungen bilden. Gelöste oder feinverteilte Abwasserinhaltsstoffe werden dadurch in eine abscheidbare Form überführt, in der sie durch Sedimentation, Flotation oder Filtration aus dem Wasser ausgeschieden werden können. Dieses Verfahren entfernt viele Stoffe, die mit dem herkömmlichen Reinigungsverfahren (mechanische und biologische Reinigung) nicht oder nur ungenügend abscheidbar sind, wie Phosphate, Schwermetalle, schwer oder nicht biologisch abbaubare organische Stoffe. Da auch biologisch abbaubare Verbindungen durch die Fällungsreinigung abgeschieden werden, hat sie zur Entlastung überforderter Kläranlagen in Schweden, der Schweiz, z.T. auch in Deutschland, eine besondere Bedeutung erlangt. - Ein anderes Verfahren der chemischen Abwasserbehandlung ist die Oxidation von Wasserinhaltsstoffen mit Wasserstoffperoxid (VCI

Chemische Abwasserreinigung

Behandlung des Abwassers mit Chemikalien (Flockungs- und Fällmittel) zur Entfernung von Abwasserinhaltsstoffen (z. B. Phosphaten) und zur Neutralisation saurer oder basischer Abwässer.

Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB)

Menge an gelöstem Sauerstoff in mg/l oder g/m3, die zur völligen Oxidation der im Wasser enthaltenen organischen Stoffe benötigt wird. Als chemisches Oxidationsmittel wird üblicherweise Kaliumdichromat (K2Cr2O7) verwendet (DIN 38 409-H41 Ausgabe Dez. 1980).

Bei häuslichem Abwasser ist der CSB etwa 2 mal höher als der BSB5 der gleichen untersuchten Wasserprobe. Höhere CSB-Verhältnisse geben Hinweis auf schwer abbaubare organische Stoffe im Abwasser. Der CSB dient auch der Festsetzung der Abgaben entsprechend dem Abwasserabgabengesetz. (UBA

Chemischer Sauerstoffbedarf, CSB, ein Maß für die Summe aller organischen Stoffe im Wasser, einschließlich der schwer abbaubaren. Der CSB gibt an, wieviel Sauerstoff zur vollständigen Oxidation der organischen Stoffe durch Chemikalien benötigt wird.

Chemikalien

sind nicht allgemein schädlich und schlecht. Wenn die Natur für chemische Substanzen einen Abbaumechanismus bereit hält, dann können diese Substanzen auch in einem Klärwerk oder natürlich im Gewässer um- und abgebaut werden. Wenn der Mensch jedoch Substanzen in die Welt setzt wo dies nicht der Fall ist, dann wird die Chemie zur Gefahr - ebenso wenn sie unerkannte Reaktionen oder neue Verbindungen auslösen.

Chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW)

Sammelbezeichnung für organische chemische Verbindungen, die mindestens ein direkt an einem Kohlenstoffatom gebundenes Chloratom enthalten. CKW sind in vielen Produkten zu finden; die Anwendungsgebiete reichen von Lösemitteln, Kühlmitteln, Hydraulikflüssigkeiten, PVC-Kunststoff, Papierbeschichtungsmitteln usw. bis hin zu Pestiziden.

CKW werden je nach Struktur und Chlorierungsgrad (Anzahl der Chloratome pro Kohlenstoffatom) durch Mikroorganismen praktisch nicht oder nur sehr langsam abgebaut (hohe Persistenz) und können sich in Fettgeweben von Tieren und Menschen anreichern. Sie unterscheiden sich erheblich in ihrer Wirkung auf die Umwelt; manche sind von großer Giftigkeit, und bei einigen wurde eine krebserzeugende Wirkung festgestellt.

An verschiedenen Orten der Bundesrepublik Deutschland gelangten CKW. (Lösemittel) durch unsachgemäße Lagerung, undichte Abwasserleitungen, Unfälle oder unerlaubtes Einleiten ins Grundwasser. Es wurden stellenweise Konzentrationen gemessen, die über den vom Bundesgesundheitsamt empfohlenen Höchstkonzentrationen für CKW im Trinkwasser lagen.

Die Einleitung von CKW. ist ab 01. 01. 1990 nach dem Abwasserabgabengesetz abgabepflichtig.

Chlorierte Kohlenwasserstoffe, CKW, chlorhaltige organische Verbindungen; Wirkstoffe von Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln, wie DDT, Hexachlorcyclohexan, sowie auch viele technische Lösemittel aus anderen Bereichen.

Cholera

Erreger ist das Stäbchenbakterium Vibrio cholerae. Er wird fäkaloral oder indirekt übertragen. Die Vibrionen siedeln sich im Dünndarm an. Infolge der dort massenhaften Vermehrung werden Exotoxine (Bakteriengifte) frei, die zu Durchfällen und Erbrechen führen. Der Flüssigkeitsverlust ist enorm (bis zu 20 l/Tag) und führt unbehandelt zum Tod. Die letzte große Choleraepidemie in Deutschland trat 1892 in Hamburg auf. Damals wurde Trinkwasser aus der abwasserbelasteten Elbe gewonnen. Massenerkrankungen sind heute auf Entwicklungsländer begrenzt, die aufgrund unhygienischer Verhältnisse günstige Voraussetzungen bieten.

Colibakterien

Darmflora der Coli-Aerogenes-Gruppe, verursachen hauptsächlich Gärungsprozesse und sind bedeutsam für Vitamin-K-Haushalt.

Chrom

Chrom ist ein relativ häufiges Element und kommt in einer durchschnittlichen Konzentration von 200 mg/kg in der Erdkruste vor. In Böden findet man im allgemeinen 10 bis 90 mg/kg.

Dreiwertiges Chrom ist ein essentielles Spurenelement für Mensch und Tier. Sechswertige Chromverbindungen verursachen allergische und asthmatische Reaktionen und gelten als krebserzeugend.

Chrom wird u. a. in der Galvanikindustrie zum Veredeln von Metalloberflächen verwendet. Ebenso findet man es in Metallegierungen, in Farbpigmenten, als Katalysator, zur Holzimprägnierung und als Gerbstoff bei der Lederverarbeitung.

Chrom und Chrom-Verbindungen gelangen hauptsächlich durch die Abwässer der chromverarbeitenden Industrie, von Galvanikbetrieben und der Gerbereien in die Oberflächengewässer. Chrom kommt im Gewässer in drei- und sechswertiger Form vor. Unter aeroben Bedingungen ist Chrom(VI) stabil. Unter anaeroben Bedingungen wird es zu Chrom(III) reduziert. Unter oxidierenden Bedingungen ist auch eine Umwandlung von Chrom(III) zu Chrom(VI) möglich. Bedingt durch die Bildung schwerlöslichen Chrom(III)-Verbindungen und die Adsorption von Chrom an Schwebstoffe ist ein großer Teil des Chroms partikulär gebunden.

Chromate

Salze der Chromsäure H2CrO4, leiten sich vom Chromtrioxid CrO3 ab. Wurden teilweise als Korrosionsschutzmittel (Pigmente) eingesetzt. Zinkchromat, Calciumchromat, Chrom(lll)chromat sind als krebserzeugende Arbeitsstoffe eingestuft.

Colibakterien

Im menschlichen und tierischen Darm lebende Bakterien. Der Nachweis von Colibakterien im Trinkwasser ist ein wichtiges Indiz dafür, daß eine Verunreinigung mit Fäkalien vorliegt und andere Krankheitskeime (pathogene Mikroorganismen) enthalten sein können.

 

Daphnientest

zur Beurteilung der Umweltrelevanz eines Altstoffes eingesetzter empfindlicher Toxizitätstest mit Daphnien (Wasserflöhe). Getestet wird die Schwimmfähigkeit, da nur schwimmende Daphnien in der Nahrungskette von Wassertieren zur Verfügung stehen.

Dauerausscheider

Bakterienausscheider, Bazillenträger, alle Personen, die 10 Wochen nach überstandenem Typhus, Paratyphus, Diphtherie usw. noch Erreger ausscheiden.

Dauersporen

dickwandige und daher widerstandsfähige Sporen (Dauerformen von Mikroorganismen), die eine Ruheperiode durchmachen.

Denitrifikation

Durch Bakterien vorgenommener Abbau von Nitrat zu Stickstoff und Sauerstoff. Die Bakterien entnehmen den Sauerstoff, während der Stickstoff von der Luft aufgenommen wird.

Denitrifikation [lat.; Zeitwort: denitrieren],

1) die Reduktion von Nitraten oder Nitriten zu Stickoxiden, Ammoniak und freiem Stickstoff durch bestimmte Mikroorganismen (Denitrifikanten), die in schlecht durchlüftetem Boden den in NO3- gebundenen Sauerstoff veratmen. Ungünstig für den Pflanzenwuchs, da diesem notwendig Nitrate hierdurch entzogen werden. Stickstoffverluste durch Denitrifikanten schwanken stark je nach Boden- und Klimabedingungen und nach Anbau- bzw. Düngeintensität. Als grobe Faustzahl gelten Verluste von 20 bis 100 kg je ha und Jahr.

2) Verfahren in der biologischen Abwasserbehandlung, bei dem Nitrate zu freiem Sauerstoff reduziert werden.

Desinfektion

Entfernen und/oder Abtöten von Mikroorganismen, insbesondere von Krankheitserregern durch physikalische oder chemische Verfahren. Physikalisch wirken z.B. UV-Bestrahlung und Erniedrigung bzw. Erhöhung der Temperatur. Chemische Desinfektionsmittel sind z.B. Aldehyde, Alkohole, Amphotenside, Chloramin, Halogen- und sauerstoffabspaltende Verbindungen, Jodophore, Phenol und -derivate, Polyalkylpolyamine, quartäre Ammoniumverbindungen, Säuren und Laugen.

Destruenten

Reduzenten, Organismen (Bakterien), die tote org. Substanzen und. Ausscheidungsprodukte in einfache chemische Bestandteile zerlegen, mineralisieren.(s.a. /Mineralisation).

Detergentien

Im deutschen Sprachgebrauch versteht man unter Detergentien allgemein synthetische, organische, grenzflächenaktive Substanzen, die anionisch, kationisch, nichtionisch oder ampholytisch aufgebaut sein können. In der deutschen Gesetzgebung tritt der Begriff nicht mehr auf; man bezeichnet diese Verbindungen heute zusammen mit den Seifen als Tenside. Im englischen Sprachgebrauch sind unter "detergent" (= Reinigungsmittel) nicht nur synthetische Tenside, sondern auch andere in Wasch- und Reinigungsmitteln gebräuchliche Stoffe zu verstehen, z. B. Builder, Seifen, Alkalinsäuren (sowie deren Salze) usw.

Detergentien, ursprünglich im deutschen Sprachgebrauch grenzflächenaktive Stoffe ganz allgemein, für die heute der Begriff Tenside gilt. Im Ausland verstand man dagegen schon immer fertige Waschmittel darunter, eine Bedeutung, die inzwischen auch in Deutschland heimisch geworden ist..

Dezentral

verteilt

Dezentrale Abwasserentsorgung

bedeutet Abwasserbehandlung vor Ort unter Vermeidung größerer Vermischungen und langer Kanäle.

Dioxine

synonym für chlorierte Dibenzo-p-dioxine, die mit CI-Atomen substituiert sind. Insgesamt gibt es 75 chlorierte Dibenzo-p-dioxine, von denen sich die mit 2-, 3-, 7-, 8-Substitution durch eine hohe Toxizität auszeichnen .Chlorierte Dioxine und Furane können bei chemischen Reaktionen (Chlorphenolchemie) oder auch ganz generell bei radikalischen Prozessen (z. B. Verbrennungsprozesse) bei Anwesenheit von Chlor/Chlorid entstehen. Sedimentuntersuchungen in den Ablagerungen von Seen in den USA und der Schweiz haben ergeben, daß Dioxinspuren bis in Zeiträume vor der technischen Chlorphenolchemie zurückvertolgt werden können, und weisen damit auf eine ubiquitäre (weltweite) Verteilung hin..

Direkteinleiter

Gewerbe- und Industriebetriebe, die ihre Abwässer über eigene Kanalisationen direkt in ein Gewässer einleiten. Hierzu ist eine wasserrechtliche Erlaubnis nach dem Wasserhaushaltsgesetz erforderlich. Gegensatz: Betriebe, die ihre Abwässer zunächst in kommunale Kanalisationen und damit "indirekt" in Gewässer einleiten.

Dortmundbrunnen

ein trichterförmiges Absetzbecken in Kläranlagen mit vertikaler Durchströmung..

Dreikammmerkläranlage (Ausfaulgrube)

herkömmliche Abwasserreinigung, wenn kein Anschluß an eine öffentliche Anlage vorhanden ist. Reinigungsleistung ca. 35 %. Durch 4. Nachreinigungsstufe können sich die Werte auf 98 % steigern lassen.

Dritte Reinigungsstufen

(weitergehende Abwasserbehandlung chemischer Art)

Abwasserreinigungsverfahren, die über die mechanische (1. Stufe) und biologische (2. Stufe) Abwasserreinigung hinausgehen. Dritte Reinigungsstufen werden verwendet, um problematische Stoffe wie Stickstoff- und gelöste Phosphorverbindungen, schwer abbaubare Stoffe, Schwermetalle oder Salze zu verringern. Die Wahl der Verfahren für Dritte Reinigungsstufen richtet sich nach den vorrangig zu behandelnden Stoffen im Abwasser. Zur Verbesserung des Kläranlagenablaufes eignen sich Schönungsteiche, Mikrosiebe oder Sandfilter, um fein suspendierte Stoffe und Flockenreste zurückzuhalten. Die aus dem menschlichen Stoffwechsel und aus Waschmitteln stammenden Phosphate können mit Hilfe von Chemikalien (Kalk, Eisenchlorid und Aluminiumsulfat) weitgehend aus dem Abwasser ausgefällt werden (Fällungsbehandlung). Ein Teil der sich bei der Nitrifikation bildenden bzw. im Rohwasser befindlichen Nitrate kann mit Hilfe der Denitrifikation entfernt werden. Hierbei bauen Mikroorganismen das Nitrat zu gasförmigem Stickstoff ab. Eine Möglichkeit zur Reduzierung von Stoffen, die sich biologisch entweder sehr schwer oder gar nicht abbauen lassen, ist die adsorptive Reinigung z. B. durch Aktivkohlefilter (sehr kostenaufwendig). Im bereits biologisch behandelten Abwasser noch vorhandene Schwebstoffe (Suspensa) können mittels Filtration (z. B. Sandfilter) entfernt werden.

Dünger

Klärschlamm aus Hauskläranlagen ist ein wertvoller Dünger, wenn die Bewohner vernünftig mit Abwasser umgehen.

Dünger, Düngemittel: alle dem Boden zugeführten Stoffe, die dessen Fruchtbarkeit und Ertragsfähigkeit fördern und geeignet sind, die Qualität der Erzeugnisse günstig zu beeinflussen. Dabei handelt es sich um anorganische oder organische Pflanzennährstoffe, die frei oder an Träger gebunden vorliegen. Zu den althergebrachten wirtschaftseigenen Düngemitteln (z.B. Stallmist) kamen vor allem im 20. Jahrhundert mineralische Düngemittel. Ihre in Salzform vorliegenden Pflanzennährstoffe entstammen entweder der chemische Synthese oder natürlich vorkommenden Mineralien. Die gezielte Versorgung der Pflanzen mit Haupt- und Spurennährstoffen gelingt am sichersten durch Mineraldünger, Einnährstoffdünger, Flüssigdünger, Gülle, Grunddüngung, Gründüngung, Kalidünger, Phosphatdünger, Stickstoffdünger, Mehrnährstoffdünger, Spurenelemente..

Düngerbedarf

Der für eine landwirtschaftlich genutzte Fläche oder einen landwirtschaftlichen Betrieb sich errechnende Gesamtbedarf an Düngemitteln zur Erzielung hochwertiger Ernten. Vom Düngemittelbedarf ist zu unterscheiden der Nährstoffbedarf und der Nährstoffentzug.

Düngung

Einbringung von Nährstoffen in den Boden, um den Nährstoffentzug durch die Ernte auszugleichen, die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten oder zu erhöhen bzw. die Erträge der Nutzpflanzen zu steigern. Man unterscheidet organische Düngung. (Einsatz von Stallmist, Gülle, Jauche, Klärschlamm u. a), anorganische Düngung (Einsatz von Stickstoff, Phosphaten, Kalk u. a), Gründüngung (Unterpflügen bestimmter Grünpflanzen) und Einsatz von Kompost. Die Düngung spielt unter Umweltschutzgesichtspunkten eine große Rolle. So können zahlreiche Abfallarten entweder direkt (z. B. Jauche) oder nach entsprechender Behandlung (z. B. Müllkompost) zur Düngung verwendet werden. Dabei können jedoch im Abfall enthaltene Gifte (z. B. Cadmium) in den Boden und in die Nahrungkette der Lebewesen gelangen. Eine zu reichliche Düngung (Überdüngung), insbesondere mit Phosphaten und Nitraten, kann ebenfalls Umwelt- und Gesundheitsschäden verursachen (z. B. Nitratbelastung des Grundwassers, Gesundheitsgefährdung durch hohe Nitratgehalte in Nahrungsmitteln). Den Umgang mit Düngemitteln regelt das Düngemittelgesetz, den Umgang mit Klärschlamm die Klärschlammverordnung.

 

Eigenverantwortlichkeit

Eine beim dezentralen Abwasser entwicklungsfähige Tugend der Bürger (beim Abfall hat es im ländlichen Raum auch geklappt)

EDTA,

Abk. für Ethylendiamintetraacetat, Mittel zur Stabilisierung der Bleich- und Enzymsysteme in Waschmitteln. Fälschlicherweise häufig als Phosphat -ersatzstoff bezeichnet. (UBA, VCI)

Einleiten

Zuführen flüssiger (einschl. schlammiger) und gasförmiger Stoffe in ein Gewässer.

Abwasserrechtlich: unmittelbares Verbringen von Abwasser in ein Gewässer oder in den Untergrund.

Einsparungen

gegenüber zentralen Abwassereinrichtungen lassen sich durch den Verzicht auf lange Kanäle, durch das private Engagement bei Planung, Bau, Wartung und durch geringere Kosten für die Klärschlammentsorgung erreichen.

Einzelanlagen

sind in ländlichen Gebieten eine wirtschaftliche und sinnvolle Alternative.

Einwohnergleichwert (EGW)

Einheit zum Vergleich von gewerblichem oder industriellem Schmutzwasser mit häuslichem Schmutzwasser. Der EGW kann auf den biologischen Sauerstoffbedarf, (1 EGW = 60 g BSB5/Ed) oder den Wasserverbrauch (1 EGW = 200 l/Ed) bezogen werden.

Einwohnergleichwert, EGW Bezieht man den Einwohnerwert (s. biochemischer Sauerstoffbedarf) auf die ermittelten BSB5-Werte der verschiedenen Arten org. Abwässer, die bei den verschiedenen Produktionen anfallen (z. B. Brauereien, chem. Industrie, Stärkefabriken, Zuckerfabriken, Zellstoff- und Papiererzeugung usw.), so erhält man den Einwohnergleichwert. Diese Zahl gibt an, wie viele Menschen eine tägliche Abwassermenge erzeugen würden, deren BSB5-Bedarf dem täglichen Anfall von Schmutzfracht in der gewerblichen Produktion entspricht.

1 EGW entspricht 60g O2
Bei Erzeugung oder Verarbeitung
von 1 000 l Bier fallen bis 60 EGW,.
bei 1 000 l Milch fallen bis 162 EGW,
bei 1 000 kg Wäschewaschen fallen bis 630 EGW
in Form von Abwässern an.

Eisen

Fe, chem. Element, Schwermetall, unentbehrlicher Bestandteil mit oxireduktiven und komplexbildenden Eigenschaften aller tierischen und pflanzlichen Zellen (Spurenelement).

Eisen(III)sulfat

Abfallprodukt der chemischen Industrie, wird zur Ausfällung von Phosphat in Großkläranlagen eingesetzt. Zusätzliche Gefährdung des Vorfluters! (Die Verklappung von Eisen(III)sulfat in der Nordsee wurde verboten !)

Elimination

Entfernung bestimmter Stoffe aus einem betrachteten System (Abwasser), z. B. durch biologischen Abbau, Adsorption usw.

Emscherbrunnen,

Imhoff-Tank, ein Absetzbecken zur mechanischen Abwasserreinigung; auch zur Schlammausfaulung.

"end-of-pipe"

Philosophie der heutigen Abwasserpolitik. Sie vermeidet das Abwasserproblem nicht am Ort der Entstehung, sondern versucht es kurz vor der Einleitung in ein Gewässer mit mäßigem Erfolg zu lösen.

Endokrine Effekte

Beeinflussung des hormonellen Steuerungsmechanismus des Organismus durch Fremdstoffe (Östrogene, Gestagene, Androgene). Diskutiert wird der Einfluß von Umweltchemikalien mit östrogenähnlicher Wirkung auf die Fortpflanzungsfähigkeit des Mannes.

Entsorgung

Illusion der Klärschlammverbrennungs

Die Beseitigung von Abwässern, Abfällen und Abgasen; neuerdings beschränkt auf das Abfallrecht. Entsorgung umfaßt das Sammeln, Lagern, Befördern, Verwerten (Entsorgungs-Verbund) sowie die Vorbehandlung zur Ablagerung und die endgültige Ablagerung von Abfällen. die Entsorgung radioaktiver Abfälle unterliegt nicht dem Abfall-, sondern dem Atomgesetz.

Entwässerungseinrichtung

beinhaltet auch Regenwasserkanäle

Erläuterungsbericht

Erlaubnisbedürftige Anlagen

Genehmigungsbedürftige Anlagen.

Erste Reinigungsstufe

die mechanische Klärung des Abwassers. (s. Abwasserbehandlung, mechanische Abwasserbehandlung).

Escherichia coli

nach dem Arzt Th. Escherich benannte, gramnegative Bakterien im Dickdarm gesunder Menschen und Tiere; dienen der Verdauung und zersetzen Kohlenhydrate der Nahrung unter Säure- und Gasbildung. Indikator für fäkale Verunreinigungen.

EU-Richtlinie

Gesetzesnorm der EU, die für jeden Mitgliedsstaat, an den sie gerichtet wird verbindlich ist hinsichtlich des zu erreichenden Zieles; der nationale Gesetzesgeber ist verpflichtet zur Umsetzung in nationales Recht, aber frei in Wahl von Form und Mittel.

Europäische Gemeinschaft,

EG, geschaffen durch den EG-Vertrag vom 25. 3. 1957, u. a. zur Errichtung eines Gemeinsamen Marktes und einer Wirtschafts- und Währungsunion. Durch die EU abgelöst.

Europäische Wasser-Charta

vom Europarat veröffentlichte Deklaration: Die europäischen Staaten verpflichten sich, alle annehmbaren Maßnahmen durchzuführen, um jede Form einer schädllichen Oberflächen oder Grundwasserverunreinigung so weit zu verhindern, daß die Nutzung des Wassers für öffentliche und private Zwecke niemals beeinträchtigt wird; am 6.5.1968 in Straßburg ratifiziert.

Eutroph

nährstoffreich, z.B. eutrophe. Seen, im Gegensatz zu nährstoffarmen, oligotrophen Seen.

Eutrophierung

Nährstoffanreicherung in einem Gewässer und damit verbundenes übermäßiges Wachstum von Wasserpflanzen (z. B. Algen, Laichkraut). Mit dem Abwasser (u. a. Rückstände von Wasch- und Reinigungsmitteln, Fäkalien) und Abschwemmungen landwirtschaftlicher Flächen (Düngung) können große Mengen Nähstoffe (vor allem Phosphate und Nitrate) in die Gewässer gelangen und das Wachstum der Wasserpflanzen beschleunigen. Durch das vermehrte Absterben von Pflanzen wird bei dem anschließenden Zersetzen übermäßig Sauerstoff verbraucht. Fällt der Sauerstoffgehalt des Wassers unter ein bestimmtes Mindestmaß, hört der Abbau organischer Verunreinigungen durch aerobe Bakterien auf. Bei den danach von anaeroben Bakterien verursachten Zersetzungsprozessen können sich giftige Stoffe wie Schwefelwasserstoff, Ammoniak oder Methan bilden. Das Gewässer beginnt "umzukippen" (Fischsterben und belästigende Gerüche).

Kläranlagen mit weitergehender Reinigung (dritte Reinigungsstufen) können die Nährstoffbelastung der Gewässer erheblich verringern.

EU-Verordnung

Gesetzesnorm der EU mit allgemeiner, unmittelbarer Geltung gegenüber den Bürgern in den Mitgliedsstaaten.

EWS Entwässerungssatzung

von den Gemeinderäten beschlossene und festgelegte Regelung der Entwässerung und ihrer Finanzierung.

 

Fäkalien

45 kg/Person und Jahr

Exkremente, Kot.

Fällung/Fällungsbehandlung des Abwassers

Überführung löslicher Verbindungen in unlösliche durch Zusatz geeigneter Chemikalien. Das entstehende Fällungs-Produkt kann durch geeignete physikalische Verfahren (z. B. Sedimentation, Flotation, Filterung) abgeschieden werden. Fällungs-Behandlungen werden zur Abscheidung von Phosphaten praktiziert. Im Zuge der Fällungs-Behandlung werden neben Phosphaten auch Schwermetalle verstärkt vom Abwasser in Klärschlamm überführt. Auch kann die nach biologischer Behandlung im Abwasser verbleibende organische Restschädlichkeit durch Fällungsbehandlung-Behandlung nochmals (erheblich) vermindert werden.

Fällungsverfahren

die Überführung löslicher Verbindungen in unlösliche durch Zusatz geeigneter Chemikalien. Das entstehende Fällungsprodukt kann durch geeignete physikalische Verfahren (z. B. Sedimentation, FIotation oder Filtration) abgetrennt werden. (s. physikalisch-chemische Reinigungsvertahren; chemische Abwasserbehandlung.

Fäulnis

Ist die Zersetzung organischer Substanzen, vor allem des Eiweißes von Pflanzen und Tierleichen,bei ungenügender Luftzufuhr durch die Wirkung anaerober Bakterien und verschiedener Pilze.

Dabei entsteht Biogas, das zu 50 - 70 % aus Methan besteht. Das anfallende Methan kann wirtschaftlich verwertet werden und zur Energieeinsparung beitragen.

Faulgas

Faulgas, Biogas, Sumpfgas, durch bakterielle Umsetzung organischer Substanzen (Mist, Faulschlamm bei der Abwasserbeseitigung) entstehendes Gas, besteht zu 2/3 aus Methan und 1/3 aus Kohlendioxid. Durch den hohen Heizwert von 25 000 - 30 000 kJ/Nm3 geeignet zu Heizung, Beleuchtung und Antrieb von Maschinen.

Faulschlamm

Faulschlamm, Sapropel, feinkörniges, graues bis tiefschwarzes Sediment in Gewässern; entsteht unter Sauerstoffabschluß aus biochemisch umgewandelten Pflanzen- und Tierresten. Hoher Anteil an halbzersetzten organischen Stoffen, ferner Kalk, Schwefeleisen und Pyrit. Durch Bildung von freiem Schwefelwasserstoff (H2S) fauliger Geruch. Faulschlamm gilt als Vorstufe bei der Erdölbildung.(s. Klärschlamm, Frischschlamm). Er kann landwirtschaftlich verwertet werden wenn die Anforderungen der Klärschlammverordnung eingehalten werden.

Feststellungsklage Sie ist auf die Feststellung des Bestehens oder Nichtbestehens eines Rechtsverhältnisses oder Unechtheit einer Urkunde gerichtet; für ihre Zuverlässigkeit ist ein besonderes Feststellungsinteresse erforderlich, das i. d. r. zu verneinen ist, wenn der Kläger sein Ziel auch durch eine Leistungs- oder Gestaltungsklage erreichen könnte.

Feststoffe

Ungelöste Stoffe im Wasser und Schlamm. Je nach spezifischem Gewicht unterscheidet man Gewicht Sink-, Schwimm- und Schwebestoffe.

Feststoffgehalt

Gehalt des Wassers bzw. Abwasserschlammes an Feststoffen. Der Feststoffgehalt gibt den Gewichtsanteil nach einer definierten Trocknungszeit von 24 Stunden bei 105oC an. Der Feststoffgehalt ist eine wichtige Größe für die Feststellung des Entwässerungsgrades von Abwasserschlamm Er sollte bei deponiefähigem Schlamm mindestens 30 bis 35% betragen.

Filz

siehe Beziehungsgeflecht. Empfehlenswertes Buch : Korruption im öffentlichen Dienst

Finanzierung:

bei kommunalen zentralen Kläranlagen ist nach bisheriger Erfahrung für Verbindungskanäle mit Zuschüssen in Höhe von bis zu 50 % zu rechnen. Für Innerortskanäle kann man bis 30 % einkalkulieren. Bei hohe Kosten waren bisher meist hohe Zuschüsse zu erwarten. Alles andere zahlen die Anzuschließenden! Es scheint den Betroffenenen nicht bewußt zu sein, daß auch die Zuschüße letzten Endes von ihnen selbst finanziert werden müssen d. h. sie bezahlen den Köder selbst mit dem sie gefangen werden.

Fischtestanlage

bes. in Abwasseranlagen installierte Fischbecken, in denen frühzeitig schädliche, die Anlage durchlaufende Stoffe am Verhalten bzw. am Tod der Fische erkannt werden können. (s. Daphnientest, Goldorfe).

FKW,

Abk. für Fluorkohlenwasserstoffe.

Fischtoxizität

Giftigkeit von Stoffen/Stoffgemischen für Fische. Da Fische sowohl im Stoffhaushalt der Gewässer als auch für die menschliche Ernährung von großer Bedeutung sind, ist die Kenntnis der Fischtoxizität eine wichtige Voraussetzung für die Beurteilung der Gewässergefährdung durch Chemikalien bzw. Abwässer. Ihre Ermittlung durch standardisierte Laborprüfverfahren wird daher von entsprechenden Gesetzen (Chemikaliengesetz, Pflanzenschutzgesetz, Abwasserabgabengesetz, Wasserhaushaltsgesetz) vorgeschrieben.

Fließgeschwindigkeit

Wert zur Berechnung der Wassermenge, z. B. des Vorfluters)

Flockung

Verfahren bei der Trinkwasseraufbereitung und Abwasserreinigung.

Dem Wasser wird ein Flockungsmittel zugesetzt, das filtrierbare oder absetzbare Flocken bildet. Es werden dabei gelöste oder sehr fein verteilte Stoffe von den Flocken eingeschlossen oder physikalisch an der Flockenoberfläche gebunden (adsorbiert).

Flockungsmittel

Stoffe, durch deren Zusatz gelöste oder sehr fein verteilte gelöste Stoffe ausgefällt werden.

Flotation

Verfahren zum Abtrennen von Schweb- und Schwimmstoffen aus dem Abwasser.Es wird dabei der Auftrieb von Stoffen durch die Anlagerung feiner Luftblasen künstlich erhöht. Damit die an der Wasseroberfläche ankommenden Luftblasen nicht platzen, was ein Absinken der Schmutzteilchen nach sich ziehen würde, müssen die Luftblasen entweder sehr kleingehalten werden oder dem Abwasser bestimmte Chemikalien (sog. "Schäumer") zugegeben werden. Der aufschwimmende Schlamm wird von der Wasseroberfläche angezogen.

Fördermittel

meist Zuschüsse.

Fracht (Schmutzfracht)

Maßzahl für den Zu- oder Ablauf einer Kläranlage oder die in einem Gewässer enthaltene Schadstoffmenge pro Zeiteinheit (= Zeitfracht, z. B. kg/sec) oder Produkteinheit = produktionsspezifische Fracht, z. B. kg/t Produkt) gemessen.

Frischschlamm

noch nicht in Gärung oder Fäulnis (Faulschlamm) übergegangener Schlamm.

Fußbodenreiniger

enthalten Tenside, Seifen oder andere reinigungsaktive Stoffe, z. B. org. Lösungsmittel, manchmal auch pflegende Wachse und Polymere.

 

Gärung,

stufenweiser, enzymatischer Abbau organischer Stoffe, unter Ausschluß von Sauerstoff. Anderst als bei der Atmung werden die bei den Abbaureaktionen gebildeten Elektronen und Protonen nicht auf Sauerstoff, sondern auf organische Verbindungen (Gärungsendprodukte) übertragen. Abhängig von den entstehenden Endprodukten unterscheidet man und u.a.: Alkohol-Gärung, bei der von Hefepilzen Zucker (Glukose) in Alkohol und Kohlendioxid abgebaut wird; die Milchsäure-Gärung (Sauerwerden der Milch, Sauerkrautbereitung) und die Buttersäure-Gärung werden von verschiedenen Bakterien durchgeführt.

Gefährdungen/Beeinträchtigungen der Gewässergüte

Über Abwässer können leicht und schwer abbaubare organische Stoffe, Nährstoffe, Metallverbindungen, Reste von Wasch- und Reinigungsmitteln, Lösemittel, Treibstoffe und andere Schadstoffe in Oberflächenwasser gelangen. Gefährdungen gehen auch vom Straßenverkehr, der direkt (z. B. durch Verbrennungsrückstände im Abfluß von Niederschlagswasser) oder indirekt (z. B. durch Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen) die Wasserqualität (auch des Grundwassers) beeinflussen kann, und der Zersiedelung (Versiegelung) der Landschaft aus, die den Oberflächenabfluß beschleunigen und die Grundwasserneubildung vermindern.

Ein sich ständig vergrößerndes Problem ist die Belastung unserer Gewässer mit sauren Niederschlägen, die z. B. zum Absterben der Fischbrut führen können. Gefahren ergeben sich auch aus den Intensivdüngungen landwirtschaftlicher Anbauflächen, wobei die Düngergaben oftmals die Aufnahmefähigkeit der Pflanzen übersteigen und Düngemittel durch Abschwemmung in die Oberflächengewässer oder durch Auswaschung ins Grundwasser gelangen können. Hiermit kann insbesondere bei stehenden Gewässern eine starke Eutrophierung einsetzen

Gefährliche Stoffe

Gefährliche Stoffe sind Stoffe oder Stoffgruppen, die wegen ihrer Giftigkeit, Langlebigkeit, Anreicherungsfähigkeit oder einer krebserzeugenden, fruchtschädigenden oder erhgutverändernden Wirkung als gefährlich zu bewerten sind. Nach § 7a WHG Aldrin, Dieldrin, Endrin, Isodrin, Asbest, Cadmium, Chlor. DDT, 1,2 Dichlorethan, Hexachlorbutadien, Hexachloryclohexan, Pentachlorphenol, Quecksilber, Tetrachlormethan, Trichlorbenzol, Trichlorethen, Chloroform und 707 andere Substanzen sogenannte ,,wassergefährdende Stoffe.

Gefahren für Tiere

Die Tierwelt wird durch Gewässerverunreinigungen unterschiedlich betroffen. Die Skala der Wirkungen reicht von der Schädigung einzelner Arten bis zum Aussterben wichtiger Gruppen. Schadwirkungen gehen nicht nur von Giftstoffen, sondern auch von der indirekten Wirkung der Nährstoffe aus (z. B. von Phosphaten), wenn diese eine bestimmte Menge übersteigen (Eutrophierung). Kurzzeitige Belastungen können nach einer gewissen Zeit eine Regeneration des Systems zulassen. Schadstoffe werden von Land- und Wassertieren unterschiedlich aufgenommen. Fische nehmen z. B. Schadstoffe im wesentlichen über die Kiemen, nicht aber über die Nahrung auf. Landtiere hingegen nehmen die Schadstoffe mit der Nahrung (und dem Trinkwasser) auf. Auftretende Belastungen können fast nie auf nur eine Tierart beschränkt werden, da stets viele Arten über Nahrungsketten und Lebensgemeinschaften miteinander verbunden sind. Als z. B. an der Pazifikküste stark DDT-haltige Abwässer eingeleitet wurden, wurden zunächst die Fische stark belastet. In der Folge traten bei den fischfressenden Pelikanen Fortpflanzungsstörungen auf, die zu einer Abnahme der Brut führten. Erst nachdem die Belastung mit DDT verringert worden war, konnte sich das System wieder stabilisieren.

Gefahrstoffe siehe bei "gefährliche Stoffe"

Gefahrstoff-Verordnung,

Verordnung über gefährliche Stoffe, am 26. 8.86 erlassene Bundesverordnung auf Grundlage des Chemikaliengesetzes hat die Arbeitsstoff-Verordnung und die Giftgesetze abgelöst. Schreibt umfangreiche Maßnahmen für das Inverkehrbringen und den Umgang mit Gefahrstoffen vor, insbesondere Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung gefährliche Stoffe und Zubereitungen, Grenzwerte für krebserzeugende Stoffe, Anzeige- und Erlaubnisvorschriften, Unterrichtung der Arbeitnehmer, ärztliche Vorsorgeuntersuchungen, Ermittlung von Gefahrstoffen durch den Arbeitgeber, Schutzmaßnahmen.

Genehmigungsbedürftige Anlagen

Fachausdruck aus dem Bundes-Immissionsschutzgesetz; gewerblich genutzte Anlagen, die aufgrund ihrer Beschaffenheit oder ihres Betriebes in besonderem Maße geeignet sind, schädliche Umwelteinwirkungen hervorzurufen oder in anderer Weise die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft zu gefährden, erheblich zu benachteiligen oder erheblich zu belästigen (vgl. § 4 BImSchG); eingeschlossen sind auch ortsfeste Abfallanlagen zur Lagerung und Behandlung von Abfällen; genehmigungsbedürftige Anlagen bedürfen einer Genehmigung nach BImSchG; unter schädlichen Umwelteinwirkungen werden Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen, Licht, Wärme, Strahlen und ähnliche Umwelteinwirkungen verstanden, die sich in erheblichem Maße nachteilig auf Menschen, Tiere und Pflanzen, Boden, Wasser, Atmosphäre sowie Sach- und Kulturgüter auswirken können; Anlagen nicht gewerblich tätiger Unternehmen sind nur dann genehmigungsbedürftig, wenn sie im besonderem Maße geeignet sind, schädliche Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen oder Geräusche hervorzurufen. Die Anlagen, die die vorstehenden Kriterien erfüllen, sind in der 4. Verordnung zur Durchführung des BImSchG (Anlagenverordnung) aufgeführt.

Genehmigungsbehörde

die für die Genehmigung von genehmigungsbedürftigen Anlagen zuständige Behörde, z.B. Regierungspräsidien, Wasser- oder Forstbehörden.

Gemeindehoheit

das Recht der Gemeinde, über das Wie und Was der Abwasseranlagenplanung zu bestimmen.

Gemeinderäte

rechtlich theoretisch haftbar zu machende Personen

Genotoxizität

zusammenfassende Bez. für die Schädigung des Erbgute, also für die erbgutverändernde, krebserzeugende und mißbildende Eigenschaft eines Stoffes oder einer physikalischen Einwirkung.

Geruchsbelästigung,

Beeinträchtigungen des menschlichen. Wohlbefindens über einen gewissen Zeitraum und in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen durch ausströmende Gerüche.

Geruchsbeseitigung

Entfernung störender Geruchskomponenten aus Abgasen oder Abluft, z. B durch Absorption (Abgaswäscher), Adsorption (Aktivkohlefilter), chemische Umwandlung (z. B. Neutralisation oder Verbrennung (z. B. Merkaptane in der Zellstoffindustrie). Da bereits außerordentlich geringe Konzentrationen bestimmter Stoffe zu beträchtlichen Geruchsbelästigungen führen können, ist eine totale Geruchsbeseitigung in manchen Fällen schwierig und kostspielig.

Gemeinschaftskläranlage

Gemeinsame Behandlung von industriellem, gewerblichem und kommunalem Abwasser.

Geruchsbelästigung

Geruchsintensive Stoffe können bereits in niedrigen Konzentrationen zu erheblichen Belästigungen führen, ohne daß damit gesundheitliche Beeinträchtigungen verbunden sein müssen. Die Messung von Gerüchen ist außerordentlich schwierig und mit erheblichen Beurteilungsproblemen verbunden. Treten mehr als nur vorübergehende Geruchsbelästigungen bei Kläranlagen auf, so kann das ein Hinweis darauf sein, daß die Anlage entweder in ihrem Betrieb gestört oder insgesamt überlastet ist.

Geruchsbelästigung kann durch Abdeckung von Kläranlagenteilen und Abluftbehandlung begegnet werden.

Geschichten

(unendliche) - werden demnächst auch in dieser Homepage aufgeführt. (Leider oft mit traurigem Ende, dafür aber wahr !)

Gesetze

bei zu vielen gesetzlichen Vorgaben besteht die Gefahr eines Reformstaus, d h. sie können nicht alle den sich ändernden Gegebenheiten angepaßt werden.

Gesundheit

physisches und psychisches Wohlbefinden

Gesundheitsämter

zuständige Behörde für Trinkwasserproben und Überwachung der Gewässerhygiene

Gewässer

alle Flüsse, Seen, Kanäle, Gundwasser; Vorfluter.

Gewässerbelastung

meist die durch Abwässer, besonders der organischen Inhaltsstoffen, bedingte zusammenwirkende Eigenschaft der Sauerstoffzehrung; charakterisiert meist durch die Summenparameter BSB, CSB und TOC.

Gewässerbett

die Eintiefung der Landoberfläche, die dauernd oder zeitweise mit Wasser gefüllt ist. Die Ausgestaltung des Gewässerbettes ist weitgehend von der Fließgeschwindigkeit abhängig.

Gewässergüte

Qualität von Oberflächengewässern. Zur Festlegung der Gewässergüte werden Parameter benötigt, die den Gewässerzustand abbilden und eine Bewertung ermöglichen. Hierfür gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten. Eine von kurzfristigen Einflüssen unabhängige Zustandsbeschreibung bietet die Einleitung nach dem sogenannten Saprobien-System. Je nach Belastung mit organischen, unter Sauerstoffzehrung biologisch abbaubaren Inhaltsstoffen werden dabei anhand des biologischen Besiedlungsbildes für Fließgewässer 4 Güteklassen und 3 Zwischenstufen unterschieden:

Güteklasse I = unbelastet bis sehr gering belastet
Güteklasse I - II = gering belastet
Güteklasse II = mäßig belastet
Güteklasse II—III = kritisch belastet
Güteklasse III = stark verschmutzt
Güteklasse III—IV = sehr stark verschmutzt
Güteklasse IV = übermäßig verschmutzt

Als zusätzliche Signatur für Gewässerabschnitte, deren Verschmutzung ein solches Ausmaß erreicht hat, daß das biologische Gleichgewicht zerstört ist, wurde 1990 die Güteklasse IV = ökologisch zerstört eingeführt.

Die Gewässergüte der Fließgewässer in der Bundesrepublik Deutschland wird in einer Gewässergüte-Karte von der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser ausgewiesen (letzte Ausgabe 1990). Nach der letzten Gewässergüte-Karte befinden sich die Gewässer der Bundesrepublik Deutschland in einem unterschiedlichen und in vielen Fällen noch verbesserungsbedürftigen Zustand. Gleichwohl kann festgestellt werden, daß sich die Gewässergüte vieler Fließgewässer (oder Gewässerabschnitte) in den letzten Jahren aufgrund des Baues und der Betriebnahme zahlreicher biologischer Kläranlagen verbessert hat. Bei der Ermittlung der Gewässergüte nach dem Saprobiensystem (Saprobie -Lebewesen, das von faulenden Stoffen lebt) werden schwer abbaubare Stoffe und Metalle sowie der Zustand von Gewässerbett und Ufer nicht oder nur bedingt mit berücksichtigt. Dies soll in zukünftige Darstellungen stärker einbezogen werden.

Gewässernutzung

Zu den wichtigsten Gewässernutzungsarten gehören die Trinkwasserversorgung, die Betriebswasserversorgung einschließlich Kühlwasserentnahme, die Fischerei, die Schiffahrt, die Wasserkraftnutzung, die landwirtschaftliche Nutzung, die Nutzung zu Erholungs-, Freizeit- und Gesundheitszwecken sowie die Nutzung als Vorfluter für Abwässer einschließlich Kühlwasserabläufen. Die verschiedenen Nutzungsarten führen oft zu erheblichen Interessenkonflikten, da sich zum Beispiel die gleichzeitige Nutzung eines Gewässers als Vorfluter für Abwässer und als Badegewässer ausschließen kann.

Gewässerreinhaltung/Gewässerschutz

Maßnahmen zur Erhaltung bzw. Wiederherstellung eines Gewässerzustandes. Nach dem Wasserhaushaltsgesetz gilt es, den Zustand der Gewässer, die nicht oder nur unerheblich verschmutzt sind, zu erhalten und den Zustand der Gewässer, die bereits mehr als unerheblich verschmutzt sind, zu verbessern. Ferner sind die Gewässer (Grundwasser und Oberflächengewässer) vor Gefahren und Schäden, die sich aus dem Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (Lagerung, Abfüllung, Umschlag, Herstellung, Behandlung, Verwendung) ergeben, zu schützen. Weiterhin sind Nährstoff- (Phosphor- und Stickstoffe) und Gefahrstoffeinträge (z.B. Pflanzenschutzmittel) aus diffusen Quellen (insbesondere aus der Landwirtschaft) in die Gewässer zu vermeiden bzw. zu verringern.)

Gewässerschutz

umfaßt alle Maßnahmen, um die Verunreinigung der natürlichen. Gewässer zu vermeiden und die natürliche Selbstreinigung zu erhalten.

Gewässerüberwachung

meist von den Wasserwirtschaftsämtern stichprobenartig oder kontinuierlich durchgeführte Kontrollen der Gewässergüte.

Gifte

Substanzen, die abhängig von ihren unterschiedlichen Eigenschaften von einer bestimmten Dosis an einzelne oder die gesamten Funktionen eines Organismus stören, schädigen oder abtöten. Viele Stoffe sind von einer bestimmten Menge an giftig, z.B. heilende oder giftige Wirkung von Arzneimitteln. Gifte gelangen von außen in den Körper oder werden im Organismus selbst erzeugt (Stoffwechsel-Gifte; Toxine). Nach dem Angriffspunkt teilt man Gifte ein in Nerven-, Blut-. Herz- und Kapillar-Gifte.

Gleichgewicht

in einem ökologischen System ein labiles oder auch dynamisches Gleichgewicht (ökologisches Gleichgewicht), das ständig durch die Wechselwirkung von Tieren und Pflanzen untereinander und gegenseitig und durch die Einwirkungen der unbelebten Umwelt gestört und wiederhergestellt wird. Dabei findet, langfristig gesehen, die Evolution statt. Bei Veränderungen des ökologisches Gleichgewichts können Arten aussterben, andere dagegen sich massenhaft vermehren. Durch die Tätigkeit des Menschen kann das Gleichgewicht sowohl lokal (durch zu starke Anreicherung von Nährstoffen in einem Gewässer) als auch global (z.B. Treibhauseffekt) beeinflußt werden (Durch den Menschen beeinflußt).

Globalberechnung

Kostenaufstellung und Finanzierungsplan zentraler Entwässerungseinrichtungen.

Goldorfen-Test

Häufig angewandter Fischtest zur Bestimmung der nicht akut giftigen Wirkung von Abwasser über Verdünnungsstufen gegenüber Fischen innerhalb von 48 Stunden (DIN 38412 L31). Testfisch ist die Goldorfe (Leuciscus idus L.). Als Ergebnis wird der kleinste ganzzahlige Wert für die Verdünnungsstufe G (GF-Wert), bei der alle Fische überleben, angegeben. Mit Hilfe des Goldorfen-Tests wird die Fischtoxizität von Abwässern im Sinne des Abwasserabgabengesetzes bestimmt.

Grenzflächenaktive Stoffe

vorwiegend wasch-aktive Verbindungen für Wasch- und Reinigungsmittel, die sich an Grenzflächen (Grenzflächenspannung) anreichern und die Grenzflächenspannung erniedrigen. Sie können flüssige Verunreinigungen und feste Schmutzpartikel emulgieren bzw. dispergieren. (s.a. Waschrohstoffe, Tenside, Flotation).

Grenzwerte

Konzentrationen oder Frachten von Stoffen, deren Überschreitung Schäden nach sich ziehen kann bzw. nachteilige Auswirkungen befürchten läßt. So enthält z.B. die Trinkwasserverordnung Grenzwerte für chemische Stoffe (z.B. Blei, Cadmium) und für Mikroorganismen, die nicht überschritten werden dürfen. Diese Grenzwerte werden so festgelegt, daß sie auch den Schutz sog. Risikogruppen (z.B. Säuglinge, kranke Personen) gewährleisten sollen und daß bei lebenslangem Genuß des Wassers keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu erwarten sind.

Grobmüll

Müll mit Partikelgröße zw. 40 - 120 mm.

Grobstaub

Staub mit einer Teilchengröße größer als 10 µm.

Grundgesetz

Gesetz, das die grundsätzlichen Rechte jedes Bürgers festlegt.

Grundwasser

Unterirdisches Wasser, das Hohlräume der Erdrinde zusammenhängend ausfüllt und sich unter dem Einfluß der Schwerkraft bewegt. Grundwasser führende Schichten heißen Grundwasserleiter, je nach Gesteinsbeschaffenheit unterscheidet man Poren-, Kluft- oder Karstgrundwasserleiter. Der Grundwasserleiter wird nach unten durch eine undurchlässige Schicht begrenzt (Sohlschicht, Grundwasserleiter). Mehrere solcher Schichten bilden verschiedene Grundwasserstockwerke. Die obere Begrenzung des Grundwasser heißt Grundwasseroberfläche.

Grundwasser ist ein Teil des natürlichen Wasserkreislaufs. Es wird durch versickernde Niederschläge (unterirdischer Abfluß, Sickerwasser) gebildet und fließt einem Oberflächengewässer (Vorfluter) zu oder tritt als Quelle oberirdisch aus. In Abhängigkeit von den Niederschlägen und den Vorflutverhältnissen (z.B. Hochwasser) unterliegt die Grundwasseroberfläche natürlichen Schwankungen.

Die Deckschichten und auch der Grundwasserleiter bilden ein natürliches Filtersystem, das das Grundwasser vor Verunreinigungen weitgehend schützt, Die Filterwirkung ist jedoch wesentlich abhängig von der Kornzusammensetzung und -größe. Karst-Grundwasser ist in der Regel erheblich verschmutzungsempfindlicher als Poren-Grundwasser. Naturbelassenes Grundwasser enthält keine pathogenen Keime oder Schadstoffe, so daß es bevorzugt der Trinkwasserversorgung dient.

Die natürliche Reinigungsleistung von Deckschichten und Grundwasserleiter reicht aber bei massiven anthropogenen Verunreinigungen oft nicht aus. Vorbeugender Grundwasserschutz ist deshalb eine wichtige Aufgabe der Wasserwirtschaft.Ca. 75 % des Trinkwassers (etwa 5 Mrd. m3/Jahr)

Grundwasser, unbelastetes

Knapper werdende Trinkwassergrundlage

Gülle

1) mit Wasser verdünntes Gemisch von Kot, Harn und feinen Streuanteilen, auch mit Superphosphat ergänzt.
2) Bezeichnung. für Flüssigmist, der bei bestimmten modernen Aufstallungsmethoden in der Viehhaltung anfällt. (s.a. Jauche).

 

Härte

Härte des Wassers, durch seinen Gehalt an Calcium- und Magnesiumsalzen (meist Hydrogencarbonate) bestimmte Eigenschaft des Wassers. Einem deutschen Härtegrad (1o dH) entsprechen 10 mg Calciumoxid oder 7,19 mg Magnesiumoxid in 1l Wasser. Seife schäumt in hartem Wasser schlecht, weil sie unlösliche Calcium- und Magnesiumsalze bildet. Warmwasser- und Heizungsanlagen erfordern weiches Wasser, da sich sonst Kesselstein (Calciumcarbonat) absetzt. In der Technik erfolgt die Enthärtung durch 

a) Destillation,
b) Fällung mit Soda oder Natriumphosphat,
c) im Austauschverfahren durch sogenannte Enthärtungsanlagen,
d) im Haushalt durch die in Wasch- und Reinigungsmitteln eingebauten Enthärtungsmittel.

Halbwertszeit

die Zeit, in der die Strahlungsintensität (= Zahl der Zerfälle pro Sekunde) einer radioaktiven Substanz auf die Hälfte abgeklungen ist; wird analog auch auf andere Vorgänge übertragen, z. B. den Abbau von Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln.

Halogene

"SaIzbildner", Gruppe von nicht-metallischen Elementen Fluor, Chlor, Brom und Jod. Salzbildung mit typischen Metallen zu Fluoriden, Chloriden, Bromiden, Jodiden. (z.B.) Natriumchlorid. Die Abkürzung für Halogene. ist X, z.B. in AOX (adsorbierbares organisches Halogen).

Halogenierte Kohlenwasserstoffe (HKW)

Sammelbezeichnung für organische Verbindungen, die an ein Kohlenstoffgerüst gebundene Halogene (Sammelbegriff für die chemischen Elemente Fluor, Chlor, Brom, Jod) enthalten. HKW finden u.a. als Pestizide, Lösemittel, Transformatorenöle und Kältemittel Verwendung. Viele HKW sind giftig, einige sind krebserzeugend. HKW zeichnen sich i.a. durch hohe Stabilität, gute Aufnahmefähigkeit im Fettgewebe von Lebewesen und geringe biologische Abbaubarkeit aus. Dieses bedeutet, daß sie lange in den natürlichen Kreisläufen verbleiben und sich in Organismen anreichern können.

Handelsdünger

vom Landwirt zugekaufte Dünger im Gegensatz zu den im landwirtschaftlichen Betrieb anfallenden Wirtschaftsdüngern. Häufig fälschlicherweise als Synonym für mineralische Düngemittel benutzt.

Haltbarkeit

Begriff, der meist im Zusammenhang mit Kostenvergleichen zwischen zentralen und dezentralen Anlagen zugunsten der Zentralen in die Waagschale geworfen wird. Es gibt immer noch Ingenieure, Wasserwirtschaftler und Politiker, die sich. entgegen besserem Wissen, auf die veralteten Angaben aus dem Regelwerk der Technik berufen.

Harnstoff

Diamid der Kohlensäure, Carbamid, weiße, leicht lösliche Verbindungen, End- und Ausscheidungsprodukte des Eiweißstoffwechsels der Wirbeltiere. Als großtechnisches Produkt der chemischen Industrie, das aus Kohlendioxid und Ammoniak hergestellt wird, findet Harnstoff Verwendung in der Landwirtschaft als Blattdünger in Salzform. Dient auch für Wiederkäuerernährung als Proteinersatz (Nichtproteinstickstoff [NPN]). Technisch wird er u.a. zur Herstellung von Kunstharzen (Aminoplaste) verwendet

Hausanschlüsse

Verbindung zwischen öffentlichem Kanal und anzuschließendem Haus.

Haushaltsabwasser

Schmutzwasser aus privaten Haushalten. Haushaltsabwasser enthält Bade-, Spül- und Waschrückstände, Speisereste, Exkremente sowie alle sonstigen in die Hausentwässerung (Toilette, Spüle) gebrachten flüssigen und schlammigen Abfälle. Die Menge je Einwohner entspricht in etwa dem Wasserbezug je Einwohner und ist infolgedessen in erster Linie vom Lebensstandard abhängig . Sie beträgt zwischen 80 und 400 Liter am Tag. Das Haushaltsabwasser ist Teil des kommunalen Abwassers.

Umweltschädigende Abfälle, wie z.B. Lösemittel, Lacke, Treibstoffe, Pflanzenbehandlungsmittel, Arzneimittel, aber auch Zigarettenkippen, Metalle, Kunststoffe u.a. dürfen dem Haushaltsabwasser nicht beigegeben werden.

HOAI

(Honorarordnung für Architekten und Ingenieure): Honorar kann bis zu 19 % der Gesamtkosten eines öffentlichen Bauprojektes betragen.

Hochwasser

wird in den meisten Fällen durch Kanalisation verstärkt. Besonders ungünstig bei Mischkanalisation oder hohem Grundwasserstand wobei die Kanäle wie Drainagen wirken können.

Hormone

im Ablauf von Kläranlagen - vor allem östrogenoide Stoffe (Nonylphenol u. a.) haben zu Geschlechtsveränderungen bei Fischen geführt, und man vermutet ebenso einen Zusammenhang mit dem Anstieg des Hodenkrebses.

Hygiene 

Hygiene, Gesundheitslehre und -praxis; Lehre von der Gesunderhaltung des einzelnen und der Allgemeinheit, der Vorbeugung von Krankheiten und Gesundheitsschäden wie auch der positiven Gesundheitsförderung. Durch M. von Pettenkofer (1818 - 1901) wurde die Hygiene wissenschaftlich begründet. Unterschieden wird die private und die öffentliche Hygiene.; letztere wurde zum öffentlichen Gesundheitswesen erweitert. Die drei Arbeitsbereiche der Hygiene. sind:

a) die Umwelthygiene,
b) die Sozialhygiene und
c) die Psychohygiene

Die Umwelthygiene umfaßt die Hygiene. der Luft, des Wassers und Abwassers, der Abfallstoffe, der Körperpflege, Kleidung, die Wohnungs- und Arbeitshygiene; sie erforscht den Einfluß der Umwelt auf das Krankheits- und Seuchengeschehen (Parasitologie, Bakteriologie und Virologie). Zur Hygiene gehört auch die Immunitätslehre samt den Impfungen.

Hygienisierung

in einer zusätzlichen Reinigungsstufe würde bei den bestehenden zentralen Abwasseranlagen zig-Milliarden DM verschlingen.

 

Immissionsnormen

Immissionsnormen sind im Hinblick auf eine Beseitigung der Verschmutzung und auf die verschiedenen Nutzungsarten der Gewässer festgelegte nutzungsbezogene Qualitätsanforderungen an das Wasser. Sie stellen die Gesamtheit der Anforderungen dar, denen das Gewässer je nach seiner Nutzung genügen soll.

Sie sollen gewährleisten, daß beim Menschen oder bei anderen Lebewesen keinerlei schädigende Wirkungen hervorgerufen werden.

Indikatororganismen

Organismen, die aufgrund ihres Vorkommens (insbesondere durch die Häufigkeit ihres Auftretens) Rückschlüsse auf Boden- und Wasserqualität ermöglichen. Z.B. deuten Colibakterien im Wasser auf eine fäkale Verunreinigung hin. Die Analyse der einen Standort besiedelnden Pflanzengesellschaft beispielsweise erlaubt Rückschlüsse auf die edaphischen (z.B. Salzgehalt, Stickstoffgehalt, Kalkzustand, Säurewert) und klimatischen (Wärme- und Wasserhaushalt) Umweltfaktoren.

Indirekteinleiter

Abwassereinleiter, vor allem Industriebetriebe, die ihr Abwasser nicht direkt, sondern über öffentliche Kanalisationen und Kläranlagen in die Gewässer einleiten.

Industrieabwässer

Industrieabwässer mit überwiegend abbaubaren organischen Inhaltsstoffen (z.B. aus den zahlreichen Branchen der Herstellung und/oder Verarbeitung von Lebensmitteln und Getränken) können in biologischen Kläranlagen, bei hohen Schmutzstoffkonzentrationen auch in mehrstufigen Anlagen, mit Abbauraten bis zu 99% gut behandelt werden. Auch schwerer abbaubare organische Inhaltsstoffe (etwa in Abwässern der Chemischen Industrie oder der Mineralölverarbeitung ) können in biologischen Hochleistungskläranlagen - vielfach in Kombination mit anderen Verfahren der Abwasserreingungstechnik (wie Flockung/Fällung, Filtration, Flotation) - in beträchtlichem Umfang abgebaut werden. Besonders stark mit organischen Stoffen befrachtete Industrieabwässer oder Abwasserteilströme können mittels anaerober Verfahren (in Biogasanlagen) oder thermisch behandelt werden, wobei die organische Fracht zur Energiegewinnung genutzt wird. Abwässer mit überwiegend anorganischen Inhaltsstoffen (z.B. Maschinen- und Fahrzeugbau, Gewinnung und Verarbeitung von Metallen, Metalloberflächenbehandlung) können chemisch-physikalischen Behandlungsverfahren unterzogen werden, wobei vielfach Wertstoffe - z.B. Metalle - zurückgewonnen werden können. In vielen Fällen können Schädlichkeit und Menge industrieller Abwässer oder Abwasserteilströme durch die Einführung wasser- und damit abwasserarmer oder -loser Produktionsverfahren und von Wasserkreisläufen reduziert werden. Aus Wärmekraftwerken der öffentlichen Stromversorgung werden große Kühlwassermengen überwiegend direkt in die Gewässer eingeleitet.

Inspektion von Kanälen

Maßnahmen zur Feststellung und Beurteilung des baulichen Ist-Zustandes sowie die Prüfung der Funktionsfähigkeit. Dabei ist besonders zu achten auf Undichtheiten, Abflußhindernisse, Lageabweichungen, mechanische Verschleißerscheinungen, Korrosion, Querschnittsänderungen, Rohrverbindungen und Risse.

Ionen

Atome oder Atomgruppen, die ein- oder mehrfach, positiv oder negativ elektrisch. geladen sind; negative Ionen., Anionen, durch Aufnahme von Elektronen; positive Ionen., Kationen, durch Abgabe von Elektronen. Chemisch. verhalten sich die Ionen. anders als die entsprechenden Atome. In wäßriger Lösung von Salzen, Säuren und Basen (Elektrolyte) sind die gelösten Teilchen z. T. in Form von Ionen vorhanden. Auch die Kristalle der festen Salze bauen sich z. T. aus Ionen auf (Ionengitter). Ionen. werden durch elektrische und magnetische Felder beeinflußt. Ionenwanderung im Elektrolyten.

Ionenaustauscher,

Anorganische. oder organische, wasserunlösliche Körper, in die Atomgruppen eingebaut sind, deren Ionen gegen. andere Ionen (Anionen- bzw. Kationenaustauscher) ausgetauscht werden können, z. B. zur Wasserenthärtung (Austauscherharze), in der Medizin (Ionensubstitution) oder Abwasserbehandlung.

Itai-Itai-Krankheit

In Japan seit den 50er Jahren aufgetretene Krankheit, die sich in einer starken Verformung des Skeletts, Knochenbrüchen bei geringster Belastung, allgemeiner Abwehrschwäche gegen Infektionskrankheiten und schweren Nierenschäden äußert. Viele Erkrankungen verliefen tödlich. Erst Mitte der 60er Jahre wurde als Ursache die Bewässerung von Reisfeldern mit Flußwasser festgestellt, das durch Cadmium-haltige Abwässer eines Bergwerkes verunreinigt war. Der Reis hatte einen stark erhöhten Cadmiumgehalt. Die überhöhten Mengen lagerten sich im Körper ab und führten zu den Erkrankungen.

 

Jauche

Stark wasserhaltige Exkremente mit geringem Feststoffanteil wie Stroh und Futterresten. Jauche wird wie Gülle und Stallmist als Wirtschaftsdünger zur Düngung im landwirtschaftlichen Betrieb eingesetzt. Jauche enthält ca. 0,4% Stickstoff, 0,8% Kalium, 0,01% Phosphorsäure.

Jauche darf nicht - auch nicht indirekt - über Kanalisationen und Kläranlagen in Gewässer eingeleitet werden. Die Ausbringung von Jauche auf landwirtschaftlich genutzte Flächen ist durch Rechtsverordnungen des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes geregelt.)

Je länger - je lieber

(Lieblingstraum der Kanalwirtschaft und etc)

 

KaIi-Dünger

als aufbereitete, höherprozentige Salze in der Landwirtschaft.; aus Kali-Rohsalz durch Umlösen, Flotieren oder elektrostatische Trennverfahren hergestellt. Neben den reinen Kali-Düngern gibt es solche mit gleichzeitig deklariertem MgO-Gehalt. Gebräuchlich sind Korn-Kali mit MgO (40% K20, 5% MgO), 40er und 50er Kali (40 bzw. 50% K20) sowie Kalimagnesia (30% K20, 10% MgO).

Kalisalze

Gemische von Kaliumchlorid und Kaliumsulfat mit Magnesium- und Kalziumverbindungen, die vorwiegend als Düngemittel eingesetzt werden. Die bei der Aufbereitung von Kalisalze entstehenden Abwässer werden z.T. in Fließgewässer eingeleitet und führen im Falle der Werra/Weser (Hessische und Thüringer Kalisalzvorkommen) und des Rheines (Elsaß) zu Schäden im Gewässer und zur Erschwerung der Trinkwasseraufbereitung.

Kalium

Mineral (wichtiger und wertvoller Dünger) wird in absehbarer Zeit knapp werden; wäre bei dezentraler Abwasserreinigung mit unbelastetem Klärschlamm wertvolles Recyclingprodukt.

Kaliumpermanganat-Verbrauch

Durch Messung des Verbrauchs an Kaliumpermanganat die Oxidierbarkeit von im Wasser enthaltenen organischen Stoffen festgestellt werden. Der Kaliumpermanganat-Verbrauch ist im allgemeinen höher als der biochemische Sauerstoffbedarf (BSB), weil die chemischen Reaktionen hierbei wesentlich weitergehen und auch Substanzen angegriffen werden, die biologisch nicht abgebaut werden. Bei der Bestimmung des chemischen Sauerstoffbedarfes (CSB) wird als Oxidationsmittel Kaliumdichromat eingesetzt, das aufgrund seiner stärkeren Oxidationskraft mehr erfaßt als Kaliumpermanganat.

Kalkdünger

mineralische Düngemittel, die vorwiegend den Hauptnährstoff Calcium enthalten und zur Kalkung des Bodens dienen. Die Versorgung des Bodens mit Kalk zur Aufrechterhaltung des für die jeweilige Bodenart optimalen pH-Wertes und damit zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit ist unerläßlich.

Kanäle, undichte

es gibt Schätzungen, daß etwa (mind.) 20 % der bestehenden Kanäle undicht sind.

Kanalisation

Leitungsnetz der Entwässerung. Die Kanalisation dient der Erfassung und Ableitung von Schmutzwasser aus Haushalten, Industrie- und Gewerbebetrieben und von Niederschlagswasser. Schmutzwasser und Niederschlagswasser werden entweder getrennt (Trennsystem) oder gemeinsam (Mischsystem) abgeleitet. Vorteile des Mischsystems sind Platz- und Kostenersparnis sowie die Möglichkeit, Niederschlagswasser in Kläranlagen zu reinigen. Allerdings können Mischsysteme (und Kläranlagen) bei starken Regenfällen nur einen Teil des Abwassers aufnehmen, der andere Teil fließt über Überläufe (Regenentlastungsanlagen) ungereinigt in die Vorfluter. Diesen Nachteil vermeiden Trennsysteme, jedoch kann das Niederschlagswasser so verschmutzt sein, daß es ebenfalls eine Belastung des Vorfluters darstellt. Als Gegenmaßnahme bieten sich Regenklärbecken an, in denen die absetzbaren Stoffe zurückgehalten werden. Nach Starkniederschlägen können die verbleibenden Mengen biologischen Kläranlagen zugeleitet werden.

Karzinogene

Cancerogene Stoffe, die bei Menschen und Tieren bösartige Geschwülste (Krebs) erzeugen können. Karzinogene umfassen sowohl natürlich vorkommende Stoffe wie Asbest, Aflatoxin in verschimmelten Nahrungsmitteln, Methylcholantren als auch Komponenten von Zersetzungsprodukten wie Benzpyren im Zigarettenrauch und Kohleteer, Nitrosamine oder synthetische Stoffe wie Benzidin, 2-Naphthylamin, Vinylchlorid und Zinkchromat. Zur Einstufung eines Stoffes als Karzinogen dienen entweder vorliegende Erfahrungen beim Menschen oder die Ergebnisse sorgfältig durchgeführter Tierversuche. Die Liste der in der Bundesrepublik als krebserzeugend eingestuften Arbeitsstoffe enthält die Gefahrstoff-Verordnung.

Kataster

Im engeren Sinn amtliches Verzeichnis der tatsächlichen Verhältnisse aller Grundstücke, im übertragenen Sinn als Emissionskataster, Darstellung sämtlicher Emissionen aus Kraftwerken, Verkehr, Industrie, Gewerbe und Haushaltungen für bestimmte Gebiete, vorläufig für Ballungsräume. Nach Vorgabe von meteorologischen Bedingungen werden hieraus Immissionswerte für das Gebiet errechnet und die mittleren Häufigkeiten für ihr Auftreten abgeschätzt. Emissions-Kataster könnten als Entscheidungshilfe bei Planungen an Bedeutung gewinnen; speziell spricht man auch von Abwasser-Emissions-(beziehungsweise Immissions-) Kataster oder Geruchs-Kataster

Keime (im Wasser)

Krankheitserregende (pathogene) Keime (z. B. Cholera-, Typhus-, Paratyphus-, Ruhrerreger) dürfen im Trinkwasser nicht enthalten sein. Die normalerweise im Darminhalt vom Menschen und Tieren sehr zahlreich vorkommenden Colibakterien (z. B. Escherichia coli) deuten beim Auftreten im Wasser auf eine fäkale Verunreinigung hin. Die kleinste in ml angegebene Wassermenge, in der Escherichia coli noch nachweisbar ist, wird als Coliliter bezeichnet. In 100 ml Trinkwasser dürfen keine Escherichia coli nachweisbar sein.

Keimzahl

Gesamtkeimzahl, die Anzahl der Mikroorganismen je ml des infizierten Materials; die Keimzahlbestimmung erfaßt quantitativ die mikrobiologischen Organismen, z. B. nach Impfung eines Nährbodens, durch Auszählung der Keimkolonien. Kolonienzahl.

Kennzeichnung von Wasch- und Reinigungsmitteln,

am 10.10.1989 ist im Amtsblatt der EG eine Empfehlung über die Kennzeichnung der obengenannten Produkte herausgegeben worden. Mit dieser Empfehlung wird EG-einheitlich die Information der Verbraucher auf den Packungen von Wasch- und Reinigungsmitteln verbessert.

Kläranlagen

technische oder biologische Anlagen zur Klärung von Abwasser. Es gibt ferner die Unterscheidung in Hauskläranlagen, dezentrale Gruppenkläranlagen, oder Sammelkläranlagen. Die Vielfalt der heute angebotenen Möglichkeiten, bietet eigentlich für jeden eine Lösung für sein Abwasser. (Was den Sinn des Anschluß und Benutzungszwanges ein weiteres mal in Frage stellt)

Kläranlage/Kleinkläranlage

Anlage zur Reinigung von Industrie- und Haushaltsabwässern. Je nach Abwasserbeschaffenheit, Konstruktion und Leistungsfähigkeit der Kläranlage erfolgt die Abwasserreinigung mechanisch (1. Stufe), biologisch (2. Stufe) und weitergehend (3. Stufe). Die mechanische Reinigung entfernt auch Spur- und Sinkstoffe. Sie nutzt die physikalischen Eigenschaften zur Rückhaltung der im Abwasser enthaltenen ungelösten Stoffe (Rechen, Sandfang). In der 2. Stufe werden die meist mechanisch vorgereinigten Abwässer mit Hilfe von Mikroorganismen gereinigt. Abgebaut werden dabei vor allem organische Stoffe, z. B. aus Lebensmittelresten und Fäkalien. In der weitergehenden Abwasserreinigung werden durch Einsatz von Chemikalien weitere Stoffe wie Phosphate und Schwermetalle gefällt und geflockt und aus dem Wasser entfernt. Bei der Klärung bleibt Blähschlamm übrig, der stabilisiert werden muß. Die festen Rückstände werden landwirtschaftlich verwertet, auf Deponien abgelagert oder verbrannt.

Kleinkläranlagen nach DlN 42 61 dienen vorwiegend der Reinigung von Abwässern einzelner Gebäude mit einem Schmutzwasseranfall bis 8 m3/d. Es wird unterschieden zwischen Anlagen mit Belüftung, die alle wesentlichen Elemente einer Belebungsanlage in kompakter Form enthalten, und solchen ohne Belüftung (Mehrkammerfaulgruben). Der Überlauf dieser Faulgruben sollte bevorzugt über Sandfiltergräben gereinigt werden. Die einwandfreie Funktion der Kleinkläranlagen ist nur bei ausreichender Wartung (. B. regelmäßige Schlammabfuhr) gewährleistet.

Klärgas

Gemisch, hauptsächlich aus Methan und Kohlendioxid, das sich im Faulraum der Kläranlage unter dem Einfluß der anaeroben Gärung des Klärschlamms entwickelt (Klärschlammausfaulung). (s.a. Biogas, Faulgas).

Klärschlamm

Bezeichnung für den ausgefaulten bzw. auf sonstige Weise stabilisierten Schlamm aus Kläranlagen. Klärschlamm aus häuslichen Abwässern enthält viele Nähr- und Humusstoffe und kann unter bestimmten Voraussetzungen als Düngemittel verwendet werden. Einzelheiten regelt die Klärschlamm-Verordnung vom 01. 07. 1992 (BGBl. I S. 912). Klärschlamm kann je nach Abwasserart und Behandlungsverfahren umwelt-/gesundheitsgefährdende Stoffe wie Krankheitskeime und Schwermetalle (z. B. Cadmium, Blei, Quecksilber) enthalten. Anfang der 90er Jahre mußten rd. 60 Mio. m3 K. entsorgt werden; dies entspricht einer Trockenmasse von etwa 3 Mio. Tonnen.

 aus Großkläranlagen ist meist mit verschiedensten Stoffen belastet und wird demzufolge nur noch ungern von der Landwirtschaft abgenommen. Es bleibt dann nur noch das Verbringen auf Deponien oder das Verbrennen. Beide Lösungen sind wegen der hohen Transportkosten, des hohen Energieverbrauchs und wegen der ökologischen Belastung keine Dauerlösung

Klärschlammanfall

(100 000 000 Einwohner - in m3/Monat)
Frischschlamm 3400
Faulschlamm 1400
Faulgas 70 000

Klärschlammentwässerung

Verfahren zur Verringerung des Wassergehaltes und des Schlammvolumens. Übliche Verfahren sind die statische Eindickung in Schlammsilos oder Eindickbehältern oder - bei entsprechendem Platzangebot - die Entwässerung über Schlammtrockenbeete. Zur weitergehenden Entwässerung werden Verfahren der maschinellen Klärschlammentwässerung angewendet: Zentrifugen, Siebbandpressen und Kammerfilterpressen (Restwassergehalt 60 - 80%). Sind noch niedrigere Wassergehalte erforderlich, müssen Verfahren thermischer Trocknung eingesetzt werden.

Klärschlammkompostierung

Biologische Methode zur Behandlung von Klärschlämmen, die in der Bundesrepublik Deutschland zur Zeit in etwa 30 Anlagen praktiziert wird. Die Verrottung (aerobe Zersetzung fester organischer Stoffe) kann in Mieten oder in Behältern (sogenannte Bioreaktoren) bei Temperaturen von etwa 650 Celsius ablaufen. Neben einer Belüftung ist die Beimengung organischen Kohlenstoffes erforderlich. Der entstehende Kompost ist hygienisch einwandfrei.

Klärschlammstabilisation

In hochbelasteten Kläranlagen fallen frische Abwasserschlämme mit hohem Gehalt an organischen Stoffen an. Die Beseitigung dieser Schlämme setzt die Schlammstabilisation voraus. Übliche Verfahren hierzu sind die Schlammfaulung und die aerobe Behandlung der Schlämme. Die Schlammfaulung geschieht unter Luftabschluß. Dabei werden die organischen Bestandteile des Frischschlammes abgebaut und in Kohlendioxid, Methan und Schwefelwasserstoff übergeführt. Das entstehende Biogas kann als Energie zur Heizung oder als Treibstoff für Gasmotoren verwendet werden. Der ausgefaulte Schlamm kann unmittelbar auf landwirtschaftlich genutzte Flächen ausgebracht werden. Er gibt sein Wasser (Faulwasser) verhältnismäßig leicht ab und läßt sich somit gut entwässern.

In schwach- und niedrigbelasteten Kläranlagen kann die Schlammstabilisation entfallen, da die organischen Stoffe weitgehend mineralisiert und damit inaktiv sind.

Klärschlammverbrennung

Verfahren zur Beseitigung von Klärschlämmen.

Die Klärschlammverbrennung kann bei Klärschlämmen angewendet werden, die nicht verwertet werden. Dabei werden schädliche organische Inhaltsstoffe zerstört und die zu entsorgende Menge reduziert. Zur Verbesserung der Energiebilanz der Klärschlammverbrennung wird der Klärschlamm zuvor weitestgehend mechanisch entwässert. In der Bundesrpublik Deutschland werden etwa 10-15% der kommunalen Klärschlämme verbrannt, über 60% werden unverbrannt abgelagert.

Klärschlammverordnung (AbfKlärV)

Die Verordnung vom 01. 07. 1992 (BGBl. I S. 912) regelt das Aufbringen von Klärschlamm aus Abwasserreinigungsanlagen auf landwirtschaftlich, forstwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzte Flächen. Die Verordnung bestimmt, daß der Klärschlamm vorher entkeimt sein muß und setzt für sieben Schwermetalle (Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer, Nickel, Quecksilber, Zink) Höchstmengen fest. Die Verordnung regelt weiterhin die Zeitabstände, in denen der Klärschlamm aufgebracht werden kann und begrenzt die jährliche Menge. Das Aufbringen von Klärschlamm auf Gemüse- und Obstanbauflächen sowie auf Dauergrünland und forstwirtschaftlich genutzte Böden ist verboten.

Klärschlammverwertung

Etwa 25% der in der Bundesrepublik Deutschland anfallenden kommunalen Klärschlämme werden landwirtschaftlich verwertet (1990). Klärschlämme können in fester und flüssiger Form in der Landwirtschaft angewendet werden. Mit den Klärschlämmen werden wichtige Nährstoffe und erhebliche Mengen organischer Substanzen dem Boden zugeführt und damit die Bodenfruchtbarkeit erhöht bzw. wieder hergestellt. Zur Verhinderung negativer Auswirkungen durch Schadstoffe in Klärschlämmen (Schwermetalle) wurde die Klärschlammverordnung erlassen.

Kohlenwasserstoffe

KW, Cx Hy, org. Verbindungen, bestehend aus Kohlenstoff und Wasserstoff; sind die Stammkörper aller organischen Verbindungen; die niederen Glieder sind geruchlose brennbare Gase, die mittleren meist benzin- und petroleumartige Flüssigkeiten, die höheren feste Stoffe; man unterscheidet aliphatische, alicyclische und aromatische Verbindungen. Kohlenwasserstoffe haben u. a. als Kraftstoffe oder Brennstoffe große Bedeutung (Erdgas, Propan, Benzin, Heizöl usw.). Kohlenwasserstoffe werden als Rohstoff in der chem. Industrie verwendet.

Kolititer,

Colititer, die kleinste Wassermenge in ml, in der Escherichia coli noch nachweisbar ist; bakteriologischer Maßstab für die Verunreinigung von Wasser mit Fäkalien.

Kolonienzahl,

die indirekt bestimmte Keimzahl, gewonnen durch Zählen von Kolonien, das sind die nach Animpfen und Bebrüten eines verfestigten Nährbodens jeweils aus einer Zelle durch Teilung entstandenen, makroskopisch erkennbaren Zellgemeinschaften von Bakterien oder Pilzen.

Komplexbildner

Anorganische oder organische Verbindungen, die Metallionen binden, so daß sich deren Verhalten (z. B. Reaktions- und Lösungseigenschaften) verändert. K. werden verwendet, um Metalle zu binden und zu entfernen oder in Lösung zu bringen, Wasser zu enthärten, Gase zu binden, Polymerisationen auszulösen usw., z. B. können Komplexbildner schwerlösliche Verbindungen durch die Komplexbildung in leicht lösliche Verbindungen überführen. Komplexbildner werden z. B. in Düngemitteln, Wasch- und Reinigungsmitteln, im Korrosionsschutz, in der Arznei- und Lebensmittelindustrie eingesetzt.

Kompost

Humus-Dünger aus org. Abfällen, wird in 1 - 2 Jahren bei mehrmaligem Umsetzen und Beimengung von erdigen Bestandteilen sowie Jauche und eventuell Handelsdünger durch Gärung gewonnen. Die an Kleinlebewesen besonders reiche Substanz dient der Belebung des Kulturbodens (Bodengare). Müll-Kompost wird aus Stadtmüll und Klärschlamm hergestellt (Müllkompostierung).

Kompostierungsanlagen

Vorrichtungen, in denen Abfälle, aber auch z.T. Klärschlämme durch Verrottung des organischen Materials biologisch zu Kompost umgewandelt werden.

Komposttoiletten

in einigen Ländern gebräuchlich. Vorn Stoffkreislauf her betrachtet die beste dezentrale Lösung. Die noch bestehenden Probleme könnten sicher bei Bedarf schnell gelöst werden.)

Kontamination

Verschmutzung oder Verseuchung durch Schadstoffe (z. B. Biozide), Krankheitserreger (pathogene Mikroorganismen) oder radioaktive Strahlung.

Konzentration

Stoffmenge oder Stoffanteile in einem bestimmten Volumen (z. B. mg/l bzw. g/m3). Die Konzentration von Schadstoffen in einem Gewässer ist von deren Wasserführung und der transportierten Schadstoffmenge abhängig.

Kostenexplosion

in den letzten Jahren kam es in vielen Kommunen durch abwassertechnische und bauliche Maßnahmen zu enormen Gebührensteigerung beim Abwasser. Abwasserpreise von 10 DM/m3 wurden erreicht und überschritten. Ebenso haben vielerorts die Anschlußkosten die Forderung nach Sozialverträglichkeit ignoriert.

Verzweifelte Bürger traten deswegen sogar in Hungerstreik. Aus Gründen des inneren Friedens sollten endlich kosten günstigere und ökologisch sinnvollere Modelle durch Abschaffung des Anschluß- und Benutzungszwanges ermöglicht werden.

Kostenvoranschläge

bei kommunalen Bau vorhaben beinhalten keine Verbindlichkeit gegenüber dem betroffenen Bürger.

Krankheiten

und ihre Verbreitung können über die Ableitungen der Kläranlagen in die Gewässer nicht ausgeschlossen werden. Wer haftet bei Tierseuchenverbreitung? Wer ist hier der Verursacher?

Krankheitserreger

Mit dem Trink- oder Badewasser können Krankheitserreger fäkalen Ursprungs übertragen werden und in Abhängigkeit von der Erregerkonzentration und der Anzahl der betroffenen Personen zu Einzelerkrankungen oder Explosivepidemien führen. Diesen Erkrankungen ist gemeinsam, daß die Erreger direkt fäkal-oral durch fäkalienkontaminierte zum Mund geführte Hände oder indirekt über Wasser oder Lebensmittel übertragen werden. Zu den wasserübertragbaren Infektionskrankheiten gehören neben den bakteriell verursachten, wie Cholera, Ruhr, Typhus, virale, wie Gastroenteritis, Hepatitis, auch solche durch Protozoen, wie Giardiasis. Beim Baden werden zusätzlich in Schwimmbädern oder -hallen virusbedingte Plantarwarzen und in Gewässern die parasitenbedingte Zerkariendermatitis übertragen.

Krebserzeugende Stoffe,

die Karzinogene oder Cancerogene.

Kreislauf (kleiner)

bei Wasser und Abwasser vom ökologischen und wirtschaftlichen Standpunkt wünschenswert

Kreislaufwirtschaft

im Hinblick auf die sich abzeichnende Ressourcenknappheit die einzige vernünftige Schlußfolgerung, besonders in der Abwasser- und Abfallwirtschaft.

Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz

KrW-/AbfG, das Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft, zur Schonung der natürlichen). Ressourcen und zur Sicherung einer umweltverträglichen Beseitigung von Abfällen (27.7.94), löst mit dem 7.10.96 das Bundesabfallgesetz ab. Es stellt eine Anpassung an das europäische Abfallrecht dar und umfaßt durch Erweiterung des Abfall-Begriffs auch Reststoffe.

Kreisumlage

 

 

Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA)

Arbeitsgemeinschaft der für die Wasserwirtschaft und das Wasserrecht zuständigen obersten Behörden der Bundesländer. Aufgaben und Ziele der LAWA sind u.a. der Austausch von Informationen und Erfahrungen im Interesse eines effektiven und gleichmäßigen Gesetzesvollzugs in den Ländern, die Koordinierung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, die Erarbeitung von Musterentwürfen für Merk LAWA, Abk. für Länderarbeitsgemeinschaft Wasser und Abwasser.

LAWA, Abk. für Länderarbeitsgemeinschaft Wasser und Abwasser.

Landratsämter

übergeordnete Behörde für die Gemeinden - planen im Hintergrund die Durchsetzung der Abwassergesetze landkreisweit.

Landtagsbeschlüsse

haben -selbst wenn sie zur notwendigen Sparsamkeit auffordern- keine Konsequenzen für die Praxis, weil sie vom Gemeindehoheitsrecht und alten überholten Berechnungsgrundlagen konservativer Ingenieure und ausgehebelt werden können

Landwirte

sind die großen Verlierer bei der Zentralen Abwasserentsorgung. Trotz Lippenbekenntnissen und öffentlich zur Schau getragenem Bedauern der mißlichen Lage kleiner Bauern wird auch im CSU regierten Bundesland Bayern die Befreiung vom Anschlußzwang für Landwirte nicht ermöglicht.

Landwirtschaft

Die landwirtschaftliche Produktion kann die Qualität von Grundwasser und Oberflächengewässern vor allem durch die Verwendung von Dünge-, Pflanzenbehandlungs-, Reinigungs- und Desinfektionsmitteln und durch pharmakologisch wirksame Stoffe beeinflussen. So können durch Auswaschung und Abschwemmung z. B. Nährstoffe in Grund- und Oberflächenwasser gelangen. Durch Nitrate kann die Trinkwasserversorgung, durch Phosphate und Nitrate die Qualität von Oberflächengewässern (z. B. durch Eutrophierung) beeinträchtigt werden.

Latenzzeit

Zeitraum von der Einwirkung von Schadstoffen (z. B. in einem Gewässer) bis zum Hervortreten von Schädigungen.

LD

(oral, dermal mg/kg), Abk. für Letaldosis, LD100 ist die absolut tödliche Dosis, LD50 die Dosis letalis media (mittlere tödliche Dosis), bei der 50% der Versuchstiere getötet werden. Gebräuchlich ist auch die LD0, die maximale nicht letale Dosis.

Leicht abbaubare Stoffe

Organische Stoffe, beispielsweise in Haushaltsabwässern, die im Wasser unter Verbrauch von Sauerstoff biologisch zu anorganischen Verbindungen abgebaut werden. Am Abbau sind Bakterien und Kleinlebewesen beteiligt. Der Sauerstoffverbrauch wird als Biochemischer Sauerstoffbedarf (BSB) oder Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB) angegeben.

Leitfähigkeit

Maß für den Gesamtsalzgehalt, der in wäßrigen Lösungen von der Ionenkonzentration, von der Ionenleitfähigkeit sowie der Temperatur abhängig ist.

Lenkungsabgabe

Abgabe um das Verhalten der Zielgruppe in eine bestimmte Richtung zu lenken. Beispiel: Ab Abwasserabgabe. Die Abwasserabgabe ist von Direkteinleitern also auch von Kläranlagen betreibende Kommunen zu entrichten.

Letale Dosis (LD)

Bezeichnet die für Mensch und Tier innerhalb eines bestimmten Zeitraumes aufgenommene tödliche Dosis (aufgenommene Gesamtmenge) eines Stoffes. LD50 gibt bei Tierversuchen die mittlere tödliche Dosis, bei der 50% der Versuchstiere durch den betreffenden Stoff getötet werden, LD100 die absolut tödliche Dosis an.

Letale Konzentration (LC)

Bezeichnet die für Lebewesen tödliche Konzentration eines Stoffes in einem bestimmten Medium (Luft oder Wasser). LC50 gibt im Tierversuch (z. B. Fischtest) die mittlere tödliche Konzentration (50% der Versuchstiere werden innerhalb der Versuchszeit durch den betreffenden Stoff getötet), LC100 die absolut tödliche Konzentration an.

Limnologie

Binnengewässerkunde, Forschung und Lehre von den stehenden und fließenden Binnengewässern, insbesondere von deren Stoffhaushalt (mit engen Grenzbereichen zur Chemie, Physik, Biologie einschließlich Bakteriologie, Geologie und Bodenkunde). 

Lösemittel/Lösungsmittel

Flüssigkeiten, die andere Stoffe lösen können, ohne sie chemisch zu verändern. Außer Wasser werden vor allem organische Verbindungen verwendet: für die Industrielle Produktion, für Lacke, Druckfarben und andere Beschichtungsmittel, zum Abbeizen, Reinigen und Entfetten und eine Vielzahl weiterer Anwendungen. Die Mehrzahl der als L. verwendeten halogenierten Kohlenwasserstoffe sind stark gewässerschädigend. Seit einigen Jahren werden diese Stoffe häufiger im Grundwasser festgestellt, besonders bekannt geworden ist die relativ hohe Konzentration im Grundwasser im Raume Mannheim-Heidelberg. Die Ursache für solche Belastungen ist unsachgemäßer Umgang durch Industrie und Gewerbebetriebe, die halogenierte Kohlenwasserstoffe in großen Mengen als Lösungs- und Reinigungsmittel einsetzen. In Kanalisationen abgeleitete Lösungsmittel stellen eine Gefahr für Grundwasser und Oberflächengewässer dar, da Lösungsmittel z. B. Kanalisationsrohre durchdringen und ins Grundwasser gelangen können. Daher sind beim Gebrauch von Lösungsmitteln entsprechende Dampfdiffusionssperren zu installieren.

 

Materialkreislauf

Technologien, mit deren Hilfe Alt- und Reststoffe so aufbereitet werden, daß sie wieder als Grund- oder Hilfsstoffe in Produktionsverfahren verwendet werden können.

Mechanische Abwasserreinigung

Trennung von Schmutzstoffen aus dem Abwasser mit Hilfe von Rechen, Sandfang und Absetzbecken (Prinzip Sedimentation). Mit Hilfe der Mechanischen Abwasserreinigung können etwa 30% der Schmutzstoffe (gemessen als BSB5) aus dem Wasser entfernt werden (mitgeschwemmte Holzteile, Blech- und Kunststoffbehälter, Stoffreste, Sand, mineralische Stoffe, Fäkalien). Für die Reinhaltung der Gewässer ist die Mechanische Abwasserreinigung allein unzureichend, da suspendierte und gelöste Stoffe nicht entfernt werden. 

Meeresverschmutzung

kann erfolgen vom Lände über Flüsse, durch atmosphärischen Eintrag sowie durch direkte Einbringung von Schadstoffen durch Schiffe und Luftfahrzeuge. Diese Bereiche sind durch verschiedene internationale Übereinkommen geregelt: Das Oslo- und Paris-Übereinkommen (1992) zum Schutz der Meeresumwelt des Nordostatlantiks deckt die genannten Verschmutzungsquellen für den Nordostatlantik ab. Es vereint und ergänzt die Meeresschutzabkommen von Oslo (Übereinkommen zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch das Einbringen durch Schiffe und Luftfahrzeuge, 1972) und Paris (Übereinkommen zur Verhütung der Meeresverschmutzung vom Lande aus, 1974). Eine Kommission (OSPARCOM) entwickelt "Pläne für die Verringerung und schrittweise Einstellung der Verwendung von vom Lände ausgehende Stoffe, die giftig und beständig sind und zur biologischen Anreicherung neigen". Beschlüsse der Vertragsparteien des Oslo- und Paris-Ubereinkommens sind rechtlich verbindlich und müssen von Staaten, die diesen zugestimmt haben, in nationales Recht umgesetzt werden. Empfehlungen sind lediglich "moralisch verpflichtend". Die Ostseeanrainerstaaten haben das Helsinki-Übereinkommen von 1992 über den Schutz der Meeresumwelt des Ostseegebiet es vereinbart, das, bei ähnlicher Zielsetzung, jedoch keine rechtlich verbindlichen Beschlüsse fassen kann..

Mehrnährstoffdünger

Düngemittel, die zwei oder mehrere Hauptnährstoffe enthalten; M. können sein: NP-, KN-, NPK- und PK-Düngemittel.

Membranverfahren

Verfahren zur Entfernung von feinsten Partikeln bis hin zu gelösten Stoffen aus Abwasser mittels eines auf einer Stützschicht aufgebrachten Filters.

Membranverfahren erlauben eine Feinreinigung des Abwassers ohne Anwendung von Chemikalien; hierzu gehören die Umkehrosmose, Mikrofiltration und Ultrafiltration. Die Umkehrosmose wird u. a. bei der Behandlung von Deponiesickerwässern angewandt. Die Ultrafiltration wird vorwiegend bei der Trennung von Emulsionen (z. B. der Abtrennung von Öl aus Reinigungsbädern) eingesetzt.

Meßinstrumentarium

Für den Vollzug der Regelungen im Wasserbereich, in denen Anforderungen in Form von Grenzwerten festgelegt werden, ist ein gerichtsfestes Meßinstrumentarium erforderlich. Um die Einhaltung der im Wasserrechtsbescheid festgelegten Anforderungen an die Qualität von Abwässern bundeseinheitlich überprüfen zu können, wurden in die Anlage zur Allgemeinen Rahmen-Abwasser-VwV genaue Vorschriften über die Analysen- und Meßverfahren aufgenommen.

Metabolismus

Stoffwechsel, Umwandlung von Stoffen; Metabolit Stoffwechselprodukt, Auf- und Abbaustufe von Stoffen, die durch Stoffwechselreaktionen entstehen.

Methan

Sumpfgas (CH4), farbloses, geruchloses, ungiftiges Gas, verbrennt zu Kohlendioxid (CO2) und Wasser. Vorkommen im Erdgas (80 - 90%), Leuchtgas (rd. 30%), sowie als Grubengas in Steinkohlenflözen. Methan ist Ausgangsstoff für die Herstellung von Acetylen und wird als Heiz- und Treibgas verwendet. Methan besitzt eine atmosphärische Lebenszeit von ca. 12 Jahren; es reichert sich in der Atmosphäre an (derzeit rund 1,7 ppm). Es ist ein etwa 30fach stärkeres Treibhausgas als CO2 und ist daher Teil der Klimadiskussion.

Mikrobieller Abbau

der Abbau organischer Substanzen durch Mikroorganismen.

Mikroorganismen 

Mikroorganismen [Mz., griech.], mikroskopisch kleine Lebewesen, besonders die Bakterien, viele Pilze, Algen und die Urtierchen.

Mikroverunreinigungen

sind verschiedene Stoffe von minimaler Menge und Größe die oft unbekannt sind oder wegen fehlender Meßmöglichkeiten unentdeckt bleiben . Sie passieren die herkömmlichen Kläranlagen nahezu unbehelligt. Dabei handelt es sich nicht nur um Klinikabwässer und bekanntermaßen belastete Einleiter.

Mindestanforderungen (MA)

Das vierte Änderungsgesetz zum Wasserhaushaltsgesetz, das am 1. Oktober 1976 in Kraft trat (letzte Novellierung am 23. 9. 86), schreibt in § 7a zur Verbesserung der Gewässergüte vor, daß die Bundesregierung mit Zustimmung des Bundesrates allgemeine Verwaltungsvorschriften über Mindestanforderungen an das Einheiten von Abwasser - unabhängig von der Gewässergüte der einzelnen Gewässer - erläßt. Durch die inzwischen erlassenen Verwaltungsvorschriften wurde ein System bundeseinheitlicher Vorschriften über das Einheiten von Abwasser in ein Gewässer geschaffen. Diese Vorschriften sind von jedem Einleiter mindestens einzuhalten. Die Festlegung der Mindestanforderungen basiert auf den allgemein anerkannten Regeln der Technik. Für Abwässer, die gefährliche Stoffe enthalten, ist der Stand der Technik maßgebend. Die Bundesländer haben das Recht und zum Teil die Pflicht, die Mindestanforderungen zu verschärfen, sofern die Situation des Gewässers dies erfordert. Das Bundeskabinett hat bisher 52 (Stand 4. 5. 92) Verwaltungsvorschriften bzw. Anhänge zur allgemeinen Abwasser-Rahmen-Verwaltungsvorschrift über Mindestanforderungen beschlossen. Damit wurden für den größten Teil der Abwassereinleitungen in der Bundesrepublik Deutschland Mindestanforderungen in Verwaltungsvorschriften festgelegt.

Mineraldünger

Sammel-Bezeichnung für Düngemittel, welche einen oder mehrere Pflanzennährstoffe (Stickstoff, Phosphat, Kali, Kalk, Magnesium) aus mineralischem oder synthetischem Ursprung in anorganischer Bindung enthalten. Davon unterscheiden sich die organischen. Düngemittel, welche die Pflanzennährstoffe in organischer Bindung enthalten. Da die Pflanze die Nährstoffe nur als Ionen aufnimmt, müssen organischen Düngemittel erst im Boden mineralisiert werden. Mit Mineraldünger ist eine gezielte auf das Wachstum der Pflanzen abgestimmte Ernährung möglich; die Pflanze unterscheidet nicht zwischen Nährstoffen natürlicher oder synthetischer, organischer oder anorganischer Herkunft.

Mineralisation

Abbau organischer Stoffe vorwiegend durch Mikroorganismen zu anorganischen Stoffen. Die Mineralisierung ist von großer Bedeutung für die Freisetzung von Haupt- und Spurennährstoffen beim Um- und Abbau in und auf dem Boden befindlicher organischer Stoffe, wie Ernte- und Wurzelrückstände, Stallmist, Gründünger, Laub usw. Die Mineralisierungsrate kennzeichnet die Tätigkeit der im Boden und in biologischen Kläranlagen vorhandenen Mikroorganismen. (s.a. biologischer Abbau).

Mineralstoffe

in der Human- und Tierernährung alle für den Organismus lebensnotwendigen (biogenen) Elemente außer Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff und Wasserstoff.

Mischabwasser

Nach Anhang 22 der allgemeinen Rahmen-Abwasserverwaltungsvorschrift handelt es sich um Abwasser, dessen Schmutzfracht im wesentlichen aus Abwasserströmen unterschiedlicher Art und Herkunft eines Industriebetriebes stammt.

Mischsystem

bei der Stadtentwässerung (Kanalisation) die Sammlung und Ableitung aller Abwässer in einem gemeinsamen Rohrnetz. Gegensatz: Trennsystem.

Mischwasser

Im Mischwasser gesammeltes Abwasser. Es enthält Haushaltsabwasser, gewerbliche und Industrieabwässer, Fremdwasser (in die Kanalisation eingesickertes Grundwasser) und Niederschlagswasser

Mitspracherecht

direktes - der Bürger besteht bei kommunalen Abwasserentscheidungen nicht. Es hängt vom demokratischen Verständnis der einzelnen Bürgermeister und Gemeinderäten ab.

Moleküle

Molekeln, [Mz.], Materieteilchen, die aus zwei oder mehr gleichartigen oder ungleichartigen Atomen bestehen. Die Moleküle einer chemischen Verbindung sind die kleinsten Teilcheneinheiten, die noch die wesentlichen stofflichen Eigenschaften der Verbindung besitzen.

Muskelhypothek

Möglichkeit bei dezentralen Abwasseranlagen (besonders bei Pflanzenkläranlagen) die Kosten durch eigenen Arbeitseinsatz zu reduzieren.

Mustersatzung

Es handelt sich dabei um ein Muster des Bay. Staatsministeriums des Innern, das alle Gesetzesvorgaben ind die Rechtsprechung der Gerichte berücksichtigt. Bei Abweichungen von der Mustersatzung laufen die Gemeinden Gefahr, daß die Satzungen nichtig sind. Satzungen sollten deshalb genehmigt werden.

Mutagen

Mutagene [Mz.], Substanzen, ionisierende und ultraviolette Strahlen, die Mutationen auslösen

Mutagenität

Bezeichnet die Eigenschaft von bestimmten Chemikalien und energiereicher Strahlung, Veränderungen am Erbgut (Mutationen) hervorzurufen. Man unterscheidet Mutationen an Körperzellen, die Ursache von Krebs sein können, und Mutationen an Keimzellen, die sich auf die Nachkommen vererben.

 

Nachhaltigkeit

Im Zuge der Agenda 21 stark favorisierter Begriff, bei der dezentralen Abwasserverwertung aber noch unentdeckt.

Nachklärbecken,

Becken, bei dem durch Verlangsamung der Fließgeschwindigkeit eine Sedimentation der absetzbaren Stoffe erfolgt. In biologischen Kläranlagen Becken, in dem der Belebtschlamm aus der biologische Stufe durch Sedimentation entfernt wird.

Nachklärung

Letzter Teil der aus Vorklärung (mechanische Stufe), Belebungsbecken oder Tropfkörper und Nachklärung bestehenden biologischen Abwasserreinigung. Trennung des gereinigten Abwassers von der am Reinigungsprozeß beteiligten biologischen Schlämme (Blähschlamm).

Nachweisgrenze

ein konkreter Zahlenwert, für ein Analysen-Verfahren typisch; unter Berücksichtigung von Blindwerten ermittelbar.

Nährsalze

die für die Ernährung der Pflanze notwendigen, anorganischen Mineralsalze; werden in Form von Ionen von den Wurzelhaaren oder auch von der Blattoberfläche aufgenommen.

Nährstofffracht

im Abwasser mitgeführte Nährstoffe - siehe Nitrate, Phosphate und Kalium

NA -Konten

nützliche Aufwendungen, ein Konto, das nicht versteuert werden muß, die Ausgänge müssen nicht belegt werden, und trotzdem ist alles legal!?! Dieses Konto bietet sich für Schmiergeldzahlungen geradezu an.

Naturhaushalt

das komplexe Wirkungsgefüge aller natürlichen Faktoren, wie Mineralien und Gesteine, Boden, Wasser, Luft, Klima, Pflanzen- und Tierwelt.

Netzmittel

Stoffe, die in Lösung die Oberflächenspannung von Flüssigkeiten verringern, so daß diese ins Innere fester Stoffe leichter eindringen können. Anwendung z.B. beim Imprägnieren, Tränken mit Flamm- und Bakterienschutzmitteln und Zugabe zu Farbpulvern. Netzmittellösungen dringen auch zwischen Schmutzschichten und lösen den Schmutz ab (Wasch- und Reinigungsmittel), z. B. die Seifen, Türkischrotöle, Fettalkoholsulfate, Alkylbenzolsulfonate, Tenside.

Neutralaustauscher

ein lonenaustauscher (stark saurer Kationenaustauscher), dessen Na-Ionen durch Ca- und Mg-Ionen ausgetauscht werden, wodurch der Salzgehalt des Wassers praktisch nicht geändert wird.

Neutralisation

Reaktion von Säure und Lauge unter Bildung von Salz und Wasser. Viele gewerbliche und industrielle Abwässer müssen vor Einleitung in öffentliche Abwasseranlagen oder Vorfluter neutralisiert werden. Saure Abwässer werden dabei mit Lauge, (z. B. Kalkmilch, Natronlauge), alkalische Abwässer mit Säure (z. B. Salz- oder Schwefelsäure) neutralisiert.

Niederschlag,

  1. Meteorologie: aus der feuchten Luft ausfallende (kondensierende) Teilchen: unter 0,5 mm Nieselregen, über 0,5 mm Regen; weiter Schnee und Hagel; Tau und Reif gelten nicht als Niederschläge

  2. wesentlicher Teil der Luftverschmutzung, .Staub.

Chemie: mehr oder weniger fein verteilte Stoffe, die sich als Folge einer Reaktion in einer Lösung bilden und absetzen; besonders in der chemischen Analytik verwendet

Nitrate

Nitrate: Salze der Salpetersäure. Nitrate gehören zu den Hauptnährstoffen im Boden (Bildung durch Mikroorganismen) aus dem Luftstickstoff oder aus stickstoffhaltigen organischen Stoffen). Nitrate kommen u. a. in Grünpflanzen vor. Problematisch können hohe Nitrat-Gehalte in pflanzlichen Nahrungsmitteln (z. B. Spinat) aus überdüngten Kulturen sein, da sich diese im Verdauungsbereich des menschlichen Körpers zu Nitriten umwandeln können und diese mit den Aminen aus eiweißhaltigen Lebensmitteln die krebsverdächtigen Nitrosamine bilden. Nitrate finden sich auch in stickstoffhaltigen Düngemitteln. Bei unsachgemäßer Anwendung in der Landwirtschaft können Nitrate mit dem Niederschlagswasser ins Grundwasser bzw. Oberflächengewässer gehangen und dessen Nitrat-Belastung erhöhen.

Zuviel Nitrat im Trinkwasser kann für Säuglinge wegen der teilweisen Umwandlung des Nitrats in Nitrit im Körper gefährlich werden. Nitrit kann zu einem bei Babies bis zu einem Alter von 3 Monaten Blausucht (mangelnder Sauerstoffgehalt im Blut) verursachen.

Der Grenzwert für Nitrat im Trinkwasser beträgt in der Trinkwasserverordnung 50 mg/l. Da Nitrat mit den üblichen Trinkwasseraufbereitungsmethoden kaum entfernt werden kann, ist Rohwasser mit einem höheren Gehalt an Nitrat für die Trinkwasserversorgung ungeeignet.

Nitrifikanten

[Bakterien, die Ammoniak bzw. Ammoniakverbindungen durch Oxidation in salpetrige Säure bzw. Salpetersäure überführen.

Nitrifikation 

Nitrifikation Umwandlung (Oxidation) von Ammoniumverbindungen in salpetrige Säure und deren Salze (Nitrite) durch Nitritbildner (z.B. Nitrosomonas), weitere Oxidation zu Salpetersäure und deren Salze (Nitrate) durch Nitratbildner (z.B. Nitrobacter). Eine rasche Umwandlung der Nitritsalze d. Bakterien ist lebensnotwendig, da Nitrit für höhere Pflanzen bei niedrigem pH-Wert giftig wirkt. (s.a. Stickstoff -Zyklus).

Nitrite

Salze der salpetrigen Säure. Nitrite sind giftig, denn sie behindern den Sauerstofftransport des Blutes. Beim Menschen können als Folgen Übelkeit, Magenbeschwerden und Atemnot (Blausucht) eintreten. Gefährdet sind insbesondere Säuglinge (z. B. durch Verzehr von aufgewärmtem Gemüse aus intensiv gedüngten Kulturen, da das enthaltene Nitrat bakteriell zu Nitrit umgewandelt werden kann). Nitrite können sich unter Umständen im Magen-Darm-Trakt des Menschen mit Aminen der Nahrung zu Nitrosaminen umwandeln. Solche Verbindungen sind stark krebsverdächtig.

Normenkontrollverfahren

Nutzwasser

 

Oberflächenaktive Stoffe

die grenzflächenaktiven Stoffe; .Tenside; .Waschmittel, .Netzmittel, .Emulgatoren.

Oberflächenspannung,

die Arbeit, die nötig ist, um die Oberfläche einer Flüssigkeit um 1 cm2 zu vergrößern, verursacht durch die Kapillarkräfte der Moleküle untereinander; für Wasser ist die Oberflächenspannung ca. 7 * 10-6 J/cm2, für "entspanntes" Wasser bis zu wenigen 10-7J/cm2. Auf der Oberflächenspannung. beruht die .Kapillarität (auch die Tropfenbildung und die Kugelform von Seifenblasen). (Grenzflächenspannung).

Oberflächenwasser

Wasser aus oberirdischen Gewässern. Oberflächenwasser bezeichnet auch das von befestigten Oberflächen ohne Kanalisation abfließende Niederschlagswasser. Dieses ist in der Regel verschmutzt. Der Verschmutzungsgrad wächst mit der Dauer der Trockenperioden, dem Grad der Luftverschmutzung (Staub, Schwermetalle u. a.) und der Intensität der Flächennutzung.

Ökologie

Ökologie ist die Wissenschaft vom Haushalt der Natur. Neben den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und ihrer Umwelt befaßt sie sich auch mit den Reaktionen und Entwicklungen komplexer Systeme, die viele verschiedene Mikroorganismen Pflanzen und Tiere enthalten.

Ökologisches Gleichgewicht

labiler Zustand der Beziehungen der belebten und unbelebten Umwelt zueinander. Er unterliegt einer bestimmten Dynamik mit unbestimmtem Ausgang. (Gleichgewicht).

Ökosystem

Umfaßt einen räumlich abgrenzbaren Lebensraum (z. B. ein Fluß- oder ein Feuchtgebiet) und die ihn bewohnende Lebensgemeinschaft (z. B. Pflanzen, Tiere).

Die belebten und unbelebten Komponenten eines Ökosystems sind durch allseitige Wechselbeziehungen miteinander verknüpft. Ökosysteme besitzen eine gewisse Regulationsfähigkeit (z. B. Selbstreinigungskraft der Gewässer); bei Versagen kann der Gesamtcharakter des Ökosystems geändert, Teile oder die Gesamtheit gestört werden (z. B. Eutrophierung)

Ökotoxikologie

w [griech.], Teilgebiet der Ökologie, welches die Schadwirkung von Stoffen auf Ökosysteme erforscht. Zur Beurteilung des Schadpotentials werden die Stoffe auf ihre: - Beständigkeit in der Umwelt (Persistenz) - Anreicherung im Verlauf der Nahrungskette (Bioakkumulation) sowie in abiotischen Bereichen z. B. Sediment, - organismenspezifische Wirkung, - Beeinflussung der abiotischen Umweltbedingungen, - biologische Schädigung bei niedrigen Konzentrationen sowie chronischen Wirkung an Organismen hin untersucht.

Östrogene

die weiblichen Sexualhormone wie Östradiol und Östron, die in den Ovarien gebildet werden und für die Geschlechtsdifferenzierung verantwortlich sind. Im Zusammenspiel mit Gestagenen steuern Östrogene den Menstruationszyklus.

Offenlegung

die gesetzlich geregelte öffentliche Auslegung von Antragsunterlagen, z. B. Bebauungsplänen, Bauplänen von Kraftwerken, verbunden mit der öffentlichen Bekanntmachung eines Vorhabens durch die Behörde, wodurch eine Prüfung, gegebenenfalls ein Einspruch, durch die eventuell Betroffenen ermöglicht werden soll.

Oligotroph(es Gewässer)

Nährstoffarmes Gewässer.

Organische Verbindungen

Chemische Verbindungen mit einem Kohlenstoffgrundgerüst (z. B. Eiweiß, Fette, Kohlehydrate, Alkohole aber auch halogenierte Kohlenwasserstoffe). Die organischen Verbindungen stellen zahlenmäßig den weitaus größten Teil der chemischen Verbindungen dar (Gegensatz: anorganische Verbindungen). Vor allem die schwer abbaubaren organischen Stoffe erschweren die Aufbereitung von Trinkwasser. Hohe Konzentrationen von Ligninsulfonsäuren z. B. blockieren die Aktivkohlefilter bei der Trinkwasseraufbereitung. Organische Chlorverbindungen (halogenierte Kohlenwasserstoffe), zu denen auch viele Pestizide gehören, werden in Gewässern kaum abgebaut und können daher ein Problem für die Trinkwasserversorgung darstellen. Bei der Chlorung des Rohwassers können aus organischen Substanzen gesundheitlich bedenkliche Verbindungen entstehen.

Organochlorverbindungen

Verbindungen mit Chlorkohlenstoffbindung, die in der Natur und durch Synthesechemie gebildet werden. Aufgrund der hohen Reaktionsfreudigkeit von Chlor sind Organochlorverbindungen von allen organischen Grundkörpern mit unterschiedlichem Chloranteil bekannt. Die Einführung von Chlor bedingt spezifische chemische und physikalische Eigenschaften (Chlorchemie).

Osmose

Hindurchwandern von Wasser oder anderen Lösungsmitteln durch Wände (Häute oder Membranen), die halbdurchlässig (semipermeabel), d.h. durchlässig für das Lösungsmittel, und undurchlässig für den gelösten Stoff sind.

Oxidation

urspr. Bezeichnung. für langsame, schnelle oder explosionsartig verlaufende Vereinigung von Sauerstoff mit anderen Elementen oder Verbindungen. Heute versteht man unter Oxidation den Entzug von Elektronen aus den Atomen eines Elements. Oxidationsprozesse spielen in Natur und Technik eine außerordentlich wichtige Rolle. 2) biologische Oxidation, die Energiegewinnung durch stufenweise Oxidation energiereicher, organischer Stoffe vor allem innerhalb der Atmungskette.

Oxidationsgraben

Abwasserreinigung in einem ringförmigen Graben. Das Abwasser wird meist mit Bürsten, Walzen oder Kreiseln belüftet und umgewälzt, wobei der für die biologische Abwasserreinigung notwendige Sauerstoff eingebracht wird.

Oxidationsteich

Künstlich belüfteter oder unbelüfteter weiträumig flacher Abwasserteich zur mechanisch-biologischen Abwasserreinigung. In Oxidationsteichen können bei entsprechend großer Verweildauer auch merkliche Anteile von in Abwässern enthaltenen, schwer oder schwerer abbaubaren Stoffen abgebaut werden.

Ozon

O3, Sauerstoffmolekül aus 3 Sauerstoffatomen. Noch in einer Verdünnung 1 : 500000 deutlich riechbar; zerfällt leicht unter Bildung von Sauerstoff. Vorkommen: etwa 10-6% in der Luft. Verwendung: zur Luftreinigung, zur Entkeimung und zum Abbau von organischer Verbindungen im Trinkwasser (Ozonisierung oder Ozonung) und zur Entfernung von Gerüchen. - Die Ozonschicht, zwischen 20 und 50 km Höhe über der Erdoberfläche, wird aus natürlichen und anthropogenen ozonbildenden und ozonabbauenden Prozessen aufgebaut und bildet eine Sperrschicht gegen energiereiche Strahlung von der Sonne. (Treibhauseffekt, Photooxidantien, Smog, Sommersmog).

 

Parasit

Organismus, der an oder in einem anderen Organismus lebt und seine Nahrung oder andere Leistung ohne gleichwertige Gegenleistung von seinem Wirt bezieht. Verhältnis zwischen beiden heißt Parasitismus.(Saprophyt, .Symbiose)

Parasitär

schmarotzerhaft, als Parasit lebend.

Parasitose

durch Parasiten erzeugte Krankheit.

PCB

polychlorierte Biphenyle, Substanzgruppe, mit wegen ihrer chemischen und physikalischen Eigenschaften (u. a. nichtbrennbar, hoher Siedepunkt, hohe Viskosität, therm. Stabilität, chem. Resistenz) früher weit gefächertem Anwendungsbereich, z.B. als Isolier- und Kühlmittel oder Hydraulikflüssigkeit. Bei der Verbrennung von PCB im Temperaturbereich 600-900 oC entstehen .Furane und Dioxine (TCDD). Wegen der hohen Persistenz in der Umwelt und der starken Bioakkumulation sind PCBs schrittweise verboten worden. Ab 01. 07. 1986 dürfen sie auch nicht mehr in geschlossenen Systemen wie Transformatoren, Kondensatoren, Widerständen, Drosselspulen, hydraulischen Anlagen unter Tage verwendet werden; die Produktion in Deutschland ist 1982 eingestellt worden.

PCP

Pentachlorphenol, wirksames Mittel zum Schutz von Materialien wie Textilien und Holz (Holzschutzmittel) vor Schimmel und Fäulnis. Herstellung, Vertrieb und Verwendung in der Bundesrepublik Deutschland verboten. Die PCP-Verbotsverordnung ist seit 12.12.1989 in Kraft.

Perborat (Natrium)

Bestandteil von Waschmitteln zum Bleichen von Verfleckungen; Borate mit additiv gebundenem H2O2.

Persistenz

Widerstand, den Stoffe ihrem Abbau entgegensetzen. Der Ausdruck "persistente Stoffe" wird häufig für schwer abbaubare Stoffe verwendet. Stoffe von hoher Persistenz sind z. B. viele organische Chlorverbindungen (u. a. polychlorierte Biphenyle), die in der natürlichen Umwelt nur sehr schwer zu ungiftigen anorganischen Stoffen (z. B. Kohlendioxid, Wasser) umgewandelt werden. Aufgrund ihrer großen Stabilität können persistente Stoffe (und deren Um- und Abbauprodukte) über die Nahrungskette in die Organismen gelangen und diese schädigen. Die Persistenz kann mit der Halbwertzeit quantifiziert werden.

Pestizide

Sammelbezeichnung für Stoffe, die zur Bekämpfung pflanzlicher oder tierischer Schädlinge verwendet werden. Als biologisch sehr aktive Substanzen können sie u. a. bei unsachgemäßer Anwendung auch anderen Lebewesen (einschließlich dem Menschen) gefährlich werden. 

Pettenkofer

Guru vieler traditionell veranlagter Wasserwirtschaftler ;-)

Petition

Eingabe an den Landtag - Hinsichtlich dezentraler Lösungen nicht aussichtsreich aber trotzdem notwendig, zur Verdeutlichung der Problematik.

Pflanzenschutzmittel

Stoffe, die dazu bestimmt sind, Pflanzen und Pflanzenerzeugnisse wie z. B. Früchte und Samen vor Schadorganismen (Tiere, Pflanzen, Mikroorganismen) zu schützen oder die Lebensvorgänge von Pflanzen zu beeinflussen (Wachstumsregler) ohne ihrer Ernährung zu dienen. Als Pflanzenschutzmittel im Sinne des Pflanzenschutzmittelgesetzes gelten auch Stoffe, die dazu bestimmt sind, Flächen von Pflanzenwuchs freizumachen oder freizuhalten.

Die Prüfung, Zulassung und Anwendung von Pflanzenschutzmitteln werden durch das Pflanzenschutzmittelgesetz geregelt. Im Zuge des Zulassungsverfahrens befindet das Bundesgesundheitsamt über die mögliche Gefährdung von Mensch und Tier und das Umweltbundesamt über die mögliche Belastung des Wassers und der Luft durch das Pflanzenschutzmittel bzw. dessen Abfälle. Die Biologische Bundesanstalt erteilt im Einvernehmen mit diesen beiden Behörden die Zulassung, wenn bei sachgerechter Anwendung keine Schäden für die Gesundheit von Mensch und Tier sowie keine schädlichen Auswirkungen auf das Grundwasser und den Naturhaushalt zu erwarten sind.

Pflanzenschutzmittel dürfen nicht ins Grund- und Trinkwasser gelangen. Seit 1989 gelten für Trinkwasser der Grenzwert von 0,1 µg/l pro Pflanzenschutzmittel-Wirkstoff bzw. von 0,5 µg/l als Summe der Pflanzenschutzmittel

Pflanzenkläranlage

Pflanzenkläranlagen: Pflanzenkläranlagen unterscheiden sich von technischen Kläranlagen dadurch, daß in ihnen das Abwasser ohne künstliche Belüftung (d. h. Sauerstoffzufuhr) durch eine Bodenpassage gereinigt werden soll. Während der Passage des Abwassers durch von Schilf durchwurzelten Boden oder durch mit Schilf/Binsen bepflanzten Kies/Sandschichten wird das Abwasser sowohl mechanisch gefiltert als auch durch die in den Filterschichten vorhandenen Mikroorganismen gereinigt. Dabei wird je nach Bauart das Abwasser horizontal oder vertikal geführt. Gemeinsames Kennzeichen der Pflanzenkläranlagen ist die Bepflanzung mit Sumpfpflanzen (Schilf/Binsen u. a.), denen ein aktiver Beitrag zur Reinigung des Abwassers zugeschrieben wird.

Phosphatdünger

Mineraldünger, die hauptsächlich Phosphat enthalten. Als Ausgangssubstanz dienen Rohphosphate, die aus magmatischen Ablagerungen bzw. tierischen Überresten (z. B. Guano) entstanden sind. Ausgangssubstanz des Thomasphosphats sind die in den Eisenerzen vorliegenden Phosphatminerale. Da Rohphosphate für die Pflanzen nicht bzw. nur sehr unzureichend verfügbar sind, ist eine Aufbereitung durch chemischen oder thermischen Aufschluß, gegebenenfalls Feinvermahlung, notwendig.

Phosphate 

Salze der Phosphorsäure. Kommen als Naturprodukte (Phosphatmineralien) an vielen Orten der Erde vor (Abbau vor allem in den USA und Gebieten der ehemaligen UdSSR). Phosphate sind wichtige Nährstoffe für Mensch (Kalziumkarbonat in den Knochen), Tier und Pflanzen. Große Mengen von Phosphaten werden mit den kommunalen Abwässern und durch die Landwirtschaft (Düngemittelverluste) in die Gewässer eingetragen. Der aus Wasch- und Reinigungsmitteln stammende Anteil an Phosphaten im kommunalen Abwasser ist sehr gering, da in Waschmitteln des deutschen Marktes seit 1986 keine Phosphate mehr verwendet werden. In Reinigungsmitteln werden Phosphate, wenn überhaupt, nur in geringen Prozentteilen eingesetzt. Phosphate spielen bei der Eutrophierung der Gewässer eine besondere Rolle. . Der Phosphat-Eintrag in das Abwasser setzte sich bisher zu je einem Drittel aus Fäkalien, Düngemittelabschwemmung und Wasch- und Reinigungsmitteln zusammen. Nach Austausch der Phosphate durch Zeolithe ist der Eintrag durch Wasch- und Reinigungsmittel in Oberflächengewässer unter 10 % gesunken.

Phosphatelimination

Im wesentlichen basiert die Phosphatelimination auf Fällungsbehandlung oder der biologischen Phosphatentfernung aus dem Abwasser. Die Phosphate werden z. B. mit Aluminiumsulfat, Eisen(III)-Chlorid oder Kalk gefällt. Die Phosphatelimination kann gleichzeitig mit der biologischen Abwasserreinigung in Belebungsanlagen (sog. Simultanfällung), als Vorfällung in der Vorklärung oder in besonderen Fällungs- und Nachklärbecken (dritte Reinigungsstufe) durchgeführt werden. Grundlage der biologischen Phosphatelimination ist die Fähigkeit bestimmter Bakterienstämme, über das Zellwachstum notwendige Maß hinaus Phosphor aufzunehmen und in Form von Polyphosphaten zu speichern. Die Bakterien nehmen dann vermehrt Phosphor auf, wenn sie einem schnellen Wechsel von anaeroben und aeroben Zuständen ausgesetzt werden.

Phosphathöchstmengenverordnung

Aufgrund der P. wurde der Eintrag der Phosphate aus Waschmitteln in das Abwasser in zwei Stufen bis zum 01. Januar 1984 auf ungefähr die Hälfte des Ausgangswertes vermindert. Die am 04. 06. 1980 erlassene Verordnung (BGBI. 1980 I S. 646) war erforderlich geworden, da Phosphate aus Wasch- und Reinigungsmitteln in stehenden und langsam fließenden Gewässern die Eutrophierung begünstigen und dadurch Gewässer schädigen können.

Phosphor wurde in den Katalog der Schadstoffe des Abwasserabgabengesetzes vom 06. 11. 1990 übernommen

Phosphatstripping

Phostrip, kombiniertes biologisch-chemisches Abbauverfahren von Phosphorverbindungen aus dem Abwasser (Strippen).

Phosphorsäureester

m , Organische Phosphorverbindungen; (s.a. Phosphate).

pH-Wert

Maß für die Wasserstoffionenkonzentration und damit für die Säurekonzentration in wäßrigen Lösungen (eine Säure ist laut Definition ein Stoff, der in wäßriger Lösung Wasserstoffionen zu bilden vermag). Der pH-Wert ist der negative dekadische Logarithmus der Wasserstoffionenkonzentration, die als mol H+/l (identisch H+/l) berechnet wird. Je kleiner der pH-Wert, um so saurer ist die Lösung.

Beispiel: Wasser mit einer Wasserstoffionenkonzentration von 10-4 mol/l bzw. 10-4 g/l) hat den pH- Wert 4; mit einer Wasserstoffionenkonzentration von 10-5 mol/l hat das Wasser den pH-Wert 5.

Reines Wasser hat den pH-Wert 7 (Neutralpunkt); bei höheren pH-Werten zeigt das Wasser basisches (Lauge) Verhalten. Die pH-Wert-Skala reicht von 0 - 14. Die Schadwirkung vieler Stoffe ist vielfach abhängig von ihrem pH-Wert.

pH-Wert, der negative dekadische Logarithmus der Wasserstoffionenaktivität; dient zur Angabe der Wasserstoffionenkonzentration in wäßrigen Lösungen und damit zur Kennzeichnung ihres basischen oder sauren Verhaltens.

pH-Werte häufig gebrauchter Lösungen

sauer
n-Salzsäure
Magensalzsäure
gewöhnl. Essig
saures Silofutter
saure Milch

neutral
reinstes Wasser

alkalisch
Blutflüssigkeit
Darmsaft
Seewasser
1/10 n-Sodalösung
Kalkwasser
n-Natronlauge

pH
0
0.9 - 1,5
3,1
3 - 4
4,4


7


7,36
8.3
8,3
11,3
12,3
14

Physikalisch-chemische Reinigungsverfahren

verschiedene Methoden in der Abwasserreinigungstechnik, zu denen z. B. zählen: Verbrennung, Eindampfung, Naßoxidation, Extraktion, Fällung, Filtration, Aktivkohleanwendung, Ionenaustauschverfahren, Umkehrosmose, Ultrafiltration. (Abwasserbehandlung).

Plankton

Gesamtheit der kleinen schwebend im Wasser lebenden Tiere (Zoo-Plankton) und Pflanzen (Phyto-Plankton), schweben u. a. durch Geißelbewegungen, besondere Schwebefortsätze oder Gasvakuolen. Das auf die Lichtzone angewiesene assimilierende Phyto-Plankton (vor allem das winzige, unter 0,05 mm große Nanno-Plankton) ist durchweg Nahrung des Zoo-Planktons und dieses wiederum für viele andere Wassertiere. 1 l Meerwasser enthält 3000-100000 Planktonorganismen.

Planungshoheit

hat die Gemeinde im Abwasserbereich

Polyphosphate

Sammelbezeichnung für die Salze der Polyphosphorsäure; Natriumsalze und Ester finden Verwendung als Wasserenthärter und Waschmittelzusatz.

Polysaprobien

die in stark verunreinigtem, aber fäulnisfähigem Wasser (Abwasser) lebenden Organismen.

Primärabbau

Aussage über die Leichtigkeit, mit der eine organische Verbindung einen ersten Abbauschritt einzugehen in der Lage ist. Bei diesem Primärabbau verliert die Verbindung ihre chemische Identität. Bei Tensiden wird der Primärabbau dem Verlust der grenzflächenaktiven Eigenschaft gleichgesetzt. Entsprechend der Tensidverordnung müssen anionische und nichtionische Tenside in Wasch- und Reinigungsmitteln einen Primärabbau von mindestens 80 % haben.

Protozoen

Urtiere, Einzeller, Unterreich des Tierreichs mit ca. 20 000 Arten; die meist mikroskopisch kleinen, einzelligen Tiere bestehen aus einem Zellkörper, in dem sich ein oder mehrere Zellkerne befinden; sie leben vorwiegend im Wasser, teils frei oder festsitzend, teils Kolonien bildend oder auch als Parasiten (Seuchenerreger, z. B. der Malaria, Schlafkrankheit, Amöbenruhr).

 

Qualitätsziele

Qualitätsziele sind konkrete, meist zahlenmäßig festgelegte Konzentrationsangaben, die z. B. einen anzustrebenden Gewässergütezustand im Hinblick auf die vorgegebenen Schutzgüter konkretisieren. Sie werden im Sinne von Grenzwerten oder Richtwerten gebraucht.

Quecksilber

Hg, das einzige bei Raumtemperatur flüssige Metall, es besitzt eine geringere elektrische Leitfähigkeit als die meisten anderen Metalle. Im reinen Zustand ist es metallisch silberglänzend. Die Dämpfe des Metalls sind gesundheitsschädlich (bei langdauernder Einwirkung chronische Schäden: Schlaflosigkeit, Charakterveränderung, Unruhe, Zittern der Hände, sog. Tremormercurialis, bei sehr langdauernder Einwirkung Nierenschädigung). Solange kein gravierender Nierenschaden eingetreten ist, sind alle Befunde reversibel. Hg-Metall löst eine Reihe von Metallen unter Amalgambildung (Quecksilberlegierung). Hg hat viele Anwendungsgebiete (phys. Meßgeräte, Gleichrichter, Kathodenmetall in der Elektrolyse usw.). Die Verbindungen des Hg haben dagegen fast keine wesentliche Verwendung mehr, da der Einsatz zum Beizen des Getreides als Slimcide und bei der Papierherstellung schon seit längerer Zeit in der BR Deutschland verboten ist.

 

Reaktor

1) meist der Kernreaktor.
2) der Behälter, in dem eine chemische und./oder physikalische Reaktion abläuft.

Rechen

Maschinelle Einrichtung zum Zurückhalten von Grobstoffen durch parallel angebrachte Stäbe in Kläranlagen. Man unterscheidet Feinrechen (Stababstand 15 - 40 mm) und Grobrechen (Stababstand über 40 mm).

Recycling

die Rückführung der bei Produktion und Verbrauch anfallenden Nebenprodukte und Reststoffe in einen Produktion-Konsum-Kreislauf (Wiederverwendungskreislauf); das heute oft "modisch" gewordene Recyclingdenken übersieht oft, daß das Hauptproblem ist, ob der Aufwand an Energie und die sozialen Kosten einschließlich, der ökologischen Schäden beim Recycling wirklich geringer sind als bei der direkten Herstellung aus Rohstoffen, wobei wieder unterschieden werden muß, ob die Rohstoffe aus nicht-regenerierbaren Hilfsquellen stammen oder ob es sich um Wiederverwertung erneuerbarer Ressourcen handelt. Recycling hilft Rohstoffe sparen. (Entsorgung, Cost-Benefit-Analyse, Ökobilanz).

Redoxpotential

Indikator zur Bestimmung des biologischen Selbstreinignngsvermögens von Gewässern. 

Reduktion

Verminderung des Oxidationszustandes Aufnahme von Elektronen. Gegensatz.: Oxidation.

Reduzent

z.B. Bakterien und Pilze, die abgestorbene Organismen mineralisieren, d.h. in einfache anorganische Verbindungen zerlegen. Diese werden dann im Nahrungskreislauf der Natur als Nährstoffe der Pflanzen, der Produzenten, genutzt.

Regeln der Technik (Allgemein anerkannte Regeln der Technik)

Regeln, die in der praktischen Anwendung ausgereift sind und anerkanntes Gedankengut der auf dem betreffenden Fachgebiet tätigen Personen geworden sind. Kurz: die herrschende Auffassung unter den technischen Praktikern. Das Einleiten von Abwasser muß nach dem Wasserhaushaltsgesetz grundsätzlich nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik erfolgen, es sei denn es handelt sich um Abwässer mit gefährlichen Stoffen. Diese sind nach dem strengeren Stand der Technik zu reinigen.

Regenentlastungsanlagen

Bauwerke (Regenüberläufe, -rückhaltebecken, Kanalstauräume) zur Speicherung von Regenwasser und damit Entlastung von Mischwasserkanälen, um nach Ende eines Starkregens das gespeicherte Mischabwasser einer Kläranlage zuzuführen.

Regenklärbecken

Bauwerk zur Rückhaltung von absetzbaren Stoffen im Regenwasser.

Regenwasser

Niederschläge nehmen nicht nur Verunreinigungen aus der Luft (Saure Niederschläge), sondern auch von Oberflächen (z. B Gebäuden, Fahrzeugen, Straßen, landwirtschaftlichen Flächen) auf und leiten diese in die Vorfluter oder ins Grundwasser. Der Regenwasser-Verschmutzung und den dadurch verursachten Umweltbelastungen wurde lange Zeit nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Inzwischen hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, daß hierdurch z. T. erhebliche Schmutzfrachten in die Gewässer gelangen, die nur durch Regenwasserbehandlungsanlagen zurückgehalten werden können.

Reinhalteordnungen

Reinhalteordnungen (§ 27 Wasserhaushaltsgesetz - WHG -) gehören zu den Planungsinstrumentarien des WHG. Nach § 27 WHG können die Landesregierungen oder die von ihnen bestimmten Stellen durch Rechtsverordnung für oberirdische Gewässer oder Gewässerteile aus Gründen des Wohls der Allgemeinheit Reinhalteordnungen erlassen. Reinhalteordnungen können insbesondere vorschreiben, daß bestimmte Stoffe nicht zugeführt werden dürfen bzw. bestimmten Mindestanforderungen genügen müssen. Darüber hinaus kann vorgeschrieben werden, welche sonstigen Einwirkungen abzuwehren sind, durch die die Beschaffenheit des Wassers nachteilig beeinflußt werden kann. Reinhalteordnungen bauen auf den Festlegungen der wasserwirtschaftlichen Rahmenpläne (§ 36 WHG) und der Raumordnung auf. Der Erlaß von Reinhalteordnungen dient der Durchsetzung von Bewirtschaftungsplänen (§ 36b Abs. 5 WHG). Reinhalteordnungen besitzen als Vollzugsinstrumente unmittelbare Außenwirkung. Ihr Erlaß liegt im Ermessen der Länder.

Reinigungsmittel

Zubereitungen aus Tensiden, Enthärtungsmitteln, Lösemitteln usw. für Haushaltszwecke (Küche, Bad, Geschirr) sowie industrielle Reinigung (Auto, Motoren) sowie Reinigung im Lebensmittelbereich (z. B. Getränkeflaschen).

Reinigungsstufen

mechanische, biologische, chemische und physikalisch-chemische folgende Reinigung des Abwassers.

Reinwasser

das Wasser nach der Aufbereitung.

Resistenz

Widerstand; resistieren, Widerstand leisten; die Widerstandsfähigkeit eines Lebewesens (Rasse, Sorte, Art oder Gattung) gegen schädliche Einflüsse der Umwelt (z. B. Parasiten, Infektionen, Krankheiten, Klima), bei Tier- und Pflanzenschädlingen (auch Bakterien), auch gegen. angewandte Bekämpfungsmittel. Resistenz kann erblich bedingt, jedoch auch durch Umweltverhältnisse (Z.B. Ernährung) erzeugbar sein. Die Schaffung resistenter Rassen oder Sorten durch Mutation oder Kreuzung und fortgesetzte Auslese ist eines der Hauptziele der Tier- und Pflanzenzüchtung. 

Revisionsschacht

Ringkanalisation

Zum Schutz größerer Seen (z. B. Tegernsee) vor Abwassereinleitungen um den See herumführende Kanalisationsanlage. In diese Kanalisation wird das Abwasser aller am See liegender Ortschaften eingeleitet und unterhalb des Seeabflusses in einer Kläranlage gereinigt. 

Rieselfelder

Felder, worauf Abwässer zur Nachreinigung verrieselt werden. (Freiburg, Braunschweig, Magdeburg)

Rohrreiniger

Chemische Rohrreiniger enthalten i. a. Natriumhydroxid, dieses kann zur Gewässerbelastung beitragen. Bei unsachgemäßer Anwendung von natriumhydroxidhaltigen Rohrreinigern kann es auch zu schweren Verätzungen beim Anwender kommen. Rohrverstopfungen lassen sich umweltschonend mit mechanischen Hilfsmitteln beheben. Die Jury Umweltzeichen hat "umweltfreundliche Rohrreiniger" wie z. B. Saugglocken oder Rohrreinigungsspiralen mit dem Umweltzeichen ausgezeichnet.

Rohwasser

Wasser vor der Aufbereitung

Rückhaltebecken,

eine den Abfluß eines Gewässers regelnde Stauanlage, die zu Zeiten eines Wasserüberangebots dieses zurückhält, um bei Trockenheit den Abfluß zu erhöhen, auch im Zulauf einer Kläranlage.

Ruhr

Die bakterielle Ruhr wird durch Stäbchenbakterien Shigellen verursacht und geht mit Übelkeit und wäßrigem Durchfall einher, wobei dem Stuhl später auch Blut beigemengt sein kann. Die Übertragung ist fäkal-oral oder indirekt. Eine typische wasserbedingte Epidemie ereignete sich 1978 bei München, wo eine enge räumliche Beziehung zwischen einer Fäkaliengrube und dem Trinkwasserbrunnen des Ortes bestand. In die Fäkaliengrube gelangten Ausscheidungen eines Erkrankten.

 

Salze

Die Salz-Belastung unserer Fließgewässer ist auf verschiedene Quellen zurückzuführen: geologisch bedingte Salz-Zufuhr, Mineralquellen, Niederschlag, natürliche Salz-Ausscheidungen bei Menschen und Tieren, Salz-Verbrauch in Haushalten, Dünge-Salz der Landwirtschaft, Streu-Salz und Salz-Zufuhr durch gewerbliche bzw. industrielle Einleitungen, insbesondere aus dem Bergbau und der chemischen Industrie. Salz-Belastungen, die im Wasser direkt zu schmecken sind, treten regional begrenzt in einigen Flüssen, z. B. im Rhein, in der Mosel, in der Werra, in der Weser und der unteren Lippe auf. Der Salz-Gehalt des Rheins stammt zu wesentlichen Anteilen aus Natriumchlorid-Einleitungen des Bergbaus (salzhaltige Grubenabwässer) und der Industrie sowie aus Kalziumchlorid-Einleitungen der Soda-Industrie. Etwa die Hälfte der Salz-Fracht des Rheins stammt aus Abfallsalzen des Kalibergbaus im Elsaß. Die andere Hälfte kommt überwiegend aus Bergbau, Soda-Industrie und chemischer Industrie der Bundesrepublik Deutschland in gelöster Form hinzu. 1980 schwankten die Salz-Gehalte im Rheinwasser (gemessen an der niederländischen Grenze) zwischen 50 und 230 mg Salz/l (Cl/l) (als empfohlene Obergrenze für Trinkwasser gilt ein Wert von 200 mg Cl/l). Erheblich größer sind die Salz-Frachten in Werra und Weser. In der Wesermündung ist die Salz-Konzentration etwa zehnmal so hoch wie im Rhein. Das Salz stammt vor allem aus den thüringischen Kaligruben. Hohe Salz-Konzentrationen schädigen nicht nur die Organismen im Wasser, sondern auch die Pflanzen, die mit salzhaltigem Wasser bewässert werden. So beklagen die Niederlande, daß die Salz-Gehalte des Rheins hohe Ernteverluste bei den mit Rheinwasser bewässerten Gemüse- und Unterglaskulturen bewirkt haben. Unbestritten ist auch, daß in den Rohren des Trinkwasserversorgungsnetzes die Korrosion aufgrund der Salz-Belastung beschleunigt abläuft. Solche Schäden bringen auch für die industrielle Brauchwasserverwendung und die Elektrizitätswirtschaft bei der Kreis- und Rücklaufkühlung große Schwierigkeiten. Zur Verringerung der Salz-Belastung bietet sich das Verpressen der salzhaltigen Abwässer in tiefe Gesteinsschichten oder die Errichtung von Soleleitungen zur Ableitung der salzhaltigen Abwässer in das Meer an. Beim Verpressen besteht allerdings die Gefahr einer Grundwasserschädigung. Salz-Pipelines sind nach derzeitigem Kenntnisstand die ökologisch verträglichste, zugleich aber teuerste Lösung. Außerdem können hierbei große technische Schwierigkeiten, zum Beispiel durch Korrosion der Rohrleitungen auftreten. 

Sammelkanäle

Kanäle zum Sammeln des Schmutzwasser

Sammlersystem

bei der Entwässerung von bebauten Gebieten ein System von Entwässerungskanälen (Mischsystem, Trennsystem), das der Zusammenfassung des anfallenden Abwassers zur Kläranlage oder der Ableitung zum Vorfluter dient.

Sandfang

Teil der mechanischen Abwasserreinigung zur Entfernung des Sandes aus dem Abwasser. Die Fließgeschwindigkeit des Abwassers darf max. 0,3 m/s (= 1,1 km/h) betragen, damit Sandkörner und anderes Material (d > 0.2 mm) sedimentieren. Die Sedimentation wird durch Verringerung der Fließgeschwindigkeit erreicht. Leichtere Stoffe werden durch die Strömung weitertransportiert. Sandfänge. werden zur Vermeidung von Versteifungen und unerwünschten Sandablagerungen vor Pumpwerken und in Klärbecken angeordnet.

Sandfilter

Anlage zur Trinkwasseraufbereitung (Langsamsandfilter und/oder Schnellfilter) - auch zur weitergehenden Reinigung von Abwässern - durch Abtrennung von Schwebstoffen.

Sanitärreiniger

Produkte mit je nach Anwendungszweck unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung. Im wesentlichen sind Sanitärreiniger auf Chlorbasis (alkalisch) und saure Sanitärreiniger zu unterscheiden.

Sanitärreiniger auf Chlorbasis enthalten meistens Natriumhypochlorit sowie alkalische Verbindungen. z. B. Natriumhydroxid und Phosphate. Sie haben eine gut reinigende und auch stark desinfizierende Wirkung, die aber nur in einem recht engen pH-Bereich (pH-Wert 8 - 10) optimal ist. Unter fahrlässig herbeigeführten Umständen (z. B. Vermischung mit sauren WC-Reinigern) können gesundheitsgefährdende Gase (Chlor) entstehen. Zudem ist die desinfizierende Wirkung natriumhypochloridhaltiger Sanitärreiniger im Haushalt unter normalen Umständen nicht notwendig. Aus diesen Gründen ist der Einsatz solcher Produkte im Haushalt genau auf seine Notwendigkeit hin zu überprüfen. Diese Sanitärreiniger werden ansonsten im industriellen und gewerblichen Bereich, z. B. Desinfektion und/oder Schimmel- und Pilzentfernung in Lebensmittelbetrieben, Krankenhäusern, angewendet.

Natriumhypochlorit kann zur Bildung von chlorierten Kohlenwasserstoffen beitragen und somit das Abwasser in besonderer Weise belasten.

Saure Sanitärreiniger enthalten Säuren oder säureabspaltende Substanzen wie Phosphorsäure, Salzsäure, Ameisensäure. Sie sind besonders geeignet zur Beseitigung von Kalkrückständen, Urinstein, verkrustetem Schmutz und verwendbar für alle säurebeständigen Materialien wie Fliesen. Kacheln, Glas, Porzellan. Wegen der ätzenden Wirkung sollte man besondere Vorsicht beim Umgang mit sauren Sanitärreiniger walten hassen.

Saprobien

Bestimmte, in verunreinigten Gewässern lebende Organismen wie Protozoen, Bakterien und Pilze. Die Saprobien bauen den organischen Gehalt des Wassers allmählich ab (Mineralisierung) und bewirken so eine biologische Selbstreinigung der Gewässer.

Saprobiensystem

Die einzelnen Arten der Saprobien sind i. a. charakteristisch für einen bestimmten Grad der Belastung mit abbaubaren organischen Stoffen. Das klassische Saprobiensystem nach Kolkwitz und Marsson nimmt eine Zuordnung der Saprobien zu 4 verschiedenen Belastungsstufen in Gewässern bzw. in deren Teilbereichen vor. Aus der Besiedlung eines Gewässerabschnitts kann auf diese Weise geschlossen werden, ob er oligosaprob (nicht oder kaum belastet), ß-mesosaprob (mäßig belastet) alpha-mesosaprob (stark verschmutzt) oder polysaprob (übermäßig verschmutzt) ist. Das klassische Saprobiensystem wurde später durch die Einführung von Zwischen- bzw. Übergangsstufen verfeinert. So weist das in der Bundesrepublik bei der regelmäßig erfolgenden Fließgewässer-Gütekartierung eingesetzte Saprobiensystem 8 Stufen der Gewässerbeschaffenheit auf.

Saprogen

[griech.], fäulniserregend.

Sapropel

[griech.], der Faulschlamm.

Sauerstoff

Häufigstes auf der Erde vorkommendes Element. Die meisten Lebewesen im Wasser benötigen zu ihrer Existenz Sauerstoff. Deshalb spielt gelöster Sauerstoff auch eine wichtige Rolle für die ökologische Stabilität von Gewässern.

Sauerstoffanreicherung

(Sauerstoffeintrag, Sauerstoffzufuhr)

Erhöhung des Sauerstoffgehalts im Wasser durch künstliche Belüftung. Wasser hat die Fähigkeit, Sauerstoff aus der Luft aufzunehmen und zu lösen. Wird im Wasser mehr gelöster Sauerstoff verbraucht, als über natürliche Prozesse in das Wasser hineingelangt, werden die natürlichen Abläufe gestört. Zum Ausgleich vor Sauerstoffmangel eignen sich folgende Verfahren:

Überleiten des Wassers über Kaskaden, Abstürze und Wehre; Versprühen des Wassers in der Luft durch Oberflächenbelüfter (Kreisel, Walzen, Bürsten oder Düsen); Einblasen von Luft durch grob- oder feinblasige Druckluftbelüftung (Verteilung der Luft durch gelochte Rohre, feinporige Filterböden, feinporige Rohrbelüfter bzw. Filterkerzen); Ansaugen der Luft durch die Beschleunigung des Wasserkörpers (selbstansaugende Umweltbelüfter und Strahlbelüfter bzw. Venturidüsen). In Einzelfällen wird die Sauerstoffanreicherung mit reinem Sauerstoff vorgenommen.

Sauerstoffbedarf

biochemischer Sauerstoffbedarf, chemischer Sauerstoffbedarf.

Sauerstoffdefizit

der Fehlbetrag an Sauerstoff im Wasser gegenüber der Sauerstoffsättigung.

Sauerstoffgehalt (im Wasser)

Konzentration von gelöstem Sauerstoff im Wasser. Die meisten Wasserorganismen benötigen eine Mindestkonzentration von gelöstem Sauerstoff im Wasser zum Leben. Die Löslichkeit des Sauerstoffs im Wasser nimmt mit steigender Temperatur sowie mit steigendem Gehalt an gelösten Substanzen (z. B. viskositätserhöhende und oberflächenaktive Stoffe, Salze, andere gelöste Gase) ab. Der Sättigungswert beträgt bei 0 oC 14,6 mg O2/l (a. d.) und sinkt bei 20 oC auf 9,1 mg O2/l (a. d.). Die fischkritische Konzentration wird bei Werten kleiner als 4 mg O2/l erreicht.

Im Trinkwasser ist der Sauerstoff in erster Linie für die Schutzschichtbildung an der Innenwand metallischer Rohrleitungen von Bedeutung (günstig sind Sauerstoffgehalte von 6 - 8 mg/l).

Sauerstoffsättigung

die Höchstmenge an gelöstem Sauerstoff, die im Wasser in Abhängigkeit von Temperatur, Druck und gelösten Stoffen enthalten sein kann.

Sauerstoffzehrung

Sauerstoffverbrauch von Mikroorganismen beim aeroben Abbau von organischer Substanz im Wasser innerhalb einer Zeiteinheit.

Schadeinheit (SE)

Begriff aus dem Abwasserabgaben-Gesetz, nach diesem Gesetz wird für die Inanspruchnahme eines Gewässers durch Einleiten von Abwasser eine Abgabe erhoben, die sich nach der Schädlichkeit richtet. Diese Schädlichkeit wird in Schadeinheiten ausgedrückt.

Schadorganismen

tierische Schädlinge, schädliche Pilze, Bakterien und Viren, schädliche Algen, Moose und Flechten sowie Unkräuter und parasitäre. höhere Pflanzen in allen Entwicklungsstadien.

Schadstoffe

alle Stoffe, die in ein Ökosystem eingebracht werden und das Ökosystem selbst bzw. seine Ausnutzung in meßbarem Umfang für Lebewesen schädigen, bei vielen Schadstoffen ein Konzentrationsproblem..

Schlammbehandlung

alle Verfahren, die bei der Abwasserreinigung als Schlamm anfallenden Feststoffe für die Gesundheit unschädlich zu machen, wie Ausfaulung, Kompostierung, Pasteurisierung, Versintern und Verbrennen (= Beseitigung).

Schlammkompostierung

die Beseitigung von Klärschlamm durch Kompostierung, oft unter Zusatz von Förderstoffen, oft auch von Müll. (Kompostierungsverfahren).

Schlammvolumenindex (JSV)

Entspricht dem Schlammvolumen, das von 1 g Trockensubstanz nach einer Absatzzeit von 30 min ermittelt wird. Der JSV dient zur Beurteilung der Absetzeigenschaften des Blähschlammes. 

Schlüsselzuweisung

Schmutzbeiwert

eine Bewertungszahl eines Abwassers nach seiner Beschaffenheit, meist speziell definiert als Verteilungsmaßstab für Gebühren, Umlagen usw.; Einwohnergleichwert, Belastungswert. 

Schmutzwasser

Schutzgüter

Schutzgüter beschreiben verschiedene Anforderungen an Gewässer. Sie werden wasserwirtschaftlich vorgegeben. Wichtige Schutzgüter sind die Bestandssicherung aquatischer Lebensgemeinschaften, Fischerei, Bewässerung, Trinkwasserversorgung u. a.

Schwebstoffe

Feststoffe, die im Wasser (oder in einem anderen Medium) schweben, weil sie gleiches oder nahezu gleiches spezifisches Gewicht haben.. 

Schwemmkanalisation

Schwermetalle

Metalle mit einer höheren Dichte als 5 g/cm3 (Eisen, Zink, Kupfer, Mangan, Zinn, Chrom, Cadmium, Blei, Quecksilber u. a.). Schwermetalle kommen in Gewässern in gelöster und in gebundener Form vor. Sie stammen insbesondere aus Einleitungen von Quecksilberverbindungen, der chemischen Industrie, metallhaltigen Abwässern aus Metallhütten und aus der Oberflächenveredelung von Galvanik- und Beizereibetrieben. Einige Schwermetalle sind in geringen Mengen (Spurenelemente wie z. B. Kupfer, Zink, Mangan) lebensnotwendig, führen aber in höheren Konzentrationen zu Wachstums- und Stoffwechselstörungen bei Organismen. Die toxische Wirkungsschwelle liegt in vielen Fällen nur wenig oberhalb der geogenen Hintergrundkonzentration, so daß sich Schutzmaßnahmen an diesen orientieren sollten. Einige Schwermetalle können sich in Fischen in größeren Konzentrationen anreichern. Im allgemeinen ist in den letzten Jahren ein Rückgang der Schwermetallbelastung im Rhein eingetreten; der Rückgang ist bei Quecksilber, Cadmium und Chrom besonders deutlich. Dies ist das Ergebnis zahlreicher, vor allem innerbetrieblicher Vermeidungsmaßnahmen. Die Konzentrationen liegen praktisch alle im Bereich von Mikrogramm pro Liter und unterschreiten damit die für die Trinkwasserversorgung relevanten Grenz- oder Richtwerte. Bei Cadmium und Quecksilber liegen die Konzentrationen zum Teil sogar deutlich unter einem Mikrogramm. Problematisch sind allerdings die Anreicherungen von Schwermetalle in Sedimenten. Dies kann für die Verwendung von Baggergut und die Kontamination von Überschwemmungsflächen von Bedeutung sein.

Schwermetallverbindungen

chemische Verbindungen, die Schwermetalle enthalten. Einige Schwermetallverbindungen wirken giftig auf den menschlichen Organismus, z. B. Blei-, Cadmium-, Quecksilber-, Thallium- und Uransalze; einige Schwermetalle (z. B. Eisen) dienen in Form biologisch aktiver Komplexe als Enzyme für lebenswichtige Stoffwechselvorgänge.

Schwimmstoffe

Feststoffe, die leichter als Wasser sind und daher auf ihm schwimmen.

Sedimentation

Vorgang des Absetzens von Feststoffen, die schwerer als das umgebende flüssige Medium sind.

Sekundärverunreinigung

Belastungen des Wassers durch Abbauprodukte, die beim Abbau der Primärverunreinigungen entstehen.

Selbstreinigung

Bezeichnet das Vermögen eines Gewässers, mit Hilfe von pflanzlichen und tierischen Organismen (Saprobien) aus natürlichen Quellen stammende oder vom Menschen eingeleitete organische Stoffe abzubauen. Dabei wird Sauerstoff verbraucht. Wird z.B. mehr ungereinigtes Abwasser in ein Gewässer eingeleitet, als Sauerstoff für den Abbau zur Verfügung steht, ist das Selbstreinigungspotential des Gewässers überschritten. Es kommt zu einem Sauerstoffmangel, höhere und niedere Lebewesen sterben ab, das Gewässer "kippt um".

Selbstreinigungskraft

Vorgänge in Gewässern, bei denen organische Wasserinhaltsstoffe durch Organismen abgebaut werden. Das Maß der Selbstreinigung wird durch den biochemischen Sauerstoffbedarf ausgedrückt. (biologische Selbstreinigung.) 

Sickerschacht

Sickerwasser (aus Deponien)

Ein Teil des auf Deponien anfallenden Niederschlags versickert und durchfließt dabei die abgelagerten Abfälle. Hierbei nimmt das Sickerwasser lösliche Substanzen auf. Die Sickerwassermenge kann je nach Niederschlagsverhältnissen 0,00 1 - 0.1 l/s und Hektar Deponiefläche betragen. Aufgrund des hohen Verschmutzungsgrades des Sickerwassers muß verhindert werden, daß es ungeklärt ins Grundwasser oder ins Oberflächenwasser gelangt. Das Sickerwasser muß demgemäß durch geeignete Maßnahmen aufgefangen und in Sickerwasser-Reinigungsanlagen oder Kläranlagen behandelt werden. 

Sickergraben 

Siedlungshygiene

Simultanfällung

chemisches Fällungsverfahren, bei dem das Fällungsmittel (Aluminiumsulfat, Eisenchlorid, Eisensulfat) in der biologischen Stufe der Anlage zugesetzt wird.

Sinkstoffe

Feststoffe im Wasser, die, oft nach einer gewissen Schwebephase, auf den Gewässerboden sinken.

Spurenelemente

Nährstoffe, die in Spuren wirksam und für den normalen Ablauf von Lebensvorgängen unentbehrlich sind; der völlige Mangel ruft schwere physiologische Schäden (Avitaminosen, Hungerkrankheit Mangelkrankheiten) bei Mensch, Tier und Pflanze hervor. Im Pflanzenbau durch Düngung zu ersetzende Spurennährstoffe sind Bor, Kupfer, Eisen, Mangan, Molybdän und Zink (bei Bormangel z.B. entsteht die Herz- und Trockenfäule der Rüben, bei Kupfermangel die Dörrfleckenkrankheit des Hafers). Spurenelemente besitzen einen höheren Wirkungs- und Schädigungsgrad als die Kernnährstoffe Stickstoff, Phosphat, Kali Magnesium und Kalk; Überdosierungen sind daher ebenso schädlich wie Mangel. (Pflanzennährstoffgruppen). 

Stand der Technik

berücksichtigt neue Erkenntnisse und technische Errungenschaften

Stand der Technik: In einigen Umweltgesetzen (vgl. § 7a Wasserhaushaltsgesetz, § 5 Nr. 2 BImSchG) der Bundesrepublik Deutschland gebräuchliche Bezeichnung für den Entwicklungsstand fortschrittlicher Verfahren, Einrichtungen und Betriebsweisen, deren praktische Eignung bei der Bekämpfung von Umweltbelastungen als gesichert erscheint. Bei der Bestimmung des Standes der Technik sind insbesondere im Betrieb erprobte Verfahren, Einrichtungen oder Betriebsweisen heranzuziehen. Maßnahmen nach dem Stand der Technik sollen den besten zur Zeit realisierbaren Schutz der Umwelt vor Schädigungen garantieren.

Stand der Technik

in der Umweltschutzdiskussion und der Rechtsprechung gebrauchter Begriff, der als Maßstab in Genehmigungsverfahren die fortschrittlichen Verfahren und Einrichtungen, die sich bewährt haben, heranzieht. (s. a. aaRdT). 

Schmiergeldaffäre

die Spitze eines Eisberges! Aktueller den je! 

Stickstoff (N)

Stickstoff, N, als Hauptbestandteil der Luft in elementarer Form vorliegendes chemisches Element (ca. 78 Vol.-%); findet sich in gebundenem Zustand in Ammonium-, Nitrat- und Amidverbindungen; unentbehrlicher Bestandteil aller Eiweißkörper. Wird großtechnisch über die Ammoniaksynthese aus der Luft gewonnen. Dieser Primärstickstoff ist Ausgangspunkt für die Erzeugung vieler stickstoffhaltiger Substanzen. Hauptverwendungsgebiete sind die Erzeugung stickstoffhaltiger Düngemittel und die Kunststofferzeugung. Stickstoff ist der für die pflanzliche Entwicklung und pflanzliche Ertragsleistung in der Agrarproduktion wichtigste Nährstoff und verbleibt beim Düngen mit Fäkalien im kleinen Kreislauf (Kernnährstoff).
in seinen verschiedenen Erscheinungsformen ist sehr wichtig im Naturkreislauf. Leider wird durch die Schwemmentmistung der Siedlungen Stickstoff in Form von Harnstoff, Ammonium und organisch gebundenem Stickstoff in die Gewässer eingebracht. Diese Stoffe sind Ressourcen, die mit großem Energieaufwand an anderer Stelle wieder hergestellt werden müssen, um das Defizit in den Böden auszugleichen.

In der konventionellen Klärtechnik werden gerade diese Ressourcen mit dem Einsatz weiterer enormer Energiemengen aus dem Abwasser entfernt und in die Luft geblasen. Ein ökologischer Wahnsinn!

Stickstoffdünger

Düngemittel, die als Hauptbestandteil Stickstoff enthalten. In mineralischen Düngemitteln kann der Stickstoff in den Grundformen Nitrat, Ammoniak oder Amid vorliegen. Es gibt außerdem Mischungen aus diesen drei Grundformen. In organischen. Düngemitteln ist der Stickstoff meist in Form von Eiweißverbindungen oder Harnstoff (Amid) enthalten. Hinsichtlich Pflanzenaufnehmbarkeit, Wirkungsgeschwindigkeit und Wirkungsdauer bestehen Unterschiede. Die gebräuchlichsten Stickstoffeinzeldünger weisen Gehalte zwischen 15 und 26% N auf; Harnstoff enthält 46% N; bei Mehrnährstoffdüngern liegen die Gehalte zwischen 6 und 20% N.

Stickstofftrophierung

besonders in Form von Stickstoffverbindungen erfolgende Erhöhung der stickstoffhaltigen Nährstoffe in einem Gewässer, u. a. durch die Stickstoffauswaschung; hat für die Eutrophierung der Gewässer keine Bedeutung, da Stickstoff kein Minimumfaktor ist.

Stoffwechsel

Metabolismus, alle meist im Protoplasma ablaufenden Auf-, Ab- und Umbaureaktionen der pflanzlichen und tierischen Organismen. Dabei ist der intermediäre Stoffwechsel die Gesamtheit der Stoffwechsel-Reaktionen zwischen Aufnahme der Nährstoffe und Ausscheidung der Endprodukte, dient dem Auf-, Um- und Abbau der Zellbausteine und der Energiegewinnung. Einzelne Stoffwechselreaktionen sind u. a. Photosynthese, Dissimilation, Gärung, Eiweiß-Stoffwechsel und Fett-Stoffwechsel

Strippen

in der chemischen Verfahrenstechnik das "Ausblasen" flüchtiger Stoffe aus einer wässrigen Lösung und Überführung in die Gasphase. Phosphatstripping.

Sulfatreduktion

die Reduktion des SO4--Ions zu H2S durch spezialisierte heterotrophe Mikroorganismen unter Abwesenheit von Sauerstoff (s. Denitrifikation). Ein sehr großer Teil des in Gewässern vorkommenden H2S entsteht durch Sulfatreduktion (Faulschlamm).

Summenparameter

qualifizierende Merkmale, die als Ergebnisse quantitativer Analysen die gleichartigen Merkmale unterschiedlichster Substanzen beschreiben; typische Summenparameter sind für Abwasser BSB CSB, Fischtoxizität, AOX, für Abluft organisch gebundener Kohlenstoff, NOx.

Sumpfgas

Biogas, Faulgas (s. a. Methan).

Suspension

  1. Physik: Aufschlämmung, trübe Verteilung fester Körper mit Durchmessern unter 1 10-5 cm in Flüssigkeiten; durch Zentrifugieren abtrennbar.

  2. Chemie: disperses System.

Sustainable Development

eine nachhaltig zukunftsverträgliche Entwicklung, ist das Leitbild, zu dem sich die chemische Industrie weltweit bekennt. Es verlangt, die natürlichen Ressourcen so sparsam und effizient zu nutzen, daß die Bedürfnisse der heute auf der Erde lebenden Menschen ohne unangemessene Beeinträchtigung der Entwicklungsoptionen zukünftiger Generationen befriedigt werden. Sustainable Development kann nur erreicht werden, wenn es gelingt, ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Ziele in Einklang zu bringen. Die weltweite Responsible Care-Initiative der chemischen Industrie, im Deutschen "Verantwortliches Handeln", ist ein Schritt zur Konkretisierung des Leitbildes Sustainable Development.

 

Tauchkörperanlagen 

Teichkläranlage

Tenside

Waschaktive Substanzen (einschließlich Seifen), die die Oberflächenspannung des Wassers herabsetzen und die Schmutzlösung fördern. Tenside werden in vielen Wirtschaftsbereichen angewendet. Die in den 50er Jahren in den Waschmitteln enthaltenen Tenside führten aufgrund ihrer geringen Primärabbaubarkeit zur Schaumbildung auf Gewässern, in Ausnahmen sogar zu schäumendem Trinkwasser. Seit Verabschiedung des Detergentiengesetzes (1961) ist dieses Problem gelöst. Aber harte Tenside unterliegen nur in unzureichendem Maße einem biologischen Abbau.

Tensidverordnung

In Ergänzung zum Waschmittelgesetz ist am 01. 10. 1977 die Rechtsverordnung über die Abbaubarkeit anionischer und nichtionischer grenzflächenaktiver Stoffe in Kraft getreten (sog. Tensidverordnung, BGBI 1977 I S. 244, zuletzt geändert am 04. 06. 1986, BGBI I S. 851). Danach dürfen nur solche Wasch- und Reinigungsmittel in den Verkehr gebracht werden, bei denen die anionischen und nichtionischen Tenside im Gewässer nach einem vorgeschriebenen Prüfverfahren zu mindestens 80 % primär abbaubar sind (Primärabbau).

Teratogen

[giech.], Mißbildungen verursachend.

Thomasphosphat

als feingemahlene Thomasschlacke (Thomasmehl) verwendeter Phosphatdünger, der bei der Stahlgewinnung aus phosphorhaltigem Roheisen anfällt. 

Tierseuchen

können möglicherweise über zentrale Abwassersystem verbreitet werden. Haftungsfrage ungeklärt!

Toleranzgrenze

höchstduldbare Konzentration von Schadstoffen in der Umwelt, die nicht überschritten werden darf, ohne Lebewesen zu schädigen.

Totalabbau

Vollständiger Abbau organischer Verbindungen vorwiegend durch Mikroorganismen zu anorganischen Stoffen (Wasser, Kohlendioxid, Ammoniak, Nitrat, Schwefelwasserstoff, Sulfat usw.).

Totaler Sauerstoffbedarf

TSB, TOD, eine Maßzahl zur Angabe der Schmutzstoffe in Abwässern; wird bestimmt durch thermische Verbrennung der Schmutzstoffe bei hoher Temperatur.

Toxische Gesamtsituation

Gesamtbelastung durch Schadstoffe in Nahrung, Wasser und Luft. (Ökotoxikologie. Synergismus).

Toxizität

Giftigkeit von Stoffen oder Stoffgemischen. Die Lebewesen des Wassers nehmen giftige Stoffe u. a. über Haut und Kiemen, daneben aber auch mit ihrer Nahrung auf. Die Giftwirkung von Einzelstoffen oder Stoffgemischen in einem Gewässer hängt nicht nur von der Art der Gifte, deren Konzentration und der Dauer ihrer Einwirkung ab, sondern noch von zahlreichen weiteren Faktoren. So besitzen die einzelnen Arten der Lebewesen eine sehr unterschiedliche Empfindlichkeit gegenüber einem bestimmten Giftstoff bzw. -gemisch. Hinzu kommen die oft sehr erheblichen Sensibilitätsunterschiede zwischen den Individuen sowie zwischen den Entwicklungsstadien (Eiern, Embryonen, Larven, jungen und erwachsenen Exemplaren). Auch vorangegangene Schwächungen der Organismen, z. B. durch Krankheiten, spielen eine Rolle. Daneben beeinflußt der Gang chemisch-physikalischer Faktoren im Wasser (u. a. von pH-Wert, Sauerstoff- und Salzkonzentration, Temperatur, Strömung) sowohl den Stoffwechsel der Organismen einschließlich Aufnahme, Verteilung, Abbau und Ausscheidung der Schadstoffe als auch deren Ausbreitung und Verfügbarkeit (für Lebewesen) in den Gewässern. Von hoher Bedeutung sind daneben vorhandene Schwebstoffe und Sedimente, die eingebrachte Giftstoffe in unterschiedlichem Maße kurz- oder langfristig zu binden vermögen. Die Abschätzung des Umfangs möglicher toxischer Wirkungen der in einem Gewässer festgestellten Schadstoffkonzentrationen auf die verschiedenen Wasserorganismen und ihre Lebensgemeinschaften ist daher schwierig. Insbesondere gilt dies in jenen Fällen, wo gleichzeitig mehrere gefährliche Stoffe auftreten, die je nach Wirkungsmechanismus eine Steigerung oder Herabsetzung schädlicher Effekte verursachen können. Entsprechende Probleme ergeben sich bei der toxikologischen Bewertung z. B. von Produkten, Rückständen oder Abwässern in bezug auf deren mögliche Gewässergefährdung. Wichtige Hinweise geben geeignete Labortests mit repräsentativen Wasserorganismen wie Bakterien, Algen, Krebsen (u. a. Wasserflöhen) und Fischen.

Trennkanalisation/Trennsystem

Kanalisationssystem, bei dem Schmutzwasser und Niederschlagswasser in getrennten Kanälen abgeleitet wird.

Trennsystem

im Gegensatz zum Mischsystem zwei voneinander unabhängige Rohrnetze bei der Stadtentwässerung. Die Regenwasserkanalisation führt unmittelbar zum Vorfluter, während das Schmutz- oder Brauchwasser zur Kläranlage abgeleitet wird. 

Trinkwasser

Trinkwasser: Für menschlichen Genuß und Gebrauch geeignetes Wasser, das bestimmte in Gesetzen und anderen Rechtsnormen festgelegte Güteeigenschaften erfüllen muß. Trinkwasser ist das wichtigste Lebensmittel. Es kann nicht ersetzt werden. Die Grundforderungen an einwandfreies Trinkwasser sind: frei von Krankheitserregern, keine gesundheitsschädigenden Eigenschaften, keimarm, appetitlich, farblos, kühl, geruchlos, geschmacklich einwandfrei, geringer Gehalt an gelösten Stoffen (DIN 2000). Darüber hinaus darf Trinkwasser keine übermäßigen Korrosionsschäden am Leitungsnetz hervorrufen und sollte in genügender Menge mit ausreichendem Druck zur Verfügung stehen.

Herkunft des Trinkwassers in der Bundesrepublik Deutschland:

Echtes Grund- und Quellwasser 71 %
angereichertes Grundwasser 12 %
Talsperrenwasser 7 %
Uferfiltrat 6 %
Seewasser 3 %
Flußwasser 1 %

Trinkwasseraufbereitungsanlage

Anlage, um aus Rohwasser Trinkwasser zu gewinnen. Im Wasserwerk wird das Wasser einer Reinigungsanlage mit Grob- und Feinfilter zugeführt; den nur mechanischen, aber nicht biologisch genügenden Reinigungsgrad der Filter verbessert man durch Entkeimung meist durch Chlorzusatz, wobei neuere Verfahren auch die Geschmacksbeeinträchtigung vermeiden. Andere Entkeimungsverfahren arbeiten mit ultravioletter Bestrahlung oder Ozonbeigabe (Ozonisieren). Das reine Wasser wird in großen unterirdischen Speichern (betonierten Säulenhallen) bei mehreren Metern Wassertiefe oder in Wassertürmen gesammelt und nach Bedarf an die Druckleitung zu den Verbrauchern abgegeben. Aus Brack- und Meerwasser läßt sich mit Entsalzungsanlagen Trinkwasser gewinnen.

Tropfkörper

zur Reinigung von Abwässern (biologische Abwasserreinigung) verwendete, in Behältern aufgeschichtete Füllkörper (meist Kunststoff), die mit dem Abwasser berieselt werden. Auf den Tropfkörpern lebende Mikroorganismen (sog. biologischer Rasen) führen den biologischen Abbau der gelösten organischen Inhaltsstoffe durch. 

Tropfkörperanlagen

Tropfkörperverfahren

Abwasserreinigung mit Hilfe von aeroben, schmutzabbauenden Mikroorganismen, die auf fester Materie (Tropfkörperfüllung) angesiedelt sind (sogenannter biologischer Rasen). Der Tropfkörper ist ein mit witterungsbeständigen Natursteinen (z. B. Lavaschlacke) oder Kunststoff-Füllkörper gefülltes Bauwerk. Das Abwasser wird i. a. über Drehsprenger auf der Tropfkörperoberfläche verteilt und passiert den Tropfkörper von oben nach unten, wobei die auf den Füllkörpern angesiedelten Mikroorganismen unter Sauerstoffverbrauch die organischen Substanzen abbauen. Anschließend wird das Abwasser in Nachklärbecken geleitet. Bei mehrstufigen Kläranlagen werden Tropfkörperverfahren häufig als erste Stufe verwendet, während die zweite Stute aus Belebungsbecken besteht.

Typhus

Erreger ist das Stäbchenbakterium Salmonella typhi. Die Übertragung erfolgt fäkal-oral. Typhus ist zunächst durch Benommenheit, Kopfschmerzen und anhaltendes Fieber gekennzeichnet, im späteren Verlauf treten Durchfall und Darmblutungen auf. Infektionsquelle sind nicht nur Kranke, sondern auch gesunde Dauerausscheider, die den Erreger noch Jahrzehnte nach dem Überstehen der Krankheit ausscheiden können. Mit Fäkalien verunreinigtes Grundwasser löste 1919 in Pforzheim eine Typhusepidemie aus.

 

Ultrafiltration

Verfahren u. a. zur Abwasserreinigung mit Hilfe von semipermeablen Membranen, die in Modulen zusammengefaßt sind. Es werden hochmolekulare Stoffe mit einer Teilchengröße von etwa 10-5 bis 10-2 mm zurückgehalten. Es wird ein Druck von etwa 3 - 3,5 bar angewendet. Ultrafiltration findet Anwendung in der Abwasserreinigung zur Aufkonzentration von Öl aus Reinigungsbädern (Automobilindustrie) und Bohrölemulsionen aus der spanenden Metallfertigung, auch zur Aufarbeitung von Molke aus der Käseherstellung. Umkehrosmose.

Umkehrosmose

Reversosmose, hauptsächlich. Verfahren zur Entsalzung von Wasser (Meerwasserentsalzung) mit Hilfe von semipermeablen Membranen. Es können Teilchen der Größe etwa von 5x10-7 bis 10-6 mm zurückgehalten werden. Es werden Drücke bis 100 bar angewendet. (Ultrafiltration; Abwasserbehandlung).

Umkippen eines Gewässers

volkstümlich: Ausdruck, der die durch den Menschen verursachte schnelle Umwandlung des Stoffhaushaltes eines Gewässers bezeichnet, wissenschaftlich als "Rasante Eutrophierung bezeichnet. Die Biozönose, insbesondere Artenzusammensetzung und Abundanz sind starken Veränderungen unterworfen. (Eutrophierung.) 

Umweltchemikalien

Das Umweltprogramm der Bundesregierung beschreibt Umweltchemikalien als "Stoffe, die durch menschliches Zutun in die Umwelt gebracht werden und in Mengen oder Konzentrationen auftreten können, die geeignet sind, Lebewesen, insbesondere den Menschen, zu gefährden. Hierzu gehören chemische Elemente oder Verbindungen organischer oder anorganischer Natur, synthetischen oder natürlichen Ursprungs. Das menschliche Zutun kann unmittelbar oder mittelbar erfolgen, kann beabsichtigt oder unbeabsichtigt sein. Der Begriff Lebewesen umfaßt in diesem Zusammenhang den Menschen und seine belebte Umwelt einschließlich Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen". Im engeren Sinne versteht man unter Umweltchemikalien chemische Produkte, die bei ihrer Herstellung, während oder nach ihrer Anwendung in die Umwelt gelangen.

Umweltministerium

übergeordnete Behörde für Wasserwirtschaft

Umweltverträglichkeit

Aussagen zur Umweltverträglichkeit von Chemikalien, z. B. von Inhaltsstoffen der Wasch- und Reinigungsmittel, müssen eine Vielzahl von Stoffeigenschaften berücksichtigen. Dazu gehört:

  • das biologische Abbauverhalten (Primärabbaubarkeit, vollständige Abbaubarkeit, Abbauverhalten bei Fehlen von Sauerstoff in Böden, Klärschlamm und Sedimenten) und die sonstige Eliminierbarkeit (etwa Fällung in der Kläranlage, Absorption am Blähschlamm),

  • das Akkumulationsverhalten in Wasserorganismen und Gewässersedimenten,

  • die toxische Wirkung auf Wasserorganismen bei kurz- und langfristiger Einwirkung (akute und chronische Toxizität),

  • das Remobilisierungsverhalten gegenüber Schwermetallen und

  • das Eutrophierungsverhalten.

Die gesundheitliche Unbedenklichkeit von Chemikalien (bei bestimmungsgemäßem Umgang) hat höchste Priorität. Können kanzerogene, mutagene und teratogene (fruchtschädigende) Eigenschaften sowie kurz- oder langfristig toxische Eigenschaften nicht ausgeschlossen werden, erübrigt sich die Beurteilung der Umweltverträglichkeit für den jeweiligen Stoff. Die Umweltverträglichkeit von Stoffen wird nicht nur von den Stoffeigenschaften, sondern auch von den eingesetzten Stoffmengen bestimmt.

Ungelöste Stoffe (Feststoffe)

Sammelbezeichnung für Substanzen, die sich in einem Medium (z. B. Wasser) befinden und durch mechanische Verfahren (z. B. Absetzbecken, Filteranlagen) abgetrennt werden können. Im Trinkwasser dürfen ungelöste Stoffe nicht enthalten sein, sie müssen bei der Wasseraufbereitung entfernt werden. 

Untergesetzliche Rechtsvorschrift

 

Verdünnung im Vorfluter,

das Mengenverhältnis eines Abwasserzuflusses zu einer bestimmten Wasserführung, also des Verdünnungsverhältnisses oder der Verdünnungsgrad.

Vereine:

IDA (Bundesvereinigung Interessengemeinschaft dezentrale Abwasserbehandlung)

IKT (Interessengemeinschaft kommunale Trinkwasserversorgung)

IGB (Interessengemeinschaft für Beitragsgerechtigkeit) - siehe unter Adressen 

Verordnung

Verregnung von Abwasser

Veraltetes Verfahren zur Beseitigung von Abwasser durch regenartig feine Verteilung von Abwasser (auch vorgereinigt) auf zu bewässernde landwirtschaftliche Flächen. Die Verregnung unterscheidet sich von der Verrieselung dadurch, daß nur soviel Wasser eingesetzt wird, wie zur Steigerung des Pflanzenwachstums (bzw. zur Befeuchtung der Wurzelzone) erforderlich ist. Durch die Zuführung von im Abwasser enthaltenen Nährstoffen können zwar die Ernteerträge verbessert werden, zugleich aber auch das Grundwasser belastet werden. Deshalb wird dieses Verfahren kaum noch angewandt.

Verrieselung von Abwasser (Rieselfelder)

Im Gegensatz zur Verregnung hat die Verrieselung den Zweck, Abwasser zu reinigen, wobei der Boden als mechanisch und biologisch wirkender Reinigungsträger ausgenutzt wird. 

Verschwendung

öffentlicher Gelder - ein Ärgernis, und dessen Beseitigung ist ein Hauptanliegen unseres Bündnisses. ;-)

Verursacherprinzip

Verursacherprinzip, VUP: das sowohl für den Produzenten wie Konsumenten in allen Umweltbereichen geltende Prinzip, daß derjenige die Kosten für die Folgen seines umweltbelastenden Verhaltens zu tragen hat, der sie verursacht hat. Die Anwendung des Verursacherprinzips wirft in der Praxis des Alltags mit seiner technisch spezialisierten Wirtschaft und Gesellschaft zahlreiche Probleme auf und ist der Gegenstand zahlreicher Diskussionen. Wer haftet z.B. bei Tierseuchenverbreitung über zentrale Anlagen - etwa der zwangsangeschlossene Landwirt.

Verursachung

rechtlich der Zusammenhang Zwischen einem Tun oder Unterlassen und dem bewirkten Erfolg; spielt in der Umweltschutzdiskussion als Verursacherprinzip eine zentrale Rolle. 

Verwaltungsgerichte - theoretisch -"Organe der dreistufig aufgebauten Verwaltungsgerichtsbarkeit sind die Verwaltungsgerichte, die Oberverwaltungsgerichte (Verwaltungsgerichtshöfe) u. das Bundesverwaltungsgericht. Die verwaltungsgerichtliche Generalklausel ist Ausfluß der umfassenden Rechtschutzgarantie des Art. 19 IV GG, wonach jedem, der durch die öffentliche Gewalt in seinen Rechten verletzt wird, der Rechtsweg offensteht". - praktisch - werden die Verwaltungsrichter vom bayerischen Landtag vorgeschlagen und gewählt, wobei von einer Gewaltenteilung keine Rede mehr sein kann. Dementsprechend darf angezweifelt werden, daß die Urteile immer objektiv ausfallen.

Verwaltungsverordnung 

Verwendungsnachweis

Verwesung

natürlicher Oxidationsvorgang (aerober Abbau), bei dem durch Bakterien und Pilze bei vollem Luftzutritt die organischen Bestandteile von Tieren und Pflanzen zu Kohlendioxid, Wasser, Ammoniak, Schwefelwasserstoff und Mineralsalzen abgebaut werden. (Fäulnis). 

Viren

Viren gehören zu den kleinsten Krankheitserregern. Über das Wasser können alle Viren verbreitet werden, die vom Menschen sowie höheren und niederen Tieren, Pflanzen und Bakterien terrestrischer und aquatischer Lebensformen in die Umwelt gehangen. Einfach gebaute Viren, die nur aus Nukleinsäure (genetischem Material) und Proteinkapsid (Eiweiß) bestehen, können in der Umwelt bis zu einem Jahr oder länger persistieren und in den Wasserkreislauf gehangen. Die meisten Kenntnisse liegen über humanpathogene "enterale" Viren vor, die von Erkrankten und infizierten scheinbar Gesunden vorwiegend mit dem Stuhl ausgeschieden werden und so in das häusliche Abwasser gelangen. Sie sind gegenüber Abwasserbehandlungs- und Trinkwasseraufbereitungsmaßnahmen sehr widerstandsfähig.

Virizide

Mittel zur Abtötung von Viren.

Virologie

Lehre von den Viren.

Virose

Eine durch eine Virusart hervorgerufene Krankheit..

Vorbehandlung

Innerbetriebliche Reinigungsmaßnahmen für gewerbliche und industrielle Abwässer vor deren Einleitung in öffentliche Kanalisationen oder Kläranlagen (z. B. Mengen- und Konzentrationverringerung, Kühlung, Entgiftung, Neutralisation, Desinfektion). 

Vorfluter:

Gewässer (z. B. Bach, jede Art von Kanal, Fluß oder See), in das mit wasserrechtlicher Erlaubnis Abwasser eingeleitet wird.

Vorsorgeprinzip

verlangt daß eine potentiell umweltbelastende Verhaltensweise unterbunden werden soll, wenn ihre Umweltschädlichkeit nicht unwahrscheinlich oder denkbar ist. (ECE- Übereinkommen)

 

Waschmittel

Pulverförmige oder flüssige Produkte zum Waschen von Textilien, in Europa heute meist für die Verwendung in Trommelwaschmaschinen bestimmt und deshalb schwachschäumend eingestellt. Den meisten Waschmittel gemeinsam sind als wichtigste Bestandteile Kombinationen aus verschiedenen Tensiden und Gerüststoffen. Schon seit dem in der Bundesrepublik Deutschland 1961 in Kraft getretenen Detergentiengesetz werden nur biologisch gut abbaubare anionische Tenside in Waschmitteln eingesetzt.

Seit 1. September 1975 ist das Gesetz über die Umweltverträglichkeit von Wasch- und Reinigungsmitteln in Kraft. Eine Rechtsverordnung über die biologische Abbaubarkeit von anionischen und nichtionischen Tensiden ist ab 1. Oktober 1977 in Kraft. Sie fordert eine Abbaubarkeitsrate von 80 Prozent. Die zweite Rechtsverordnung über Höchstmengen für Phosphate in Wasch- und Reinigungsmitteln (Phosphathöchstmengenverordnung) wurde 1980 erlassen. Sie schrieb eine Verminderung des Phosphatanteils in den Rezepturen in zwei Stufen zum 1. Oktober 1981 und 1. April 1984 vor.

Seit 1. Januar 1987 ist das überarbeitete Gesetz über die Umweltverträglichkeit von Wasch- und Reinigungsmitteln (Wasch- und Reinigungsmittelgesetz - WRMG) in Kraft. Der wesentlich erweiterte Geltungsbereich umfaßt nun zum Beispiel auch die Wäscheweichspüler, aber auch Produkte, die keine Waschmittel im eigentlichen Sinne sind (zum Beispiel organische Lösemittel, Appreturen). Das Gesetz schreibt außerdem Angaben zur Dosierung und Ergiebigkeit der Waschmittel auf der Packung vor. (Kennzeichnung von Wasch- und Reinigungsmitteln)

Waschrohstoffe:

Grenzflächenaktive Stoffe oder Zubereitungen zur Herstellung von Wasch-, Reinigungs- und Spülmitteln (Tenside, Seifen)

Wasch- und Reinigungsmittel

Im Sinne des Wasch- und Reinigungsmittelgesetzes (WRMG) handelsübliche Erzeugnisse, die zur Reinigung bestimmt sind oder bestimmungsgemäß die Reinigung unterstützen und nach ihrem Gebrauch erfahrungsgemäß in Gewässer gehangen können. Als Wasch- und Reinigungsmittel gelten auch Erzeugnisse, die grenzflächenaktive Stoffe (Tenside) oder organische Lösemittel enthalten und vom Verbraucher aufgrund der Art und Weise des Produktdargebots unmittelbar zur Reinigung verwendet werden können. Keine Wasch- und Reinigungsmittel, die nach dem WRMG jedoch diesen gleichgestellt werden, sind solche Erzeugnisse, die bestimmungsgemäß auf Oberflächen aufgebracht und bei einer einmaligen Reinigung mit Wasch- und Reinigungsmittel überwiegend abgelöst werden und erfahrungsgemäß danach in Gewässer gehangen können.

Bestandteile von Wasch- und Reinigungsmitten gelangen mit dem kommunalen Abwasser in Gewässer, da ein hundertprozentiger Rückhalt auch in modernsten drei- oder vierstufigen Kläranlagen nicht möglich ist. Die Haupteintragswege der Wasch- und Reinigungsmittelbestandteile in Abwässer sind jedoch direkte Abwassereinleitungen (z. B. Straßenentwässerung ohne Kläranlagenanschluß, Direkteinleitung von Abwässern aus der Mischkanalisation bei Überlastung durch starke Niederschläge) und unzureichende Abwasserbehandlung wie in mechanischen Kläranlagen sowie nicht vorhandene Kläranlagen in den neuen Bundesländern. Einzelheiten über die Umweltverträglichkeit von Wasch- und Reinigungsmitteln regeln das Wasch- und Reinigungsmittelgesetz und die entsprechenden Verordnungen (Tensidverordnung, Phosphathöchstmengenverordnung).

In der Bundesrepublik Deutschland wurden 1991 (alle Bundesländer) verbraucht:
Universalwaschmittel 614 000 t
Spezialwaschmittel 112 000 t

Wasch- und Reinigungsmittelgesetz (WRMG)

Nach dem am 01. 09. 1975 in Kraft getretenen Gesetz (BGBI I S. 2255), das durch das Gesetz vom 19. 12. 1986 (BGBl I S. 2615) erstmals geändert wurde und nunmehr in der Fassung der Bekanntmachung von 05. 03. 1987 (BGBI I, S. 875) vorliegt, können durch Rechtsverordnungen bestimmte Anforderungen an die in Wasch- und Reinigungsmitteln enthaltenen Stoffe gestellt werden. Ferner können gewässerschädigende Stoffe verboten oder beschränkt werden. Rahmenrezepturen nebst Änderungen sowie Angaben zur Umweltverträglichkeit von Wasch- und Reinigungsmitteln müssen dem Umweltbundesamt mitgeteilt werden. Schließlich ist der Verbraucher von den Produzenten über gewässerschonende Verwendung der Mittel aufzuklären (z. B. durch Beschriftung der Verpackung, Angabe von Dosierungsempfehlungen und Angaben zur Ergiebigkeit).

Wasser

Drei Viertel der Erdoberfläche sind mit W. bedeckt. Die gesamte Wassermenge beträgt etwa 1,4 Milliarden Kubikkilometer. Davon sind 92,2 % Salzwasser, das Eis der Pole und Gebirge enthält weitere 2,2 %. Das Süßwasser der Flüsse, der Seen und des Grundwassers der Kontinente macht nur 0,6 % der gesamten auf der Erde vorhanden Wassermenge aus. Durch die Sonnenenergie ist Wasser einem ständigen Kreislauf unterworfen. Es verdunstet an der Oberfläche der Meere und Kontinente. Der aufsteigende Wasserdampf kühlt sich in der Höhe ab und kondensiert zu Wolken. Bei weiterer Abkühlung geben diese ihre Feuchtigkeit als Niederschlag ab. Wasser ist am Aufbau der Pflanzen- und Tierwelt maßgeblich beteiligt. Der menschliche Körper besteht aus 60 bis 70 % Wasser, manche Gemüse und Früchte zu mehr als 90 %. Beim erwachsenen Menschen beträgt der tägliche Wasser-Bedarf etwa 35 g je kg Körpergewicht.

Wasser, Eigenschaften:

Schmelzpunkt 0 OC
Siedepunkt 100 OC
Spezifisches Gewicht
Wasser bei 0 OC 0,999868
Eis bei 0 OC 0,9168
Wasser bei 4 OC 1,0

Wasser, Qualitikationsmöglichkeiten

nach Vorkommen: Oberflächenwasser
Grundwasser
Quellwasser
Meerwasser
Brackwasser
nach Verwendung Trinkwasser
Brauchwasser
Abwasser
nach gelösten Stoffen Mineralwasser
Süßwasser
Salzwasser

Wasser, Schätzungen des Wasserbestandes der Erde in Kubikkilometer

Ozean 20 x 108
Eis 4,5 x 107
Grundwasser (tiefes) 1,3 x 107
Süßwasserseen 2 x 105
Salzseen 1,6 x 105
Grundwasser (Oberflächig) 1 x 105
Atmosphäre 2 x 104
Lebewesen, (gebunden) 8 x 103
Wasserläufe 2 x 103

Wasserbehörden

Behörden, in deren Verantwortung der Vollzug des Wasserhaushaltsgesetzes und der Wassergesetze der Länder liegt. So gibt es in den größeren Bundesländern einen dreistufigen Verwaltungsaufbau, bestehend aus dem zuständigen Ministerium als oberster Wasserbehörde, den Regierungspräsidien als obere Wasserbehörde und den unteren Verwaltungsbehörden (Landrat/Landkreis, kreisfreie Stadt) als untere Wasserbehörde. Im Saarland und in Schleswig-Holstein gibt es nur einen zweistufigen Verwaltungsaufbau, der aus der oberen und unteren Wasserbehörde besteht. Die Länder Berlin, Bremen und Hamburg als Stadtstaaten haben wiederum eine andere Verwaltungsorganisation. Zur fachtechnischen Beratung der unteren Wasserbehörden sind Wasserwirtschaftsämter als technische Fachbehörden bestimmt. Neben den eigentlichen Wasserbehörden können für den Vollzug der Wassergesetze auch die Polizei-, die Baugenehmigungs-, die Berg-, die Gewerbe- und Planfeststellungbehörden zuständig sein.

Wasserbelastung

Sammelbegriff für die mittelbare oder unmittelbare Beeinträchtigung der Güte von Wasservorkommen. Hierzu gehört die Einleitung ungenügend gereinigter, kommunaler und industrieller Abwässer einschließlich Sickerwasser z. B. aus Altlasten, landwirtschaftlicher Bodennutzung oder Deponien, das Einbringen von Abfällen oder die unsachgemäße Lagerung und der Transport wassergefährdender Stoffe, Kühlwasser z. B. aus Kraftwerken wie auch die Belastung durch Luftschadstoffe.

Wasserblüte

Starke Vermehrung einzelliger Algen. Sie wird durch den Nährstoffeintrag (Eutrophierung) wie Kohlenstoff-, Stickstoff- und Phosphorverbindungen sowie hohe Temperaturen und überdurchschnittliche Lichteinstrahlung begünstigt. Die Ausscheidungen einiger Algenarten sind insbesondere für Fische giftig. Die Verwendbarkeit eines solchen Gewässers zur Trinkwassergewinnung oder als Badegewässer kann beeinträchtigt sein.

Wassercharta,

Europäische Wassercharta, 1968 vom Europarat veröffentlichtes Memorandum, in dem die Sicherung der Wasserversorgung als ein internationales Problem bezeichnet wird; es wird vorgeschlagen, Ab- und Brauchwasser soweit wie möglich in geschlossenen Kreisläufen zu halten

Wasserepidemien

Wasserepidemien sind durch einen explosiven Ausbruch gleichartiger Erkrankungen von Personen aller Altersgruppen gekennzeichnet. In der Vorgeschichte findet sich meist ein Hinweis auf die Exposition zur kontaminierten Wasserquelle und die territoriale Ausbreitung entspricht dem Wasserversorgungsbereich. Sowohl Grundwasser als auch behandeltes Oberflächenwasser, welches aus zentralen Wasserversorgungsanlagen, Kleinst- oder Einzelanlagen bereitgestellt wird, sind an der Auslösung von Epidemien beteiligt.

Im allgemeinen liegen den Epidemien folgende Ursachen zugrunde:

  • vorübergehende massive fäkale Kontamination des Trinkwassergewinnungsbereiches infolge ungünstiger Lage zu Abwasserbehandlungsanlagen oder infolge von fehlkonstruierten Gewinnungsanlagen

  • Abwasser- oder Brauchwassereinbruch in Trinkwasserleitungen durch Rückstau, Kreuzverbindungen und Lecks im Rohrsystem

  • Genuß von rohem Fluß- oder Seewasser oder unzureichend aufbereitetem ungenügend gechlortem Wasser durch Fehlverhalten aus mangelnden hygienischen Kenntnissen oder aus Leichtsinn

  • Verzehr von Schalentieren aus fäkal belasteten Gewässern.

Die modernen Verfahren der Abwasserbehandlung, Trinkwasseraufbereitung einschließlich der Chlorung haben in den hochzivilisierten Industrieländern zu einer Veränderung des mit dem Wasser übertragenen Erregerspektrums geführt. Im Vordergrund stehen virale Gastroenteritiden und Hepatitis, während die bakteriellen Durchfallerkrankungen in den Hintergrund getreten sind.

Wassergefährdende Stoffe

Chemische Stoffe sowie Stoffgemische oder deren Reaktionsprodukte, die geeignet sind, Gewässer zu verunreinigen oder sonst in ihren Eigenschaften nachteilig zu verändern.

Hierzu gehören u. a. Lösemittel, mineralölhaltige Rückstände, Pflanzenbehandlungsmittel, Schwermetalle (z. B. Cadmium, Quecksilber), Phosphate sowie halogenierte Kohlenwasserstoffe, Säuren, laugen, PCB usw.

Die Europäische Gewässerschutzrichtlinie von 1979 enthält (neben anderen EG-Richtlinien) die Listen I (schwarze Liste) und II (graue Liste) für Wassergefährdende Stoffe. Die Verwaltungsvorschrift über die nähere Bestimmung Wassergefährdenden Stoffe und ihre Einstufung entsprechend ihrer Gefährlichkeit (VwV W. St.) enthält die Stoffliste der bisher eingestuften Stoffe bzw. Stoffgruppen. Die Liste wird fortgeschrieben. Vom BMU-Beirat "Lagerung und Transport wassergefährdender Stoffe" wurde ein Katalog Wassergefährdender. Stoffe entwickelt, in dem höhere Informationen zu den Wassergefährdenden Stoffen enthalten sind.

Wassergefährdende Stoffe, feste, flüssige oder gasförmige Stoffe, die die physikalische, chemische oder biologische Eigenschaften des Wassers nachhaltig und nachteilig verändern, z. B. Chlorkohlenwasserstoffe und Altöle. (trinkwasserrelevante Stoffe).

Wassergefährdungsklasse

WGK, aufgrund von biologischen Testverfahren und sonstiger Eigenschaften wird das Potential von Stoffen und Zubereitungen, die Eigenschaften des Wassers nachteilig zu verändern, in einem Klassifizierungsschema bewertet. Die Wassergefährdung ist in 4 Klassen eingeteilt:

WGK 0 = im allgemeinen nicht Wassergefährdend

WGK 1 = schwach wassergefährdend

WGK 2 = wassergefährdend

WGK 3 = stark Wassergefährdend

Die Kommission Bewertung wassergefährlicher Stoffe (KBwS) stuft Stoffe ein. Die Einstufungen werden durch Verwaltungsvorschriften nach § 19 g WHG bekanntgemacht. Selbsteinstufungen können nach dem Konzept des VCI ermittelt werden.

Wassergesetze

Sammelbezeichnung für die Vorschriften des Bundes und der Länder im Bereich des Gewässerschutzes und der Wasserwirtschaft. Hierzu gehören im Bundesrecht vor allem das Gesetz zu Ordnung des Wasserhaushalts (WHG = Wasserhaushaltsgesetz, Fassung der Bekanntmachung vom 23. 09. 1986, BGBl I S. 1529, ber. S. 1654, zuletzt geändert durch Gesetz vom 26. 08. 1992, BGBI I S. 1564), das Abwasserabgabengesetz (AbwAG) vom 13. 09. 1976 (BGBI I S. 2721 und 3007 in der Fassung der Bekanntmachung vom 06. 11. 1990 (BGBl I S. 2432) und das Wasch- und Reinigungsmittelgesetz (WRMG) vom 01. 09. 1975 (BGBl I S. 2255 in der Fassung der Bekanntmachung vom 05. 03. 1987 (BGBI I S. 875). Weitere Bestimmungen zum Schutz unserer Gewässer finden sich in der Gewerbeordnung (diese enthält einen Katalog genehmigungspflichtiger Anlagen, der auch unter dem Gesichtspunkt möglicher Einflüsse auf den Gewässerzustand zusammengestellt wurde), im Atomgesetz (zusammen mit der Strahlenschutzverordnung regelt es die Konzentration radioaktiver Stoffe im Abwasser), im Bundesseuchengesetz (das Gesetz schreibt u. a. vor, daß feste und flüssige Abfallstoffe unschädlich beseitigt werden müssen und das Trinkwasser bestimmten Qualitätsanforderungen genügen muß, die von den Gesundheitsämtern zu überwachen sind), im Lebensmittelgesetz (Wasser ist ein Lebensmittel; das Gesetz schreibt vor, daß Lebensmittel bestimmten Qualitätsanforderungen entsprechen müssen und daß auch für die Lebensmittelherstellung solche Forderungen vorgeschrieben werden können.

Insbesondere gilt dies für den Zusatz fremder Stoffe) und in der Trinkwasserverordnung (schreibt vor, daß Trinkwasser frei von Krankheitserregern sein muß und daß bestimmte Schwermetalle, Zyanide, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Nitrate, vorgeschriebene Grenzwerte nicht überschreiten dürfen). Auf Länderebene sind vor allem die Landeswassergesetze sowie die Abwasserabgabengesetze zu nennen, die als Ausführungsgesetze zu den Rahmengesetzen des Bundes ergangen sind.

Wasserhärte

Angabe für die Beschaffenheit von Wasser, u. a. für die Wäsche wichtig. In der Bundesrepublik Deutschland erfolgt die Einteilung in vier Härtebereichen. Sie sind durch das Wasch- und Reinigungsmittelgesetz definiert. Auskunft über die jeweiligen Wasserhärtebereiche erteilen die zuständigen Wasserversorgungsunternehmen (Härte des Wassers).

Wasserhaushalt.

1) Die biochemischen Reaktionen und damit alle Lebensprozesse laufen in der Zelle in wäßriger Phase ab; entsprechend seiner Bedeutung als Lösungs- und Transportmittel für Stoffwechselprodukte und überhaupt als Trägerstoff des Lebendigen beträgt der Anteil des Wassers im Protoplasma gewöhnlich 60 - 80%. Störungen im Wasserhaushalt beeinflussen unmittelbar die Lebenstätigkeiten, Wasserentzug von 10 - 15% ist bei Wirbeltieren tödlich. 

2) Die mengenmäßige Erfassung des Wasserkreislaufs, Wasserbilanz und seine Regulierung; wichtiger Teil der Wasserwirtschaft, 

Wasserhaushaltsgesetz (WHG)

Das Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts - WHG - vom 27. 07. 1957 in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. 09. 1986 (BGBl I S. 1529, ber. S. 1654), zuletzt geändert durch Gesetz von 26. 08. 1992 (BGBI I S. 1564), trifft als Rahmengesetz des Bundes (Artikel 75 Nr. 4 GG) grundlegende Bestimmungen über wasserwirtschaftliche Maßnahmen (Wassermengen- und Wassergütewirtschaft). Der sachliche Geltungsbereich des WHG erstreckt sich auf oberirdische Gewässer (Flüsse, Seen usw.), auf Küstengewässer und auf das Grundwasser (§ 1). Die zentrale Aussage des WHG enthält § 1a Abs. 1. Danach sind die Gewässer als Bestandteil des Naturhaushalts so zu bewirtschaften, daß sie dem Wohl der Allgemeinheit und im Einklang mit ihm auch dem Nutzen einzelner dienen und daß jede vermeidbare Beeinträchtigung unterbleibt. Wichtigstes ordnungsrechtliches Instrumentarium des WHG ist die Erlaubnis- und Bewilligungspflicht (§ 2) für Gewässerbenutzungen (§ 3). Benutzungen im Sinne des WHG sind unter anderem das Entnehmen von Wasser sowie das Einbringen und Einleiten von Stoffen, insbesondere auch von Abwasser (§ 7a, siehe Abwassereinleitung, Mindestanforderungen). Im Interesse eines wirksamen Gewässerschutzes ist den Wasserbehörden ein Bewirtschaftungsermessen eingeräumt; im Hinblick auf die Sozialbindung des Eigentums besteht kein Rechtsanspruch auf die Erteilung einer Erlaubnis (§ 7) oder Bewilligung (§ 8). Vielmehr sind diese zu versagen, soweit von der beabsichtigten Benutzung eine Beeinträchtigung des Wohls der Allgemeinheit, insbesondere eine Gefährdung der allgemeinen Wasserversorgung, zu erwarten ist (§ 6). Verschiedene nicht beeinträchtigende Gewässerbenutzungen sind erlaubnisfrei (§§ 17a, 23ff., 32a, 33). Besonderheiten gelten für alte Rechte und alte Befugnisse (§§ 15ff.). Für Rohrleitungsanlagen zum Befördern wassergefährdender Stoffe (§§19a - 19f.) sowie für Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (§§ 19g - 19 l) sind im WHG besondere Regelungen getroffen worden. Auch schreibt das WHG, ähnlich wie das Bundesimmissionsschutzgesetz und das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz, für Betriebe, die bestimmte Mengen Abwasser einleiten dürfen, die Bestellung eines Betriebsbeauftragten Gewässerschutz vor (§§ 21a - 21g). Als weiteres wichtiges wasserwirtschaftliches Instrument sieht das WHG die Möglichkeit der Festlegung von Wasserschutzgebieten (§ 19) vor. Das WHG kennt darüber hinaus eine Reihe aufeinander abgestimmter Plannungsinstrumente, nämlich die Abwasserbeseitigungspläne (§ 18a, Abs. 3), die Reinhalteordnungen (§ 27), die wasserwirtschaftlichen Rahmenpläne (§ 36) sowie die Bewirtschaftungspläne (§ 36b). Wird die Beschaffenheit des Wassers (nachteilig) verändert, so besteht gemäß § 22 eine relativ strenge Haftung. Die Bestimmungen des WHG werden durch die Wassergesetze der Länder konkretisiert und ergänzt.

Wasserkreislauf

die zeitliche Abfolge der Orts- und Zustandsänderungen des Wassers (Grundwasser, Hydrometeore, Abfluß, Niederschlag).

Wasserschutzgebiet

Teil eines Trinkwassereinzugsgebietes, in dem zum Schutz des (Grund-)Wassers Nutzungsbeschränkungen erlassen sind; gliedern sich meist in Fassungsbereich, engere und Weitere Schutzzone.

Wasserstoff

H, Hydrogenium, chem. Element; Häufigkeit 0,88% Gewichtsanteile der Erdkruste und Lufthülle. Wasserstoff ist ein farb- geruch- und geschmackloses Gas, etwa 14mal leichter als Luft; verbrennt mit blaßblauer, fast unsichtbarer Flamme zu Wasser (2 H2 + O2 —> 2 H2O); Gemische von W. und Sauerstoff sind äußerst explosibel (Knallgas); verbindet sich praktisch mit allen Elementen zu Hydriden; diffundiert als leichtestes Gas durch poröse Trennwände, sogar durch Metalle wie Eisen oder Platin; die Löslichkeit im Wasser ist gering, dagegen kann Palladium das 850fache seines eigenen Volumens an Wasserstoff aufnehmen. Vorkommen: in freiem Zustande nur spurenweise in der Atmosphäre, in Vulkangasen und eingeschlossen in Mineralien und Gesteinen, gebunden im Wasser, in Säuren und Basen; ist nach dem Kohlenstoff das wichtigste Element fast aller organischer Verbindungen; im Weltall ist Wasserstoff das häufigste Element. Darstellung: a) durch Elektrolyse von Wasser (2 H2O —> O2 + 2 H2), b) durch Zersetzung des Wassers mit besonders reaktionsfähigen Metallen (vor allem Alkalimetalle), c) durch Auflösen von beliebigen Metallen in Salz- oder Schwefelsäure d) Zerlegung von Wasser durch Eisen bei Rotglut, e.) das in Deutschland technisch gebräuchlichste und wichtigste ist das Überleiten von Wasserdampf über glühenden Koks (Energie + H2O + C —> CO + H2).

Wasserstoffionen

einfach positiv geladene Protonen; lagern sich an die negativ geladenen Enden der Wassermoleküle unter Bildung von H3O+ (Hydroniumion), die in allen Säuren und sauren Salzen vorhanden sind

Wasseruntersuchungen

Untersuchungen von Trinkwasser und Abwasser nach bestimmten Verfahren. Wasseruntersuchungen werden sowohl routinemäßig als auch bei besonderen Betriebszuständen (z. B. Störungen) vorgenommen. Die Trinkwasserverordnung schreibt die Mindesthäufigkeit und die anzuwendenden Verfahren vor. Sie dienen bei Trinkwasseruntersuchungen der ersten Linie dem Schutz vor gesundheitlichen Schäden und bei Abwasseruntersuchungen der Überprüfung der Reinigungsleistung von Kläranlagen. Man unterscheidet bakteriologische und virologische (Feststellung von Krankheitserregern), biologische sowie physikalische und chemische Wasseruntersuchungen (Nachweis gelöster Salze und Gase, giftiger chemischer Substanzen, geschmacksverändernder Stoffe u. a.).

Wasserverbrauch

der bei der Nutzung verbrauchte Anteil, der nicht als Kühlwasser oder Abwasser abgeleitet wird, der also im Produkt verbleibt oder verdunstet.

Wasserversorgung

alle Maßnahmen zur Beschaffung, Aufbereitung, Speicherung, Zuführung und Verteilung von Trink- und Brauchwasser. Grundwasser kann als Trinkwasser geeignet sein, Sicker- und Regenwasser muß gefiltert und aufbereitet werden. Flußwasser ist trotz Selbstreinigungsvermögen nur gereinigt und aufbereitet verwendbar. Die chemische Industrie benötigt große, jederzeit verfügbare Wassermengen. Daher suchen größere Betriebe mit hohem Energie- und Wasserbedarf die Nähe zu großen Vorflutern. Je nach Anforderungen an das Wasser werden wahlweise Oberflächen-, Grund- und Trinkwasser eingesetzt. Während Trinkwasser, das meistens aus dem öffentlichen Wasserversorgungssystem bezogen wird, überwiegend für die Produktion von Lebensmittelzusatzstoffen oder direkt für die Belegschaft eines Werkes gebraucht wird, dient Grundwasser nach vorangegangener Aufbereitung zur Herstellung von Pharmaprodukten oder Spezialchemikalien. Oberflächenwasser wird primär genutzt als Kühlwasser, Betriebswasser, Reinigungs- und Lösemittel, aber auch für die Bewässerung von Grünflächen und für sanitäre Einrichtungen.

Wasserverunreinigung

die Verunreinigung (Verschmutzung) der Gewässer durch Einleitung kommunaler und industrieller Abwässer, auch durch Auswaschung von Feststoffen.

Einteilung der Wasserverunreinigungen:

A. Physikalisch

Farbe, Geruch, Trübung, hohe Temperatur,

B. Mechanisch

unlösliche, feste Bestandteile (Sand, Schlamm)

C. Chemisch

a) giftige Stoffe, die die lebenden Organismen direkt abtöten

b) biochemisch oxidierbare Stoffe, die unter Sauerstoffverbrauch abgebaut werden

c) nicht-giftige, nicht sauerstoff-verbrauchende Substanzen, die in zu hoher Konzentration zur Eutrophierung führen

d) nicht-giftige, nicht oxidierbare, nicht zur Eutrophierung führende Stoffe (z.B. Huminsäuren, die meisten Salze)

D. Pathogene Keime

Wasserwirtschaft

Als Wasserwirtschaft wird nach DIN 4049 die zielbewußte Ordnung aller menschlichen Einwirkungen auf das ober- und unterirdische Wasser verstanden. Die Gewässer sind nach § 1a Wasserhaushaltsgesetz so zu bewirtschaften, daß sie dem Wohl der Allgemeinheit und im Einklang mit ihm auch dem Nutzen einzelner dienen und daß jede vermeidbare Beeinträchtigung unterbleibt. Nach dem 1971 verabschiedeten Umweltprogramm des Bundes ist das Ziel der W., den Wasserhaushalt so zu ordnen, daß

  • das ökologische Gleichgewicht der Gewässer gewahrt oder wieder hergestellt wird,

  • die einwandfreie Wasserversorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft gesichert ist, gleichzeitig aber auch

  • alle anderen Wassernutzungen, die dem Gemeinwohl dienen, auf lange Frist möglich bleiben.

Mit "anderen" Wassernutzungen sind die Nutzung der Gewässer als Erholungs- und Freizeitpotentiale, die Fischerei, die Energiegewinnung (Aufstauen und Absenken), die Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen und die Einleitung des benutzten Wassers (Abwassers) aus Gemeinden und gewerblichen Betrieben gemeint. Bei der Abwassereinleitung besteht die Wassernutzung auch in der Inanspruchnahme der Selbstreinigung der Gewässer zum Abbau des nach der Abwasserbehandlung verbleibenden Restschmutzes.

Wasserwirtschaftliche Rahmenpläne

Auf der Grundlage des Wasserhaushaltsgesetzes (§ 36) geben Wasserwirtschaftliche Rahmenpläne für Flußgebiete oder Wirtschaftsräume die für die Entwicklung der Lebens- und Wirtschaftsverhältnisse notwendigen wasserwirtschaftlichen Voraussetzungen im Einklang mit den Erfordernissen der Raumordnung an. Ein Wasserwirtschaftlicher Rahmenplan muß in Wasserbilanzen das Wasserdargebot und seinen nutzbaren Teil nachweisen, den jetzigen und den voraussichtlich künftigen Wasserbedarf angeben, den Hochwasserschutz behandeln und die Reinhaltung der Gewässer berücksichtigen.

Wasserwirtschaftsamt

Wasserwirtschaftsamt, Behörde, die für die Ordnung des Wasserhaushalts zu sorgen hat durch eigene Planungen, Überwachung von Planungen und durch Beschäftigung mit allen Fragen, die sich durch die Nutzung des Wassers ergeben; das Wasserwirtschaftsamt nimmt zu wasserrechtlichen Fragen fachtechnisch Stellung. Beratende Behörde für die Gemeinden, untersteht dem Umweltministerium

Wasserwirtschaftsverband/Wasserverband

Körperschaft zur Lösung wasserwirtschaftlicher Aufgaben innerhalb eines bestimmten Gebietes.

WC-Reiniger (sauer)

flüssige oder pulverförmige Produkte mit organischen bzw. anorganischen Säuren und Tensiden.

Weichspüler

Weichspüler werden für den eigentlichen Waschprozeß nicht benötigt. Sie dienen der Nachbehandlung der Textilien, um einen angenehm "weichen Griff" und Duft zu erzeugen sowie die statische Aufladung nach dem Trocknen und die Knittrigkeit zu verringern. Zugleich wird aber auch die Wasseraufnahmefähigkeit der Textilien herabgesetzt, was bei Handtüchern zum Beispiel weniger wünschenswert ist. Weichspüler enthalten kationische Tenside, deren biologischer Abbau in der Kläranlage meist nicht vollständig ist.

WHO

Weltgesundheitsorganisation, 1948 gegründet als selbständige Organisation der UN mit Sitz in Genf und über die ganze Welt verteilten Regionalbüros. Die WHO hat beratende und koordinierende Funktionen. Im Bereich des Gewässerschutzes hat die WHO u. a. Empfehlungen zur Festlegung von Grenzwerten für Schadstoffe im Trinkwasser veröffentlicht (zuletzt 1984). 

Wirtschaftlichkeit

laut Landtagsbeschluß wichtigstes Kriterium für die Entscheidung der Bezuschußung einer Abwasserlösung

Wischpflegemittel

Dispersionen oder Lösungen von Polymeren, Wachsen, Harzen, Seifen und anderen Tensiden.

WRMG

Abk. für Wasch- und Reinigungsmittelgesetz (s. Wasch- und Reinigungsmittel). 

WwGO

 

Zielvorgaben

Im Bereich des Gewässerschutzes gehören dazu fachlich begründete und auf die allgemeinen Vorgaben des Programmes ,,LAWA 2000" gestützte Bewertungsmaßstäbe für die Qualität von Oberflächengewässern. Sie dienen dazu, den Erfolg von Maßnahmen der Emissionsminderung sowie weiterer (produkt-bezogene, technische oder planerische) Maßnahmen und die dadurch erreichte Entlastung oberirdischer Binnengewässer im Hinblick auf die Schutzgüter zu beurteilen. Auf dieser Grundlage (d. h. aus dem Vergleich von Zielvorgaben mit der aktuellen Belastungssituation) ist dann zu prüfen, ob unter Berücksichtigung aller wesentlichen Gesichtspunkte weitere Maßnahmen durchzuführen sind.

Zielvorgaben sind keine Grenzwerte, bei deren Überschreitung zwingend Maßnahmen zu ihrer Einhaltung durchzuführen sind. Sie sind deshalb nicht mit Qualitätszielen, bei denen es sich um rechtlich verbindliche Grenzwerte oder Richtwerte handelt, gleichzusetzen.

Zubereitungen

chemische Produkte, die aus einer absichtlichen Mischung oder Lösung von Stoffen bestehen, z. B. Anstrichfarben, Desinfektionsmittel, Pflanzenschutzmittel, Waschmittel. 

Zuschüsse

finanzielle Mittel der Wasserwirtschaft um die Planung für die Abwasserentsorgung in gewünschte Bahnen zu lenken. (zwischen 20 und 60 Prozent sind üblich bei gefälligen kommunalen Großprojekten)

Zuständigkeiten

Zuständigkeiten im Bereich des Gewässerschutzes regelt das Grundgesetz. Der Bund hat nach Artikel 75 Nr. 4 Grundgesetz das Recht, Rahmenvorschriften über den Wasserhaushalt zu erlassen. Im Rahmen seiner konkurrierenden Gesetzgebungszuständigkeit für das Recht der Wirtschaft (Art. 74 Nr. 11 GG) hat der Bund das Wasch- und Reinigungsmittelgesetz erlassen.

Die übrige Gesetzgebungskompetenz in der Wasserwirtschaft, insbesondere zur Ausfüllung des durch den Bund vorgegebenen Rahmens sowie die Organisation des Vollzugs liegt bei den Bundesländern. Die für die Wasserwirtschaft und das Wasserrecht zuständigen Landes- und Kommunalbehörden, deren Kompetenzen in den einzelnen Ländern unterschiedlich geregelt sind, führen nach den Landeswassergesetzen die Genehmigungsverfahren durch und erteilen die entsprechenden wasserrechtlichen Bescheide. Die Behörden der Länder sind auch für den Vollzug und die Überwachung der Einhaltung der Bescheide (Auflagen usw.) zuständig. Einigen regionalen Wasserwirtschaftsverbänden sind nach den Landeswassergesetzen Zuständigkeiten übertragen worden, die in den Landeswasserverbandsgesetzen geregelt werden. 

Zweckverbände

Zusammenschluß mehrerer Orte in der Abwasserbehandlung zu einem Großprojekt

Zweite Reinigungsstufe,

die biologische Abwasserreinigung. 

Zytostatika

Krebshemmende Mittel - mit erbgutverändernden Eigenschaften konnten in Abläufen von Kläranlagen nachgewiesen werden.

 

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z


Hier noch eine andere Seite die (Ab-)Wasserbegriffe erklärt: http://www.wasser-lexikon.de


Letzte Bearbeitung: 09.05.01

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